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Das Vermächtnis des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition)

Das Vermächtnis des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Ratsherrn: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joël Tan
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Everards Gesicht war ein deutliches Grinsen zu sehen. Johannes kannte dieses Grinsen noch von damals, als der Geistliche versucht hatte, Runa mit allen Mitteln als Hexe zu überführen. Es hatte etwas Dämonisches, und es ließ einem die Nackenhaare zu Berge stehen.
    »Aber gerne doch. Nur dazu sollten wir noch etwas zu trinken bestellen, denn um jenen Plan zu erläutern, muss ich weit in die Vergangenheit ausholen. Aber sei dir sicher, danach wirst du Münster mit uns den Rücken kehren. Deine Zeit als umherziehender Beutelschneider hat nun ein Ende.«

4
    Die Ratssitzung war nun bereits sechs Tage her, und noch immer hatte keiner der Grafen auf die Bitte nach Waffenstillstand reagiert. Godeke machte sich mittlerweile ernsthafte Sorgen. Er selbst verstand nicht viel von den Regeln einer Fehde, aber er hatte es sich von Christian erklären lassen. Wo ein Waffenstillstand bloß Zeit brachte – Zeit zu überlegen und Zeit zu verhandeln –, war eine Sühne etwas Endgültiges. Anberaumt von einem Dritten, der oft ebenso wie die Fehdegegner irgendein Würdenträger war, wäre bei einer Sühne die Feindschaft ein für alle Mal abgetan, ohne dass man eventuell schon geschehene Fehdehandlungen gegeneinander aufwog. Selbstverständlich wäre das den Hamburgern die liebste Wendung in dieser Sache, doch noch immer schwiegen beide Grafen, obwohl selbst Gerhard II. das Schreiben mittlerweile bekommen haben müsste. Es war also weiterhin Geduld gefragt.
    Während er nachdachte, fingerte er fahrig an seinen Nesteln und Beinlingen herum, als plötzlich Oda eintrat. Sie erkannte die Situation sofort. »Soll ich dir helfen?«
    »Ja, bitte.«
    Eifrig nahm sie ihm die Schnüre aus der Hand und ging näher mit dem Gesicht heran. »Wie in Gottes Namen bekommst du denn nur immer diese Knoten in die Bänder?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung«, sagte Godeke und stellte sich wieder gerade hin. Eine Weile lang sagte keiner der beiden etwas. Noch immer herrschte eine gewisse Angespanntheit wegen des letzten Streits zwischen ihnen. Godeke wollte etwas sagen, doch Oda kam ihm zuvor – jedoch nicht mit Worten.
    Eben waren ihre Finger noch an den äußeren Seiten seiner Beine gewesen, nun hatten sie den Weg nach innen gefunden. Statt ihrem Gemahl beim Anziehen zu helfen, hatte Oda offenbar den gegenteiligen Plan.
    Godeke schaute an sich hinunter und sah sein Weib, wie es vor ihm kniete. Den Blick auf seine Mitte gerichtet, so als wäre sie eigenständig und gehöre gar nicht zu ihm. Ihre Finger fuhren behutsam über die Wölbung, dabei öffnete sich ihr Mund leicht. Godeke war sprachlos. Es war nicht so, dass ihre Liebkosungen ohne Wirkung blieben, doch ihr Verhalten hatte mittlerweile etwas Verrücktes. Sie schien bloß noch seine Mitte wahrzunehmen und nichts sonst an ihm – so sehr wollte sie von ihm beglückt werden, um nur endlich ein Kind zu bekommen.
    Inzwischen hatte Oda einen Arm um seine Beine geschlungen, jetzt begann sie, sein Glied durch den Stoff zu küssen. Sie konnte deutlich sehen, dass er es auch wollte. Nun durfte ihr kein Fehler mehr unterlaufen, der ihm die Laune verdarb.
    Godeke wurde immer erregter, aber auch immer wütender. Ein solches Weib hatte er nie gewollt. Die Kinderlosigkeit veränderte Oda in ihrem Wesen und machte sie zu einer lüsternen Hure. In seiner Wut packte er sie im Nacken und drückte sie einen Moment lang mit dem Gesicht in seinen Schoß. Als er sie, erschrocken über sich selbst, wieder freigab, hatte sich ihr Blick verändert. Statt erbost über seine nicht übliche, grobe Art zu sein, lächelte sie wohlwollend und flüsterte: »Ja, mein Gemahl. Recht so. Nimm dir dein Weib!«
    Es schauderte ihn am ganzen Körper. Er wollte, dass sie den Mund hielt. Doch das tat sie nicht.
    Stattdessen raunte sie, »Mach weiter«, und riss ihm förmlich die Bruche herunter, auf dass sein Gemächt nun freilag. Gierig stürzte sie sich darauf, küsste und leckte es so eifrig, dass Godeke meinte, sie würde es fressen wollen.
    Er war zerrissen zwischen den Gefühlen. Sein Glied schien zu genießen, was sie tat, doch er selbst fühlte nur Ekel vor ihrem Gebaren.
    In diesem Moment warf sie sich regelrecht auf alle viere, lüftete ihre Röcke und streckte ihren Hintern so weit es ging vor ihm in die Luft.
    Ungläubig starrte Godeke auf seine Frau. Sie benahm sich wie eine Hündin, die zur Paarung bereit war. Nun spreizte sie die Beine weiter und rückte näher an ihn heran. Eine kurze Zeit lang erwog er, ob er dieses

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