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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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mich genommen, damit das Zeug am Ende konfisziert wird.«
    Niedergeschlagen tat Tyrrak wie verlangt und hielt Ausschau
nach unerwünschten Besuchern. Calvyn arbeitete sich von einem zum anderen und trug die Salbe sparsam auf die Blasen der Rekruten auf. Er hätte sie auch einfach herumgehen lassen können, aber er befürchtete, dass viele den Wert und die Wirkung der Arznei unterschätzten und zu viel davon verwenden würden.
    Als er alle versorgt hatte, bat er einen anderen Rekruten, Tyrraks Platz einzunehmen, und kümmerte sich auch um seine Füße. Anschließend setzte er sich auf sein Bett und zog die Stiefel aus. Jenna, die eben noch den Fußboden rund um ihr Bett gewienert hatte, trat nun mit einem Lächeln auf Calvyn zu.
    »Lass mich das machen. Wenn deine Muskeln so schmerzen wie meine, kannst du Hilfe sicher gebrauchen.«
    »Danke«, erwiderte Calvyn. »Und wie geht es voran?«
    »Was? Die Putzerei?« Calvyn nickte. »Ach, ganz gut nehme ich an. Ich weiß nicht, wie genau sie es hier nehmen. Aber Derra wird uns darüber nicht lange im Zweifel lassen.«
    »Bestimmt nicht«, meinte Calvyn grinsend.
    »Diese Salbe wirkt erstaunlich gut. Ich glaube nicht, dass ich schon einmal etwas Ähnliches gesehen habe«, sagte Jenna und roch an dem Tiegel, bevor sie ihre Fingerspitze hineintauchte und das Mittel auf Calvyns linke Hacke schmierte. »Woher hast du sie?«
    »Stell mir keine Fragen und ich erzähle dir keine Lügen«, antwortete Calvyn mit einem Augenzwinkern.
    »Wie du willst. Aber mich wundert schon, wie schnell sie die Schmerzen lindert, und ich bin mehr als gespannt, ob sie genauso gut heilt, wie sie betäubt.«
    »Oh, da bin ich sicher.«
    »Ich frage mich, welche Wirkstoffe sie enthält. Meine Mutter hat mir ein wenig Kräuterkunde beigebracht, als ich
klein war. Diese Salbe riecht aber nach rein gar nichts. Wirklich höchst ungewöhnlich.«
    »Grüble nicht weiter darüber nach, Jenna. Wir sollten froh sein, dass sie wirkt, und uns dringenderen Fragen zuwenden: Wo sollen wir die Salbe jetzt verstecken?«
    »Du denkst an die Stubenkontrolle?«
    »Genau.«
    »Ja, das könnte schwierig werden«, bestätigte Jenna und schaute sich in dem spartanisch eingerichteten Schlafraum um. »Derra wird das Zimmer umkrempeln wie ein wilder Eber. Und bestimmt kennt sie alle Ecken, in denen man verbotene Ware verschwinden lassen könnte. Was willst du tun?«
    »Derra wird ja wohl hoffentlich davon ausgehen, dass wir noch nicht lang genug hier sind, um irgendetwas hereingeschmuggelt zu haben, nach dem es sich zu suchen lohnt. Wenn wir den Tiegel außer Sichtweite deponieren, genügt das vielleicht vorerst«, antwortete Calvyn. Die anderen waren auf das Gespräch der beiden aufmerksam geworden.
    »Hinter meinem Bett hat sich ein Mauerstein gelockert«, schlug ein Rekrut vor. »Wenn wir die Wand dahinter etwas aushöhlen, passt der Tiegel vielleicht hinein.«
    »Das wäre ideal«, stimmte Calvyn zu. »Kann ich mal sehen? Entschuldige, aber wie heißt du noch?«
    »Matim. Ja, schau es dir mal an«, antwortete Matim.
    Calvyn und Jenna halfen ihrem Kameraden, das Bett von der Wand zu ziehen, konnten aber keinen lockeren Stein entdecken.
    »Hier«, sagte Matim mit einem Grinsen, fasste nach unten und wackelte an einem großen Stein. »Sieht gar nicht so aus, als wäre er locker, stimmt’s?«
    »Wie hast du ihn nur entdeckt?«, fragte Jenna erstaunt.

    »Reines Glück. Einer der Gefreiten hat mir bei meiner Ankunft erzählt, dass die Korporale bei der Stubenkontrolle besonders gern auch in dieser Ritze hinter dem Bett nach Staub suchen«, erklärte Matim und deutete auf einen schmalen Rand am Bettgestell. »Und nachdem sie mir mein Bett zugewiesen hatten, hab ich mal nachgeschaut, was der Gefreite meinte. Beim Bücken hab ich mich an der Wand abgestützt und gemerkt, dass sich dieser Stein da leicht bewegt hat.«
    »Das Glück ist auf unserer Seite. Sollen wir mal versuchen, ihn aus der Wand zu ziehen?«, schlug Calvyn vor.
    »Kein Problem. Aber jemand sollte aufpassen, dass niemand kommt. Nur für den Fall.«
    »Stimmt.«
    »Ich mach das«, bot Jenna an und stellte sich an das Fenster neben der Tür.
    Sobald Jenna signalisierte, dass die Luft rein war, begannen die Jungen, den Stein hin und her zu wackeln, um ihn aus der Mauer zu lösen. Als sie den Stein schließlich herausgezogen hatten, bückten sie sich und schauten in das Loch in der Wand.
    »Ausgezeichnet! Dahinter ist nur loser Schutt!«, rief Calvyn und freute sich

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