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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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auftauchen.«
    »Vielleicht kann ich das verhindern«, dachte Calvyn bei sich. Ihm war eine Idee gekommen. Einige von Perdimonns Heilmitteln waren mit seinen anderen Besitztümern im Lager des Quartiermeisters verstaut. Er sah den Tiegel Salbe, die Perdimonn eigens für solche Fälle hergestellt hatte, im Geiste vor sich. Sie wirkte schmerzlindernd und förderte die Heilung der Haut. Wie geschaffen für ihre Blasen. Aber wie sollte er an die Salbe gelangen? Das Lager war schon zur Nacht geschlossen, und der Quartiermeister würde sich bestimmt weigern, es für einen unbedeutenden
Rekruten wieder aufzuschließen, und die diensthabenden Wachen hatten sicher keinen Schlüssel.
    Er musste eine andere Lösung finden. Er könnte die anderen auch durch den direkten Einsatz von Magie heilen, aber er erinnerte sich an Perdimonns Warnung, seine Fähigkeiten nicht offen zu zeigen. Es lohnte sich nicht, deswegen Ärger zu riskieren. Vielleicht würde ihm das Zauberbuch den Spruch zur Herstellung der Salbe verraten, dachte er. Immerhin hatte er heute größere Fortschritte bei seinen Konzentrationsübungen gemacht als je zuvor. Einen Versuch war es wert.
    Calvyn wartete, bis er sich unbeobachtet fühlte, streckte sich wie eine Katze und langte dabei unauffällig unter die Matratze. Als er das Buch in der Hand hielt, rollte er sich auf die Seite und steckte es rasch unter seinen Kittel.
    Ohne dass jemand auf ihn achtete, stand Calvyn auf und schritt durch den Schlafraum zur Tür. Niemand sagte etwas, als er hinausging. Offenbar waren sie alle mit etwas anderem beschäftigt oder sie dachten, er ginge nur kurz austreten.
    Calvyn schloss leise die Tür hinter sich, denn er wollte auf keinen Fall die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich lenken, die auf den Burgmauern patrouillierten. Das Innere der Burg war zu Calvyns Ärger besonders gut erhellt. Am Rand des Exerzierplatzes brannten in regelmäßigen Abständen Fackeln. Einige waren in die Mauer geklemmt, andere steckten in frei stehenden Fackelständern. Zusammen erzeugten sie ausreichend Licht, um auch noch das letzte bisschen Hoffnung, er könne sich vielleicht ungesehen zum Lager des Quartiermeisters schleichen, zunichte zu machen. Stattdessen lief er außen an den Mannschaftsunterkünften entlang zu den Waschräumen.
    »Ich brauche ein ruhiges Plätzchen außer Sichtweite,
aber mit genug Licht zum Lesen«, dachte Calvyn auf dem Weg zur südwestlichen Ecke der Burg.
    Er schaute aufmerksam die Mauern entlang, um sicherzugehen, dass ihn niemand beobachte. Dann schlich Calvyn an den Waschräumen vorbei bis ganz an den Rand des Geländes. Rechts von ihm begannen die Stufen zum Südwestturm, links befanden sich die geschlossenen Türen des Speisesaals. Die niedrige Rundmauer des Burgbrunnens stand genau vor ihm und an der Wand daneben brannte eine Fackel.
    »Los, Calvyn, wo immer du auch hinwillst, entscheide dich schnell!«, dachte er und suchte verzweifelt nach einem Versteck. Es gab keines. Doch wenn er sich in die Ecke zwischen dem Speisesaal und der Burgmauer hockte, würde ihn wohl kaum jemand bemerken, der nicht gerade zum Wasserholen an den Brunnen kam. Calvyn sah ein, dass er nichts Besseres finden würde, und lief schnell um den Brunnen herum in die abgeschiedene Nische.
    Sobald er saß, spähte er noch einmal um sich. Er fühlte sich schutzlos und unsicher, aber er hatte keine andere Wahl. Es musste hier und jetzt sein, oder gar nicht. Er griff in den Waffenrock und holte das Zauberbuch hervor. Ein letzter schweifender Blick versicherte ihm, dass keine unmittelbare Gefahr bestand, erwischt zu werden. Calvyn schlug das Buch auf und begann zu lesen.
    Beim Durchstöbern der Seiten entdeckte Calvyn mehrere neue Zaubersprüche, mit denen diverse Leiden geheilt werden konnten. Einen Hinweis auf die benötigte Salbe fand er nicht. Enttäuscht schloss er das Buch, saß still da und starrte vor sich hin, während sein Geist die Situation beurteilte.
    Er konnte die Salbe nicht herstellen, und es gab keinen Weg, an den Tiegel im Lager des Quartiermeisters zu gelangen.
Welche Möglichkeit könnte es sonst noch geben? Ein Spruch zum Auffinden verlorener Gegenstände würde nichts nützen, denn das nächste Mittel in seiner Nähe würde zweifellos sein eigener im Lager verschlossene Salbentiegel sein. Und wenn er die Betonung der Runen so veränderte, dass die Kraft der Magie das gesuchte Objekt herbeibrachte statt auffand? Calvyn hatte keine Ahnung, was geschehen würde, wenn er die Runen

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