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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Rolana. Er begriff. Mühsam ließ er sich neben ihr auf die Knie nieder und streichelte ihr sanft die Wange. »Braves, tapferes Mädchen!« Cay half ihm beim Aufstehen. »Kannst du sie tragen?« Der Kämpfer nickte.
    Wulfer näherte sich. Seine Schritte waren schwer und schleppend. Cay hatte schon Angst, er würde zusammenbrechen. Nur noch sein Wille schien ihn aufrecht zu halten.
    »Gehen wir. Wir waren lange genug ohne Himmel. Später, wenn die Wunden versorgt sind, sollten wir uns nach Proviant für die Rückreise umsehen. Unten im Talkessel, hinter den Bäumen versteckt, ist ein Stall. Ich vermute, dort stehen einige Pferde und Esel.«
    Thunin sah den anderen Zwerg bewundernd an. »Ja, und wenn ihr euch ausgeruht habt, wirst du die Überlebenden nach Süden bringen. Sie haben in dir einen guten Führer!«
    Wulfers Augen brannten, als er Thunin die Hand reichte. »Ohne eure Hilfe hätten wir es nicht geschafft. Und trotz eurer Unterstützung sind die Opfer groß.« Er machte eine ausladende Handbewegung. »Sieh dir die vielen Toten an. Wir haben bestimmt die Hälfte unserer Männer verloren. Vierzig gute, mutige Zwerge! Und auch Jaros, der unserem Dorf so viele Jahre ein guter und weiser Anführer war.«
    »Thor wird sie in allen Ehren aufnehmen.«
    Der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Das blasse Grau des herannahenden Tages drang durch den Stolleneingang. Ergriffen sogen die Zwerge die frische Luft ein. Manche fielen auf die Knie, um Thor für ihre Rettung zu danken. Ibis, die schon ein Stück den Hang hinuntergegangen war, kam zurückgerannt.
    »Zurück, schnell zurück!«
    Lahryn und Thunin sahen sich an. Ist es noch immer nicht vorbei?
    »Zyklopen, ein ganzer Haufen Zyklopen kommt. Ein Mann führt sie direkt auf das Bergwerk zu«, keuchte sie und nahm den Bogen vom Rücken.
    Thunin richtete sich mühsam auf und fasste die Axt noch fester. »Sollen sie ruhig kommen!« Doch ihm war, als griffe eine eiskalte Hand nach seinem Herzen. So erschöpft und vom Blutverlust geschwächt hatten sie keine Chance. Wulfer schickte die Schwerverletzten in den Stollen zurück und stellte die Zwerge, die noch kämpfen konnten, im Schutz des Eingangs auf. Ibis kniete hinter einen Felsblock und legte einen Pfeil an, Lahryn kauerte sich neben sie. Schweigend warteten sie auf die kriegerischen Einäugigen. Da tauchten die ersten beiden Zyklopen am Fuß des Schuttfächers auf, ihnen voran ein schlanker Mann. Ibis’ Pfeil zischte durch die Luft, traf den Mann in die Brust und streckte ihn zu Boden.
    Plötzlich riss die Elbe die Augen auf. Auch die beiden Zyklopen griffen sich an die Brust, aus der ein schwarzer Stahlschaft ragte. Sie wankten und brachen zusammen. Ibis sah den Magier fragend an, doch der zuckte nur ratlos mit den Schultern. Der Zug der Zyklopen geriet ins Stocken.
    Ein weiß schimmernder Schatten stob aus einem Gebüsch nahe dem Eingang und schoss wie der Blitz – halb rennend, halb fliegend – den Berg hinunter.
    »Covalin, nein! Komm zurück!«, gellten Schreie hinter ihm her, aber der Drache hörte nicht. Der Schmerz an seiner Flanke war vergessen, denn das Jagdfieber hatte ihn gepackt! Dampf schnaubend griff er die Zyklopen an.
    Da donnerte noch eine Stimme durch den anbrechenden Morgen. »Covalin, hierher!«
    Der Drache stoppte im Lauf, erhob sich in die Luft und flog eine Schleife. Den Bogen im Anschlag, trat der rothaarige Riese zwischen den Bäumen hervor. Mit großen Augen musterten die Zwerge die hünenhafte Gestalt, gegen die selbst die Zyklopen klein wirkten.
    »Keinen Schritt weiter, oder ihr sterbt alle mit einem Pfeil in der Brust! Selbst wenn es dem einen oder anderen gelingen sollte, den Hügel zu erklimmen: Mein Schwert wartet nur darauf, euch den Kopf abzuschlagen! Ich hab die Unruhe, die ihr in den Berg gebracht habt, lange genug geduldet. Jetzt ist Schluss! Ihr lasst die Zwerge ziehen und geht zu euren Höhlen zurück. Und wehe dem, den ich noch einmal in meinem Revier erwische!«
    Zur Bekräftigung seiner Drohung schoss er einen weiteren Pfeil ab, der sich tief in den Oberschenkel eines Zyklopen bohrte. Ohne den Riesen aus den Augen zu lassen, flüsterten die Zyklopen miteinander. Erst als der rothaarige Hüne drohend den nächsten Pfeil einlegte, zogen sie sich zurück.
    Ibis stürzte zu dem Riesen und knuffte ihm begeistert in den Bauch. »Das war ganz groß! Die hätten uns beinahe doch noch besiegt.«
    Der Hüne verzog den Mund zu einem Grinsen und tätschelte Ibis’ grünes Haar, bis

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