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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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glaube nicht, dass sie unbedingt von einem dummen blonden Sprücheklopfer geträumt hat.«
    Auf diese Bemerkung hin war Kawrins Lächeln wie weggeblasen. »Aber nach einem zu kurz geratenen Straßenjungen wird sie sich ganz bestimmt auch nicht gesehnt haben …«
    »Ich werde jetzt gehen«, unterbrach Arton den Streit. »Entweder ihr kommt mit oder ihr bleibt hier und zankt euch weiter, mir ist das egal.« Der Gesichtsausdruck des Kriegers verriet nicht, ob er nun eher ärgerlich oder amüsiert über diese sinnlose Auseinandersetzung der beiden war, allerdings bestand kein Zweifel daran, dass er ernst meinte, was er sagte. Daher folgten Rai und Kawrin dem Schwertkämpfer widerspruchslos, als dieser die Höhle nun endgültig durch den aufwärtsführenden Gang verließ. Hinter seinem Rücken jedoch tauschten Rai und Kawrin noch einige böse Blicke. Nach wenigen Schritten hob Arton eine beinahe heruntergebrannte Fackel vom Boden auf, die sie beim Anschleichen dort hatten liegen lassen, und entzündete daran ein weiteres der mitgebrachten ölgetränkten Hölzer.
    Das Verlassen der Xelitenhöhlen gestaltete sich noch beschwerlicher als der Weg hinab, da die starke Hitze in Verbindung mit dem steilen Anstieg nicht nur Rai das Äußerste abverlangte. Nach dem eiligen Passieren von Xelos’ Schlot mussten sie in der folgenden Kammer erst einmal eine Pause einlegen, um den größten Durst an dem herabrinnenden Wasser zu stillen und wieder ein wenig zu Atem zu kommen. Da Rai nach Kawrins Neckereien von vorhin keine Lust hatte, mit ihm zu sprechen, aber nach seiner zweitägigen Gefangenschaft das dringende Bedürfnis verspürte, sich über das Erlebte mit jemandem auszutauschen, wandte er sich letztlich an Arton, auch wenn dieser für gewöhnlich keinen allzu bereitwilligen Gesprächspartner abgab.
    »Die Höhle, die wir gerade passiert haben, wird von den Xeliten wegen der stinkenden Dämpfe Xelos’ Schlot genannt«, begann er die Unterhaltung mit dem schweigsam zu Boden starrenden Arton. »Dieses Viehzeug an der Decke sieht ziemlich Respekt einflößend aus, oder? Aber das ist noch gar nichts gegen diese Glühspinnen. Die sind ein echter Albtraum.«
    Arton blickte auf, so als wäre er mit seinen Gedanken gerade weit entfernt gewesen. »Was für Spinnen? Auf unserem Weg hierher sind wir nichts Derartigem begegnet«, meinte er mit einem Schulterzucken. »Schon gar nichts, das glüht.« Er hob fragend eine Augenbraue.
    »Wahrscheinlich haben sie sich versteckt, weil ihr zu zweit wart und Fackeln dabeihattet«, erklärte Rai. »Aber als ich den Xeliten entwischen konnte, bin ich allein und ohne Licht in ihre Bruthöhle geraten. Das war gar nicht schön.« Er schüttelte sich angewidert. »Diese Monster geben ein weißliches Leuchten von sich, wenn sie eine Beute entdecken. Und dann treiben sie dich in eine Ecke, wo du dann mit Klebefäden beschossen wirst, bis du dich nicht mehr bewegen kannst.«
    »Hier gibt es menschenfressende Bestien, die auch noch leuchten können?«, fragte Kawrin bestürzt, während sein Blick besorgt in der Höhle umherzuwandern begann. Dann sah er Rai mit unverhohlener Bewunderung ins Gesicht. »Wie bist du den Spinnen entwischt?«
    Rai durchlief ein weiterer Schauer, als er wieder daran dachte. »Nur mit knapper Not«, erwiderte er leise, »tretend, rollend und … nicht gerade heldenhaft. Letztlich habe ich den Xeliten meine Rettung zu verdanken, auch wenn sie das nur gemacht haben, um mich gleich darauf ihrem Feuergott zu opfern.«
    »Wie können diese verrückten Xeliten nur hier unten leben?«, wunderte sich Kawrin. »Ungeheuer überall, kein Licht, kaum Wasser, keine Nahrung.«
    »Oh, Nahrung gibt es genug«, korrigierte ihn Rai grinsend. »Wir haben sozusagen gerade die Vorratskammer durchquert. Auch wenn sie ziemlich widerlich schmecken, aber das Fleisch der Tausendfüßler aus Xelos’ Schlot ist essbar.«
    »Du hast davon gekostet?«, fragte Arton ungläubig, während Kawrin nur ein unterdrücktes Würgen herausbrachte.
    Rai nickte gequält. »Hunger ist ein schlechter Ratgeber. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, was das sein könnte, als ich es von Selira gereicht bekam. Jedenfalls scheinen diese halb genießbaren Tiere der Grund zu sein, warum die Xeliten so lange hier unten überleben konnten, auch ohne Vorräte von draußen.«
    Rai zögerte ein wenig, bevor er weitersprach: »Ich finde es erstaunlich, dass ihr noch weitergegangen seid, als ihr Xelos’ Schlot erreicht habt. Der

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