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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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den Felshängen des Berges wider. Die beiden Schwertkämpfer schätzten einander ein, prüften die Schnelligkeit und die Fertigkeiten des jeweils anderen, versuchten, beim Gegner eine Schwäche zu finden.
    Die Silberklinge des Wächters zog mit ihrem Glitzern und Funkeln die Zuschauer völlig in ihren Bann. Da trennten sich die beiden und begannen, einander langsam, Schritt für Schritt zu umkreisen.
    »Was tust du, wenn Bek getötet wird?«, wisperte Calvyn Perdimonn zu, ohne den Blick von den beiden Kämpfern abzuwenden. »Willst du dann meine anderen Freunde auch noch opfern?«
    »Ich will niemanden opfern«, erwiderte Perdimonn leise. »Es war die Entscheidung deines Freundes, die Herausforderung anzunehmen.«
    »Aber du wusstest von den Wächtern, ehe wir hier eintrafen, nicht wahr? Und du wusstest, dass meine Freunde für mich kämpfen würden. Du hast es geplant. Was machst du, wenn Bek unterliegt? Wenn er es nicht schafft, hat nicht einmal Derra in ihrer Bestform eine Chance.«
    Perdimonn seufzte leise und sah sich rasch zu den anderen um. Alle beobachteten gebannt die beiden Kämpfer. Dennoch nahm Perdimonn Calvyn ein wenig zur Seite, bevor er sprach.
    »Es gibt noch eine Möglichkeit, wie du durch das Tor kommen kannst. Ich hoffe aber, wir müssen nicht davon Gebrauch machen, denn damit würden wir das größte Geheimnis unserer Zeit preisgeben. Sehr bald schon wirst du verstehen, was ich meine. Doch für den Moment sollten wir beten, dass dein Freund im Schwertkampf siegt.«

    Perdimonn hatte die Worte kaum ausgesprochen, da gingen Bek und Derkas erneut aufeinander los. Calvyn blieb der Mund offen stehen angesichts des Tempos und der Heftigkeit des nun folgenden Schlagabtausches.
    Während Calvyn Bek nie in der Arena hatte kämpfen sehen, war Derra bei seiner Begegnung mit Serrius dort gewesen. Wenn überhaupt, so war Derkas nur geringfügig schneller als Serrius, doch Bek gelang es stets, sein Tempo zu halten. Natürlich war Derra nicht so nah an Beks Kampf mit Serrius dran gewesen wie an diesem, und vielleicht war es diese Nähe, die das tödliche Duell noch härter und rasanter wirken ließ als alles, was Derra je zuvor gesehen hatte. Auf jeden Fall wuchs Derras Respekt vor den Schwertkünsten des jungen Korporals minütlich.
    Als Bek und Derkas wieder auf Distanz gingen, sprach Anerkennung aus dem Blick des Wächters. Überraschend für alle ergriff er das Wort, die Stimme warm und freundlich.
    »Du bist ein würdiger Gegner, Bek«, erklärte er und klang dabei fast dankbar. »Ich muss dich aber fragen, warum du eine zweite Klinge bei dir führst, wenn du sie nicht einsetzt.«
    Bek zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Nun, das wäre wohl kaum ein fairer Kampf, wenn ich mit zwei Schwertern kämpfte und du nur eins hättest«, erwiderte er lächelnd.
    »Wer hat denn gesagt, dass der Kampf fair sein muss?«, lachte Derkas. »Aber ich danke dir für deine Rücksicht. Wenn es dich beruhigt: Pallim, leihst du mir bitte dein Schwert?«
    »Gern«, erwiderte Pallim, zog seine Klinge und warf sie Derkas zu, der sie geschickt auffing.
    »Besser?«, fragte Derkas.

    »Viel besser, danke«, erwiderte Bek und zog sein zweites Schwert.
    Calvyn hatte Beks Umgang mit zwei Schwertern schon während seiner Trainingseinheit bewundert, doch nun erst wurde ihm klar, wie gut er tatsächlich war. Als ihm Beks Vorahnung wieder einfiel, nach der er diese Kunst noch einmal würde brauchen können, lief es Calvyn kalt den Rücken hinunter. Das Schicksal, von dem Bek gesprochen hatte, war in Gestalt dieses Wächters aus dem Felsbogen getreten. Gab es wirklich ein höheres Wesen, eine höhere Macht, die das Geschehen lenkte und sie auf vorbestimmten Wegen ihrer Bestimmung entgegenführte? Calvyn machte der Gedanke Angst.
    Der wirbelnde Tanz der beiden Kämpfer, die mit klirrenden Klingen zustießen und abwehrten, angriffen und auswichen, war schwindelerregend. Calvyn flehte seinen Freund innerlich an zu siegen. Gleichzeitig stieg ein furchtbares Gefühl in ihm auf, voller Falschheit und unerbittlicher Bosheit. Es hatte nichts mit dem Zweikampf zu tun, sondern mit etwas, das sich in diesem Augenblick nicht weit weg abspielte.
    »Selkor«, keuchte er.
    »Du spürst es auch?«, fragte Perdimonn, seine Stimme voll Sorge. »Uns läuft die Zeit davon. Selkor beginnt bereits, das Tor zu öffnen. Ich weiß nicht, ob wir ihn überhaupt noch aufhalten können. Wenn wir an den Wächtern vorbei sind, müssen wir uns beeilen. Mach dich

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