Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
Vom Netzwerk:
durchschritten?«
    »Dich kennen wir, Perdimonn, und ja, der Schlüssel hat es durchschritten. Das Geheimnis, das du hütest, berechtigt dich zum Durchgang, aber die anderen kennen wir nicht. Sie müssen durch Wissen oder einen Kampf ihr Recht nachweisen.«
    Der Mann, den Perdimonn Pallim genannt hatte, ging an der Gruppe entlang und blieb vor Arred stehen.
    »Arred«, sagte der Hüter des Feuers, sah Pallim unverwandt in die Augen und machte etwas mit den Fingern, was außer ihm und dem Wächter keiner sehen konnte. Pallims Augen weiteten sich und er verbeugte sich.
    »Du darfst passieren«, verkündete er und trat dann zu Rikath. Es folgte ein ähnlicher Austausch, ebenso bei Morrel. Dann stand Pallim vor Calvyn.
    Calvyn sah ihm in die Augen und nannte seinen Namen. Da er keine Ahnung hatte, was die Hüter getan hatten, um durchzukommen, blieb er einfach regungslos stehen.
    »Merkwürdig«, sagte Pallim langsam. »Etwas sagt mir, dass ich dich durchlassen sollte. Aber du hast kein Zeichen. Nein, es tut mir leid, ich kann dir den Zutritt nicht gestatten.
Wenn du passieren willst, musst du einen Kämpfer benennen.«
    »Ich habe aber keinen …«
    »Ich kämpfe für ihn«, unterbrach Bek ihn. »Was ist das für ein Kampf?«
    »Nein, Bek, ich komme schon allein zurecht. Du brauchst dich da nicht hineinziehen lassen.«
    »Oh, ich lasse mich aber gern hineinziehen«, erwiderte Bek grinsend. »Ich würde zum Beispiel furchtbar gern erfahren, wie der Bursche da an Derkas Silberklinges Schwert gekommen ist. Außerdem bin ich ein besserer Kämpfer als du, das weißt du ganz genau. Ich übernehme das.« Und an Pallim gewandt fragte er erneut: »Also, was ist das für ein Kampf?«
    »Es ist ein Kampf auf Leben und Tod gegen meinen Gefährten Derkas oder mich«, antwortete Pallim feierlich.
    »Derkas? Du meinst, er hat auch seinen Namen angenommen?«, fragte Bek ungläubig. »Das ist ja ein starkes Stück. Na gut, ich nehme die Herausforderung an. Ich kämpfe gegen ihn«, sagte Bek entschieden.
    »Nein, Bek! Mach das nicht. Das ist gefährlich, ich spüre es«, flehte Calvyn seinen Freund an.
    »Es ist zu spät. Die Herausforderung wurde angenommen«, erklärte Pallim. »Dein Kämpfer muss gegen Derkas kämpfen oder sterben.«
    Calvyn wusste zwar, dass Bek ein hervorragender Schwertkämpfer war, doch beim Anblick der beiden Wächter lief es ihm kalt den Rücken hinunter. Der Gedanke, dass Bek womöglich für ihn sterben würde, war unerträglich. Er wandte sich an Perdimonn.
    »Wer sind diese Männer, Perdimonn?«, flüsterte er. »Sie haben so etwas Seltsames an sich, das irgendwie … übermenschlich wirkt.«

    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass jeder von ihnen ein Dem-takat ist«, flüsterte Perdimonn.
    » Dem-takat? Was bedeutet das?«
    »Es bedeutet wörtlich ›Krieger seiner Zeit‹. Sie waren beide die angesehensten Kämpfer ihrer Zeit und im Zweikampf selbstverständlich ungeschlagen.«
    »Dann ist das wirklich …«
    »Derkas Silberklinge? Ja, aber …« Perdimonn legte Calvyn den Finger auf die Lippen. »Es würde deinem Freund nicht gerade helfen, wenn er das wüsste. Bek ist ein hervorragender Kämpfer. Schauen wir mal, wie gut er wirklich ist, ja?«
    Calvyn traute seinen Ohren kaum. Zum ersten Mal, seit er Perdimonn kannte, war er ernsthaft verärgert über seinen alten Lehrmeister. Er, der sich als besonders friedliebend ausgab, schickte Calvyns besten Freund in einen Zweikampf mit einem legendären Schwertkämpfer und wusste nichts anderes zu sagen als: »Schauen wir mal, wie gut er wirklich ist«? Calvyn kochte vor Wut. Er fühlte sich immer noch schuldig, weil er Bek damals in die Arena von Shandrim geschickt hatte. Nun wollte er nicht danebenstehen und zusehen, wie sein Freund aus Unwissenheit für ihn in den Tod ging.
    »Sieh dich vor, Bek!«, rief Calvyn und schenkte Perdimonns vorwurfsvollem Blick keine Beachtung. »Ich weiß nicht, wie das möglich ist, aber das ist tatsächlich Derkas Silberklinge.«
    Doch Bek stand dem Mann mit dem außergewöhnlichen Schwert bereits gegenüber. Während er sein Schwert zog und seinen Gegner grüßte wie in der Arena, zuckte Bek nicht einmal mit der Wimper. Calvyn war sich nicht sicher, ob er seine Warnung überhaupt gehört hatte.
    Derkas erwiderte Beks Salut mit seinem eigenen Gruß –
einer schwungvollen Geste, die etwas Archaisches an sich hatte. Dann, mit unerwarteter Schnelligkeit, kreuzten die beiden Kämpfer die Klingen. Das Klirren der Schwerter hallte von

Weitere Kostenlose Bücher