Das Vermächtnis von Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
hatten ihn fast betäubt, als er mit seinem noch funktionierenden Auge das kleine U-Boot entdeckte. Er begriff, dass dieses Boot den Lärm verursachte. Wallace wurde von einer unbändigen Wut gepackt. Sein Körper erinnerte sich an die Aggressivität, mit der er auf die Schiffe losgegangen war. Jetzt griff Wallace noch einmal an …
Mit aller Kraft stieß er gegen das kleine U-Boot. Mit seinem wuchtigen Körper drückte er es gegen den Meeresgrund, ließ es hochschnellen und wirbelte es herum. Wallace war wie von Sinnen. Dieses Ding hatte ihm solche Qualen bereitet! Immer wieder schleuderte er das Boot durchs Meer. Nachdem er ihm einen letzten kräftigen Stoß versetzt hatte, ließ er endlich von ihm ab und überließ sich den Wellen. Auch sein zweites Auge war inzwischen in Mitleidenschaft gezogen. Er konnte kaum noch etwas sehen …
So bemerkte er auch nicht, dass bei dem U-Boot eine Luke aufgesprungen war, aus der sich eine menschliche Gestalt zwängte. Sie ruderte panisch mit den Armen und versuchte, an die Wasseroberfläche zu gelangen. Hätte ein erfahrener Taucher die Szene beobachtet, hätte er die Gefahr sofort erkannt. Die Gestalt stieg viel zu schnell auf. So würden sich schädliche Stickstoffbläschen im Blut bilden …
Wallace ließ sich treiben. Obwohl kein Lärm mehr zu hören war, hatte er Schmerzen. Er versuchte, sein eigenes Sonar zu benutzen, um sich zu orientieren, aber es funktionierte nicht. Wallace, der sich so gut im Meer ausgekannt hatte, wusste nicht mehr, wo oben und unten war und ob er im tiefen oder im seichten Wasser schwamm. Er überließ sich der Strömung, war zu schwach, um Widerstand zu leisten.
Irgendwann spürte er festen Boden unter dem Bauch.
Er war gestrandet und lag hilflos im Sand.
8. Kapitel
Ein trauriger Abschied
Sheila, Mario und Irden hatten das Sonar gehört. Auch sie empfanden das Geräusch als unangenehm und sehr schmerzhaft, aber sie waren weit genug weg, um keinen Schaden zu erleiden.
»Was ist das?«, rief Sheila erschrocken aus.
»Ein Sonar, das von einem Schiff oder einem Boot stammt«, antwortete Irden. Er war in großer Sorge. »Was ist da los? Was spielt sich da ab bei der NEW CALYPSO?«
Spy fing an, nervös im Kreis zu schwimmen. »Das will ich auch wissen, das will ich wissen!«
Sie waren unschlüssig, was sie tun sollten. Weiterschwimmen? Sich aus der Gefahrenzone heraushalten?
Sheila wurde fast verrückt vor Angst. Was hatte das alles zu bedeuten? Würde Wallace ihre Eltern retten können? Oder kam jetzt die ganz große Katastrophe?
»Sheila, Mario, ihr bleibt hier!«, bestimmte Irden. »Es ist zu gefährlich für euch. Spy macht das Geräusch nichts aus, er wird mich begleiten.«
»Aber …« So einfach wollte sich Sheila nicht abspeisen lassen.
»Für dich ist es auch gefährlich«, sagte Mario zu Irden. »Du verträgst das fremde Sonar genauso wenig wie wir.«
»Hast du vergessen, dass ich jede Gestalt annehmen kann?«, fragte der Magier und verwandelte sich vor ihren Augen in einen Hai. »Jetzt kann mir nichts geschehen. Seid ohne Sorge! Ichwerde nachsehen, was da los ist …« Er wandte sich an Sheila. »Ich werde alles, was in meiner Macht liegt, für deine Eltern tun, das verspreche ich dir. Komm, Spy!«
Die beiden Fische schossen los.
Sheila war todunglücklich. Mario versuchte, sie zu trösten. Aber der Lärm machte ihn verrückt.
»Lass uns ans Ufer schwimmen, das ist ja hier nicht zum Aushalten!«, meinte er.
Mit der HUNDERTKRAFT waren sie schnell am Ziel. Mario vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, dann verwandelte er sich in einen Jungen.
Sheila nahm ebenfalls menschliche Gestalt an, watete aus dem Wasser und ließ sich in den Sand fallen. Sie zog ihre Knie an und weinte.
»Sie werden sterben, ich weiß es.« Die Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Zaida wird ihr Ziel erreichen.«
Mario legte seinen Arm um Sheilas Schultern. »Jetzt warte doch erst mal ab. Irden hat gesagt, dass er alles tun wird. Und du weißt doch, dass er große Macht hat.«
»Aber nicht die Macht, eine Monsterwelle aufzuhalten«, murmelte Sheila. »Oder kann er das auch?« Sie sah Mario fragend an.
»Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Wenn er es kann, wird er es tun.«
»O Mario!« Sheila schluchzte auf. »Ich komme mir so hilflos vor! Warum kann ich meinen Eltern nicht helfen? Warum konnte ich sie nicht einmal vor dem warnen, was ihnen bevorsteht?«
Mario nahm Sheila in die Arme und hielt sie fest. Sie schmiegtesich an
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