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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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über ihren Erfolg.
    »Gut, aber was machen wir mit den Steinbrocken? Wir können sie wohl kaum auf dem Exerzierplatz loswerden. Jetzt haben wir das gleiche Problem wie mit dem Tiegel, denn wir müssen auch die Steine irgendwo verstecken«, gab Matim zu bedenken.
    »Kein Problem. Wir werfen sie einfach über die Burgmauer.«
    »Und wenn uns eine Wache hört oder sieht?«
    »Hm. Du hast recht«, gab Calvyn zu. »Das könnte ziemlich unangenehm für uns werden. Aber egal, lass uns einfach
die Mauer ein wenig aushöhlen, dann stellen wir den Tiegel hinein und kümmern uns später um den Schutt, ja?«
    Matim nickte und fing gleich an, die lockeren Gesteinsstücke herauszupulen und auf den Fußboden zu legen. Der erforderliche Hohlraum war in weniger als einer Minute geschaffen. Als Calvyn merkte, dass der Tiegel nun hineinpassen würde, legte er das Behältnis in das Versteck und schob den Mauerstein zurück an seinen Platz.
    »Hat jemand eine Idee?«, fragte Matim und zeigte auf den kleinen Haufen Schutt.
    »Kann ich einen Vorschlag machen?«, meldete sich Bek vom anderen Ende des Zimmers. »Warum versenkt ihr die Steine nicht im Brunnen?«
    »Das könnten wir, aber wir werden sicher genauso schnell erwischt, wenn wir die Steine in den Brunnen fallen lassen, wie wenn wir sie über die Mauer werfen. Das Geräusch ist einfach zu auffällig«, entgegnete Matim.
    »Ich meine ja nicht, dass ihr sie einfach hineinplumpsen lasst. Der Eimer am Brunnen hat ein Schwenkseil. Wenn ihr die Steine leise in den Eimer legt und ihn dann vorsichtig bis zum Wasser hinablasst, könnt ihr den Eimer kippen und den Schutt loswerden, ohne viel Lärm zu machen.«
    »Großartiger Gedanke!«, freute sich Calvyn. »Bek, du bist einfach genial.«
    Bek wurde rot ob des Lobs und widmete sich rasch wieder dem Fußboden rund um sein Bett. Calvyn sammelte das halbe Dutzend Steine ein und schaute in die Runde.
    »Gibt es einen Freiwilligen, der für unseren Schlafraum Wasser holt?«
    »Ich gehe«, bot Tyrrak an, versessen auf eine Chance, seinen Ausbruch von vorhin wiedergutzumachen.

    »Schön«, antwortete Calvyn. »Viel Glück. Und versuch keine Tricks. Halt dich einfach an den Plan, ja?«
    »Geht in Ordnung«, antwortete Tyrrak und stopfte die Steine in die Taschen seiner Kleidung.
    »Vergiss nicht zu marschieren«, mahnte Calvyn.
    »Keine Sorge. Sieh die Sache als erledigt an«, erwiderte Tyrrak, nun wieder das Selbstbewusstsein in Person.
    Calvyn stöhnte innerlich und wünschte schon, er wäre selbst zum Brunnen gelaufen. Doch Tyrrak kam innerhalb kurzer Zeit mit einem Krug Wasser zurück und war die Steine erfolgreich losgeworden.
    »Keiner hat etwas gemerkt«, versicherte Tyrrak, nachdem die Tür sicher hinter ihm verschlossen war. »Ich kann kaum erwarten, Derras Gesicht zu sehen, wenn sie entdeckt, dass ihr Herumjagen heute uns nicht zu kompletten Krüppeln gemacht hat. Das wird ein Bild für die Götter.«
    »Hoffentlich«, erwiderte Calvyn, der nicht sicher war, wie lange die schmerzstillende Wirkung der Salbe andauern würde und wie schnell die Blasen abgeheilt wären.
    »Eins ist jedenfalls sicher: Morgen wird kein guter Tag, wenn wir dieses Zimmer hier nicht rechtzeitig auf Vordermann bringen«, warf Matim ein. »Derra ist bekannt dafür, wie gern sie Unterkünfte auseinandernimmt.«
    »Du hast recht«, stimmte ihm Calvyn zu. »Wir sollten hier schnellstmöglich alles blitzsauber kriegen und dann sehen, dass wir noch eine Mütze Schlaf bekommen. Ich habe das ungute Gefühl, dass wir ihn brauchen werden.«

9
    »Trupp zwei … stillgestanden!«
    Die Rekruten nahmen zackig Haltung an, als Korporalin Derra die Stube betrat. Sie standen jeweils am Fußende ihres Bettes, und alle bemühten sich, einen besonders guten Eindruck zu machen. Derra musterte das Zimmer und die Rekruten, ihre harten Züge zeigten keinerlei Regung. Die zukünftigen Soldaten – Brust raus, Bauch rein – starrten geradeaus, konnten den durchdringenden Blick ihrer Korporalin aber spüren.
    »Sie sollen sich rühren«, befahl Derra dem Rekruten neben der Tür.
    »Trupp zwei! Rührt euch!«
    Derra begann den Morgenappell und nahm sich als Erstes den Rekruten vor, der die Befehle gegeben hatte.
    »Hast du dich heute morgen rasiert, Rekrut?«
    »Jawohl, Kor poralin«, antwortete ihr bedauernswertes Opfer und starrte auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand.
    »Und was hast du benutzt? Einen Löffel? Rasier dich noch einmal gründlich, bevor du auf dem Exerzierplatz

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