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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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so viel Platz ist in eurem Haus doch gar nicht!«
    »Ach was«, rief sie und grinste verschmitzt, »die Brüder können auch mal draußen schlafen oder zu ihren Freunden gehen. Sie werden nichts dagegen haben.«
    »Bist du sicher?«, fragte der Magier zweifelnd. »Wir sollten sie vorher fragen!«
    »Ja! Ganz sicher.«
    Vermutlich würden Ninas vier Brüder nicht wagen, ihren Zorn zu entfachen und sich daher in ihr Schicksal fügen – egal, ob es ihnen recht war oder nicht. »Also gut, abgemacht«, stimmte Lahryn zögernd zu.
    Die Gefährten folgten der Zwergenfrau die steile Gasse zu dem kleinen Steinhaus hoch, halfen ihr, zwei Tische und zahlreiche Schemel in den Hof zu schleppen, und genossen es dann, die Beine ausstrecken zu können. Nina scheuchte ihre Brüder, Fleisch und Gemüse zu besorgen, und rannte aufgeregt zwischen Küche und Hof hin und her. Der kleine Grindir jauchzte vergnügt. So viel Wirbel gefiel ihm. Es kamen immer mehr Dorfbewohner, die Lahryn wieder sehen wollten. Bald mussten die Gefährten einen weiteren Tisch von den Nachbarn herüberholen. Wein und selbstgebrautes Bier gab es genug. Die Stimmen wurden immer lauter, bis das Gelächter von den Felswänden widerhallte. Es dauerte eine ganze Weile, ehe Nina die ersten dampfenden Schüsseln heraustrug, die mit freudigem Beifall begrüßt wurden. Die halbe Nacht saß die große, fröhliche Runde beisammen, und es wurde noch so manche Freundschaft geschlossen. Nina wich nur dann von Lahryns Seite, wenn ihre Hausfrauenpflichten sie dazu zwangen. Ihre Hand wanderte in die des Magiers, und sie strahlte ihn an.
    *
    »Als Erstes müssen wir zu der Stelle im Stollen, wo ihr mich damals gefunden habt.«
    Nina nickte eifrig. »Geradin war dabei. Er kann euch hinbringen, wann immer ihr wollt, nicht wahr?« Sie stieß ihrem Bruder heftig in die Seite, und der beeilte sich zu versichern, er würde die Gefährten mit Freude führen. Er wusste zwar nicht, was sie dort zu suchen hatten, doch wenn sie es nicht von sich aus erzählen wollten, war es nicht an ihm, danach zu fragen. Es geschah ohnehin äußerst selten, dass der Zwerg den Mund auftat, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
    »Wir sollten noch heute aufbrechen, die Zeit läuft uns davon.«
    Thunin nahm das kühlende Tuch von seinem Brummschädel. »Rolana hat Recht, wenn es heute auch schwer fällt.«
    »Wir sollten ein paar Wasservorräte an der Abzweigung lagern, wer weiß, wie durstig wir auf dem Rückweg dort ankommen«, schlug Lahryn vor, der sich noch gut an seine Odyssee durch das Felsenlabyrinth erinnern konnte.
    »Gute Idee. Wer weiß, wie viele Tage uns Rolana im Kreis herumführt«, stimmte Ibis zu und feixte zu der Priesterin hinüber.
    Diese knuffte die Elbe in den Arm. »Spotte du nur. Du wirst sehen, wir werden uns kein einziges Mal verirren. Da bin ich mir sicher.« Sie zog das kupferne Drachenamulett, das sie im Sarg des toten Grafen entdeckt hatte, unter ihrem Gewand hervor.
    »Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt Peramina noch einmal zu begegnen. Das letzte Mal mussten wir uns etwas überstürzt zurückziehen.« Ibis grinste.
    »Ich weiß gar nicht, wie man so versessen darauf sein kann, in die Nähe eines Drachen zu kommen.« Thunin schüttelte den Kopf und verzog dann die Miene zu einer Grimasse.
    »Ja, ja, der Wein«, nickte Ibis wissend.
    »Es wird Zeit«, mahnte Rolana und erhob sich. Auch Nina sprang auf. »Während ihr eure Wassersäcke füllt, packe ich euch Proviant ein«, bot sie eifrig an.
    Nur eine Stunde später waren die Rucksäcke mit Wasser und Verpflegung gefüllt und die Freunde zum Abmarsch bereit.
    Nina und Grindir winkten ihnen nach, bis sie im Dunkel der Stollen verschwunden waren. Burk und Geradin, ebenfalls mit Wassersäcken beladen, führten die Freunde durch das Gewirr von Gängen und Stollen bis dorthin, wo sie vor vielen Wochen den bewusstlosen Lahryn gefunden hatten.
    »Wir werden jeden Tag vorbeisehen.« Feierlich schüttelte Burk allen Gefährten die Hand, und Geradin nickte feierlich.
    »Macht euch keine Sorgen um uns, ein paar Tage wird es schon dauern.« Lahryn hob die Lampe und nickte Rolana zu. »Nach dir. Von nun an stehen wir unter deiner Führung.«
    Die junge Priesterin winkte den Zwergen noch einmal zu und schlüpfte dann in die Spalte, die den Stollen bei einem Erdbeben vor vielen Jahren zerrissen und Lahryn bei seiner Flucht aus den Verliesen von Theron zu den Zwergen geführt hatte. Rolana forschte mit ihren Gedanken nach denen des

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