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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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brachen einfach zusammen. Den Ogern jedoch schien der grüne Nieselregen nichts auszumachen. Mit einem Kampfschrei drangen sie vor. Die Zwerge waren inzwischen bis zu der Kreuzung zurückgewichen, die fast die Größe einer Halle hatte. Die Oger folgten. Zu spät bemerkten sie die Gefahr, in die sie sich begaben. Die von den Neuankömmlingen bewaffneten Zwerge stürmten mit frischem Mut nach vorn, umringten die Oger und hieben in rasender Wut auf sie ein.
    *
    Gähnend verließ der Mann den Schlafraum.
    Wozu musste er mitten in der Nacht diese blöde Waffenkammer bewachen?, fragte er sich. An die drei Krüge Bier, die er am Abend getrunken hatte, erinnerte ihn das dumpfe Gefühl im Kopf. Er fluchte leise, als ihm wieder einfiel, dass er achtzehn Silberstücke an Kel verloren hatte.
    »Manchmal glaub ich, der Kerl spielt falsch. Wenn ich ihn dabei erwisch, schlag ich ihm die Hand ab!«, murrte er vor sich ihn.
    Er gähnte noch einmal herzhaft, während er den spärlich beleuchteten Gang entlangschlurfte. Der Schlüssel knirschte im Schloss.
    Warum war es hier so dunkel? »He, Guner, wo bist du?«
    Fluchend tastete er nach der Lampe, die hier immer am Haken hing. Beim ersten Versuch, sie zu entzünden, verbrannte er sich die Finger. Die wüsten Flüche nahmen zwar nicht den Schmerz, halfen aber gegen die Wut. Endlich flackerte die Flamme auf, züngelte hoch, sog gierig Öl aus dem Docht und erhellte den Vorraum.
    Die Tür zur Waffenkammer stand offen, und von Guner war noch immer nichts zu sehen. Ein flaues Gefühl breitete sich im Magen des Wächters aus.
    »Guner? Schläfst du?«
    Das Schwert in der einen Hand, in der anderen die Lampe, näherte er sich vorsichtig der Waffenkammer. Das Erste, was ihm auffiel, war das Fehlen ziemlich vieler Schwerter. Erst dann fiel sein Blick auf das sauber verschnürte Bündel am Boden – Guner! Er vergewisserte sich rasch, dass kein Angreifer mehr in der Kammer war. Dann zog er seinen Dolch, kniete nieder und zerschnitt die Stricke.
    »Überfall, schnell, weck alle auf! Eindringlinge, eine Elbe und Männer ...«
    »He, beruhige dich erst mal, und dann erzähl der Reihe nach.«
    Rasch berichtete Guner von der List, mit der die Elbe ihn überwältigt hatte, und von den anderen Fremden, die zwei Rucksäcke voller Waffen gestohlen hatten.
    »Wir müssen die Männer und die Oger wecken – und Durim! Und jemand muss zur Zyklopenhöhle laufen.«
    Guner nickte, auch wenn er sich bei dem Gedanken an Durims Wutanfälle sehr unwohl fühlte. Schweigend eilten die Männer zu den Schlafräumen. Malos Müdigkeit war wie weggewischt. Stattdessen pochte ihm das Herz. Und ihm war übel.
    *
    Der letzte Oger war unter Cays Schwerthieb gefallen. Die Stille, die nun einkehrte, ließ die Zwerge frösteln. Es war ihnen, als könnten sie die Geister der Toten spüren, die ihre Reise hinauf zu den Göttern oder hinab zu den Dämonen der Unterwelt begannen. Wulfer, Xera und Thunin untersuchten die reglosen Gestalten. So viele Tote!
    Thunin nahm Wulfer zur Seite. »Wir müssen sie hier lassen. Nicht auszudenken, wenn wir noch einmal in einen Kampf verwickelt würden! Du musst es den anderen sagen.«
    Wulfer hob sein Schwert, und seine Stimme erfüllte den Raum. »Thor wird sie in Ehren aufnehmen, auch wenn wir sie nicht in Würde begraben können. Sie sind im Kampf um die Freiheit tapfer gefallen.«
    »Nein, wir müssen sie verbrennen, sonst bleibt ihre Seele gefangen!«, meldete sich eine Stimme, und viele pflichteten ihr bei.
    Lahryn trat zu Wulfer. »Lass sie ein paar Holzstützen losmachen. Den Rest überlass mir.«
    Nur schweren Herzens stimmten die Zwerge zu, ihre Toten zurückzulassen, und machten sich sogleich daran, Balken um sie herum zu stapeln.
    »Kommt schnell, ich habe Jaros gefunden! Er lebt noch.« Xera beugte sich über ihren schwer verletzten Großvater. »Bei den Göttern! Ich glaube nicht, dass er es schaffen wird. Seht nur, wie ihn der Oger zugerichtet hat!« Tränen liefen ihr über das Gesicht und tropften auf den Verletzten.
    Cay eilte zu der Zwergin und hob Jaros hoch. »Ich bring ihn zu Rolana. Vielleicht kann sie noch etwas für ihn tun.« Er rannte los, doch er hatte noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als der alte Zwerg in seinen Armen starb.
    Wulfer raunte Thunin zu: »Es sind mindestens zwanzig von uns gefallen.« Laut sagte er: »Auf jetzt! Wir nehmen den Weg zu Rodalios Labor. Die Schwerverletzten zuerst. Im Labor wartet eine Priesterin, die ihnen

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