Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)
Astorin den Schwebezauber, und die Kämpferin fiel mit einem dumpfen Schlag aus fünfzehn Fuß Höhe in einen Haufen Goldmünzen.
Der Drache hielt wie versteinert inne, starrte auf die Kuhle in seinem Schatz und sog geräuschvoll Luft ein.
»Jetzt hab ich dich, Elender!«
Saranga rieb sich mit der linken Hand den brummenden Kopf. Sie versuchte, ruhig zu atmen und den mächtigen Drachenschädel zu ignorieren, der mit entblößten Zähnen und wütend funkelnden Augen immer näher kam. Der Schmerz in ihrer Brust entlockte ihr ein Stöhnen, und der Blick auf ihre rechte Schulter, an der ihr Arm reglos herabhing, trug nicht dazu bei, ihr Mut zu machen.
Er kann dich nicht sehen, und außerdem beschützt dich die Drachenfigur, versuchte sie sich zu beruhigen. Ihre Finger suchten nach den scharfen Kanten des kleinen Drachen. Verdammt, wo war er? Sie kramte hektisch, ertastete aber nur den groben Stoff ihres Gewands.
Die geräuschvoll schnuppernden Nasenlöcher des Drachen kamen immer näher, und seine Augen starrten hasserfüllt auf die sich erst schwach, dann immer deutlicher abzeichnenden Konturen der Kämpferin.
Er kann mich sehen! Die Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Blitz, und ihre linke Hand griff nach dem Schwert. Kampflos würde sie sich nicht ergeben! Behutsam rappelte sie sich auf, versuchte den stechenden Schmerz zu ignorieren und hob trotzig ihre Waffe.
»So, du bist das also – eine kleine Menschenfrau. Dann fresse ich eben dich zuerst, bevor ich mir den Magier vorknöpfe.«
Sarangas Blick fiel auf einen kleinen, blauen Gegenstand, der keine fünf Schritte entfernt halb begraben zwischen den Münzen lag. Ihre Gedanken rasten. Sie musste den Drachen hinhalten und versuchen an die Figur heranzukommen. Fieberhaft grübelte sie. Was könnte die Echse interessieren?
»Dann hoffe ich nur, dass du den Magier auch ohne meine Hilfe findest, sonst hast du doppelt Pech. Dir entgeht deine Rache und der sagenhafte Goldschatz des Alten obendrein.« Unschuldig sah sie zu den gEiben Echsenaugen hoch, schob ihr Schwert wieder in die Scheide und rutschte wie zufällig etwas näher an die Drachenfigur heran.
Astorin stand am Höhleneingang und knetete nervös die Hände hinter dem Rücken. Seine wertvolle Drachenfigur lag dort hinten in der Höhle und war in Gefahr, von Münzbergen verschüttet zu werden. Verflucht! Hatte er ihr die Figur gestern nicht abgenommen und wieder in seiner Truhe verstaut? Wie konnte sie es wagen, diesen Schatz auf so eine heikle Mission mitzunehmen! Er musste rein und sich die Statuette zurückholen.
Auf der ledernen Drachenstirn erschienen ein paar Falten. »Du willst mir also einreden, dass ich mit deiner Hilfe an den Magier rankomme und dazu noch meinen Schatz vergrößern kann? Dafür, dass du dein armseliges Leben rettest?«
»So hart würde ich das nicht ausdrücken.« Saranga lächelte betörend und machte noch zwei Schrittchen zur Seite.
»Ich glaube eher, du willst mich reinlegen. Bemüh dich nicht, du wirst die Figur nicht erreichen. Sie gehört mir!«
Als die Kämpferin loshechtete, um die blaue Drachenfigur an sich zu reißen, schnellte auch der Kopf des Drachen vor und schleuderte die Statuette in hohem Bogen weg. Krachend schlug sie auf dem Felsboden auf, rollte noch einige Fuß und blieb dann unversehrt liegen. Sarangas Sprung jedoch endete abrupt am Maul des Drachen, wo sie gegen Reißzähne und hornige Lippen prallte und dann zu Boden fiel.
Unbemerkt huschte der Magier an der Echse vorbei, stürzte sich auf die blaue Figur, ließ sie in die Tasche gleiten und eilte dann wieder in den Schutz der Felsspalte zurück. Er wandte sich um und betrachtete Saranga. Sie war eine gute Kämpferin. War es Verschwendung, sie zurückzulassen? Würde er sie noch brauchen?
Die Echse lachte kehlig und stieß ein paar Dampfwolken aus, dann riss sie das Maul auf.
Das war’s, dachte Saranga, doch der Drache gähnte nur herzhaft, seine Augen verengten sich zu Schlitzen, und seine Bewegungen wurden immer langsamer. Für einen Augenblick war sie so überrascht, dass sie sich nicht regte, dann jedoch kehrten ihre Instinkte zurück. Geduckt schlich sie hinter die nächste Säule. Am Eingang tauchte Astorin auf und reckte triumphierend die Faust in die Luft.
»Es funktioniert«, rief er. »Der Zauber des Reifs beginnt zu wirken.« Mit vor Stolz geschwellter Brust trat er in die Höhle.
»Siehst du, ich habe dich besiegt. Jetzt bist du mein, und ich werde dich in meine Armee der Willenlosen
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