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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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gekonnt und geordnet. Verstanden? Dann auf eure Plätze. Es geht los!«, befahl Calvyn.
    Trupp zwei schwirrte auseinander und trug die Ausrüstung zur Startlinie. Jeder Trupp musste zwei lange Leitern, fünf lange Seile, zwei kleine Baumstämme (etwa fünfzehn Fuß lang und acht Zoll im Durchmesser) und eine Trage mit einer Puppe befördern, die das Gewicht eines ausgewachsenen Mannes hatte. Das erschien auf den ersten Blick keine allzu schwere Last für zwanzig kräftige junge Männer und Frauen. Aber die Wirklichkeit sah anders aus. Über eine Distanz von vier Meilen mit mehreren ernst zu nehmenden Hindernissen fühlte sich die Ausrüstung bald an, als wäre sie aus Blei. Die zusätzliche Erschwernis durch den schlammigen Untergrund und den stürmischen Wind mit schweren Regengüssen ließ den Wettkampf zu einer noch härteren Herausforderung werden.
    »Trupps! Fertig! Und los!«, brüllte Sergeant Brett in voller Lautstärke.
    Auf diesen Befehl hin wetzten die drei Trupps los und rannten über die nasse Wiese auf das erste Hindernis zu. Das Tempo war schnell, aber nicht mörderisch. Alle Mannschaften waren einigermaßen gleich stark, was die körperliche Ausdauer anging, und so entstanden während der ersten Laufstrecke kaum Abstände zwischen den drei Trupps. Die eigentlichen Unterschiede zeigten sich erst darin, welche Vorstellung die drei Truppführer von erfolgreicher Gemeinschaftsarbeit hatten.
    Trupp eins und drei blieben stets beieinander und bewältigten jedes Hindernis als Gruppe. Für seinen Trupp hatte Calvyn sich etwas anderes ausgedacht.
    Sie hatten gemeinsam die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen besprochen und waren dann ein Hindernis nach
dem anderen durchgegangen, um auszuhecken, wie sie es so sicher und zügig wie möglich überwinden könnten. Als dann alle mit dem Plan einverstanden gewesen waren, hatten sie ihre Taktik immer wieder eingeübt und verfeinert, bis ihr Trupp an den Hindernissen kaum noch zum Stehen kam.
    Das erste Hindernis bestand aus einer zehn Fuß hohen Mauer, die eigens für den Wettkampf errichtet worden war. Alle Mannschaften wandten ähnliche Techniken an, um ihre Leute und die Ausrüstung hinüberzubefördern, aber der wahre Unterschied offenbarte sich in der Ausführung.
    Etwa vierhundert Meter vor der Mauer sprinteten die vier besten Läufer aus Trupp zwei mit den zwei Leitern voran, die dann in einem Abstand von sechs Fuß an das Hindernis gelehnt wurden. All dies geschah unter der strengen Aufsicht von Korporal Gan, dem Wettkampfrichter an den Hindernissen. Zwei der vier Läufer kletterten gleich über die Mauer auf die andere Seite, während die anderen beiden unten die Leitern festhielten. Als der Rest des Trupps bis auf etwa hundert Meter an das Hindernis herankam, rannten wiederum die beiden kräftigsten Truppmitglieder voraus und stiegen die Leiter zu zwei Drittel hinauf, um dann auf die anderen zu warten. Vor der Mauer angekommen, stemmten zwei Rekruten die Tragbahre unter Mithilfe eines dritten zwischen den Leitern empor, wo sie von den beiden kräftigen Kameraden in Empfang genommen, über die Mauer gehievt und an die beiden Armpaare auf der anderen Seite übergeben wurden. Anstatt nun selbst hinüberzuspringen, setzten sich die beiden Muskelpakete rittlings zwischen den Leitern auf die Mauer, die Gesichter einander zugewandt. Dann wurden die beiden Baumstämme zwischen ihnen an das Hindernis gelehnt. Sie
blieben dort stehen, bis der Rest der Mannschaft die Leitern erklommen und mit schnell aufeinanderfolgenden Platschgeräuschen in den dicken Matsch auf der anderen Seite gesprungen war. Gleichzeitig wurden die Seile neben einer der Leitern über die Mauer geworfen, von den Rekruten auf der anderen Seite gefangen und weitergereicht.
    Sobald alle bis auf die beiden auf der Mauer und die beiden unten an den Leitern das Hindernis überwunden hatten, zogen die Leitermänner die Leitern aus dem Matsch und schoben sie über den Rand der Mauer. Während die Mannschaftsmitglieder auf der anderen Seite die Leitern wegschafften, machten sich die beiden verbleibenden Rekruten daran, den ersten Baumstamm anzuheben.
    »Bereit!«, rief einer der beiden auf der Mauer.
    »Jetzt«, schnaufte die unten und hievten den dicken hölzernen Pfahl senkrecht nach oben. Sobald der Stamm die richtige Höhe erreicht hatte, packten ihn die oben Sitzenden und ließen ihn über die Mauer kippen.
    »Bereit!«, hieß es erneut, und die Prozedur wurde wiederholt. Nun, da die gesamte

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