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Das Vermächtnis der Montignacs

Das Vermächtnis der Montignacs

Titel: Das Vermächtnis der Montignacs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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verschwenden, und dass es vielmehr um die Frage gehe, wie lange man es noch aufschieben könne, dem König mitzuteilen, dass er sich von dieser Frau trennen und eine andere heiraten muss.«
    Â»Hat Keaton das akzeptiert?«
    Â»Nein. Er hat auf einer Antwort bestanden und wiederholt: ›Nur gesetzt den Fall. Was würde dann geschehen?‹«
    Â»Und was wäre das?«, fragte Jane aus reiner Neugier.
    Â»Das wusste keiner von uns mit Sicherheit zu sagen. Es war, als säßen wir nach der Gerichtsverhandlung über Charles I. in Cromwells Kabinett und wüssten nicht recht, was wir mit dem armen alten Wicht anfangen sollten. Niemand wollte als erster mit der Antwort herausrücken. Zu guter Letzt hat Monckton es übernommen.«
    Â» Monckton ?«
    Â»Erstaunlich, oder? Er sagte klar und deutlich, dass unser Komitee dazu da sei, alle möglichen Szenarien und ihre verfassungsmäßigen Auswirkungen zu diskutieren. Und sollte der König auf seinem Vorhaben bestehen, würden wir unsere Ansicht dem Premierminister vortragen, der sich daraufhin mit seinen Ministern beraten, sich letztendlich jedoch unserer Meinung anschließen und sie dem König unterbreiten werde. Und dann sagte Hailsham, sollte es jemals dazu kommen, wäre von unserer Seite ein klares Nein zu hören. Daraufhin bemerkte Monckton, dass er zwar nicht vorhersagen könne, wie der König dann reagiere, er ihn jedoch von Geburt an kenne und wisse, dass er nicht so mit sich umspringen lässt.«
    Â»Er würde doch nicht –«, begann Jane und wusste nicht, ob sie das Wort aussprechen sollte.
    Â»Er könnte.«
    Â»Wegen einer Frau? Wegen einer Amerikanerin ?«
    Â»Ich bin sicher, bis dahin ist es noch ein weiter Weg«, beruhigte Roderick sie. »Es lohnt sich kaum, jetzt schon darüber zu debattieren. Zum Schluss bedankte sich Hailsham für unser Kommen und sagte, er werde sich melden, falls weitere Gespräche erforderlich seien. Monckton rannte gleich davon, und von Altringham war auch nur noch eine Staubwolke zu sehen. Ich bin mit Keaton zusammen gegangen. Doch als wir uns zum Abschied die Hand gaben, machte er eine sehr sonderbare Bemerkung.«
    Â»Welche?«
    Â»Er sah mir direkt in die Augen und sagte: ›Wissen Sie, dass er ein sehr feiner Kerl ist. Ein verdammt feiner Kerl.‹ Und ich antwortete: ›Der König? Gewiss ist er das. Obwohl ich ihn kaum kenne. Wir haben uns nur ein Mal auf einem Gartenfest unterhalten.‹«
    Â»Wir müssen zusehen, dass wir dafür im nächsten Jahr wieder Karten bekommen«, warf Jane ein.
    Â»â€ºDer König auch‹, sagte Keaton. ›Aber ich hatte vom Herzog von York gesprochen. Er ist ein verdammt feiner Kerl.‹ Darauf fiel mir keine Antwort ein, ich stand nur mit offenem Mund da. Und dann hat dieser Gauner mir zugezwinkert und ist gegangen. Was sagst du dazu?«
    Jane legte die Stirn in Falten. Bisher hatte alles sehr anrüchig geklungen, war Stoff für die Gerüchteküche gewesen, aber den letzten Teil empfand sie doch als leicht beunruhigend.
    Â»Ich weiß es nicht«, bekannte sie. »Aber du musst die Ohren offen halten.«
    Â»Anfangs wollte ich mit der Sache nichts zu tun haben«, gestand Roderick. »Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich glaube, ich sollte mich doch darauf einlassen. Ich meine, wem sollte es schaden, wenn es tatsächlich dazu kommt und er diese Frau heiraten will?«

5
    Einen Rahmen zu bauen ist nicht schwierig, aber um es richtig zu machen, braucht man Erfahrung, ein gewisses Maß an Geschick und außerdem Geduld. Als Erstes muss das betreffende Bild ausgemessen werden, ebenso wie das Holz, das dem Bildumfang entsprechend in vier Teile gesägt wird, plus einer Zugabe aus doppelter Holzbreite für die auf Gehrung zuzurichtenden Ecken. Wenn die Enden in einem Winkel von fünfundvierzig Grad zugeschnitten worden sind, werden sie mit Holzleim bestrichen und mittels Winkelschrauben verbunden. Dann dreht man den Rahmen um und schlägt mit dem Hammer zwei Nägel in die geklebten Ecken ein, sodass einer nach innen zeigt und der andere nach außen. Die Nägel müssen die Klebenaht stützen und der eine in den Rahmen hinein-, der andere aus dem Rahmen herauszeigen. Danach kann man die Schrauben entfernen und sollte den Rahmen über Nacht zum Trocknen liegen lassen. Die Lackierung kann am nächsten Tag vorgenommen

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