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Das Vermächtnis der Wanderhure

Titel: Das Vermächtnis der Wanderhure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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neuen Becher reichen, trank diesen ebenfalls in einem Zug leer und klopfte seinem Beichtvater lachend auf die Schulter. »Bei Gott, was täte ich ohne dich, Pantelej Danilowitsch? Du hast Recht! Diese schwarze Teufelin muss bestraft werden. Sie soll genau wie ich drei Tage fasten.«
    Sein Beichtvater schüttelte missbilligend den Kopf. »Das ist viel zu wenig für ihr Hexenwerk. Sie gehört ausgepeitscht! Wenn du erlaubst, werde ich es veranlassen.«
    Dimitri kannte seinen Seelsorger und wusste, dass dieser dem schwarzen Mädchen das Fleisch von den Knochen schlagen lassen würde, um zu verhindern, dass er es noch einmal in sein Bett holen konnte. Da er sich inzwischen entschlossen hatte, sich der Mohrin noch das eine oder andere Mal zu bedienen, musste er dafür sorgen, dass sie nicht zu schwer verletzt wurde. Er stand aufund griff nach seiner eigenen Peitsche, die auf einer Truhe an der Wand lag. Damit hatte er Alika bereits zu Beginn Hiebe übergezogen, um ihren Widerstand zu brechen.
    »Ich werde sie selbst bestrafen«, erklärte er Pantelej und trat auf das Mädchen zu.
    »Steh auf!«
    Alika starrte entsetzt auf die Peitsche und versuchte, von ihm fortzukriechen. Der Fürst packte sie jedoch bei den Haaren, schleifte sie zu seinem Bett und warf sie mit dem Bauch nach unten auf die Polster. Bevor das Mädchen auch nur einmal Atem holen konnte, zischte die Peitsche durch die Luft und versengte ihren Rücken. Es war nur der erste einer ganzen Reihe von Schlägen, die Dimitri ihr verpasste. Seine Hiebe waren schmerzhaft, verletzten aber kaum die Haut.
    Pantelej sah zähneknirschend zu, denn er wusste jetzt, dass sein Herr nicht von dieser Teufelin ablassen würde. Im Augenblick gab es für ihn keine Möglichkeit, Dimitri daran zu hindern, die Sklavin auch weiterhin in sein Bett zu holen, doch als der Fürst von ihr abließ und seine Peitsche wieder auf die Truhe warf, hatte er bereits einen neuen Plan geschmiedet. Nun galt es zunächst einmal, das Mädchen dem Fürsten aus den Augen zu schaffen.
    »Lass das schwarze Weib im Stall bei der Ziege schlafen, denn es ist selbst ein Tier.«
    »Das wird meinem Weib aber gar nicht gefallen, denn sie dürfte Angst bekommen, dieses Geschöpf würde die Milch der Ziege verhexen, so dass unser Sohn daran stirbt.«
    Der Priester lächelte sanft. »Dein Sohn benötigt die Ziege nicht mehr, mein Fürst, denn deine Gemahlin hat eine Sklavin gekauft, die ihn säugen wird. Leider handelt es sich dabei um eine von diesen verfluchten deutschen Ketzerinnen.«
    Fürst Dimitri fühlte den Wunsch seines Beichtvaters, auch diese Frau davonzujagen, und musste sich ein Lächeln verkneifen. »Istes nicht wichtiger, überhaupt eine passende Amme zu finden, als unseren Sohn dahinsiechen zu sehen, weil er die Milch der Ziege nicht verträgt?«
    »Sein Leben liegt in Gottes Hand, ebenso wie das deine und das meine. Wenn es Gottes Wille ist, dass er überlebt, wird dein Sohn gesund und kräftig aufwachsen, wenn nicht, wird der Herr ihn in sein Paradies aufnehmen und dir und deiner Gemahlin einen anderen Sohn schenken.« Pantelej hoffte den Fürsten damit in die gewünschte Richtung lenken zu können, doch Dimitri schüttelte ärgerlich den Kopf.
    »Warum sollte die Milch einer Deutschen schlechter sein als die einer Russin? Ich hätte auch eine heidnische Tatarin als Amme akzeptiert. Nichts ist mir wichtiger als das Wohlergehen meines Sohnes, der mir einmal auf dem Thron von Worosansk nachfolgen soll.«
    Pantelej begriff, dass die Stimmung seines Fürsten umgeschlagen und die Zeit des Nachgebens und der Bußfertigkeit vorbei war. Daher zeichnete er eine Segensgeste auf Dimitris Stirn und verließ den Raum. Draußen lenkte er seine Schritte zu den Gemächern der Fürstin, die zwar von der Halle aus zu erreichen waren, sich aber in einem Trakt befanden, der im Unterschied zum Rest des Gebäudes aus Stein errichtet worden war. Eine Dienerin öffnete ihm die Tür und führte ihn zu Anastasia. Die junge Fürstin saß auf einem weich gepolsterten Stuhl, naschte kandierte Früchte und lauschte den Erklärungen ihrer Haushofmeisterin, die sich seit ihrer Ankunft nur um die Unzulänglichkeiten des Gesindes und die unfreundliche Art der Pskower drehten, welche sich durch den Besuch des Fürstenpaars von Worosansk offensichtlich in ihrer Ruhe gestört fühlten. An diesem Tag ließ sich die Frau hauptsächlich über ein anderes Thema aus, und dieses war weiblich und hatte eine schwarze Haut.
    Als die Fürstin

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