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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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versuchte daher, das Gespräch in diese Richtung zu lenken.
    Sie waren inzwischen in den schwach durchleuchteten Gängen unter den Zuschauertribünen angelangt und Bek war vollkommen verwirrt von all den Abzweigungen und Treppen. Das Innere der Arena war ein verzweigtes System von Gängen, und Bek war klar, dass er sich zumindest einen Teil der Katakomben einprägen musste, falls er hinausfinden wollte, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.

    »Woher weißt du nur, welchen Weg du nehmen musst?«, erkundigte sich Bek bei Maasich, als sie an einem Durchgang abbogen und einen weiteren der identisch aussehenden Gänge betraten.
    Maasich grinste. »Zuerst kommt es einem vor wie ein Labyrinth, aber man gewöhnt sich schnell daran. An der nächsten Ecke sind die Unterkünfte der Neuen. Du wirst im gesicherten Bereich untergebracht. Das bedeutet, du wirst eingesperrt, wenn du nicht gerade draußen trainierst. Du wirst also neben dem Training und den Kämpfen wenig tun können, aber du wirst sowieso zu müde sein.«
    »Ist das Training so hart?«
    »Hart? Es ist die Hölle! Aber das wirst du noch früh genug herausfinden. Garvin sagte ja, du sollst heute Abend dabei sein, also bekommst du einen kleinen Vorgeschmack darauf, bevor du den ganzen Tag trainieren wirst.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, bemerkte Bek sarkastisch.
    Als sie die Unterkünfte erreichten, führte Maasich ihn in einen großen Raum mit vier Betten darin. Das Zimmer war einfach möbliert und keine persönlichen Gegenstände waren zu sehen. Rechts von jedem Bett stand ein großer eintüriger Schrank, links eine kleine Kommode. Ansonsten war der Raum leer. Auf dem Fußboden lagen Steinfliesen, die durch den jahrelangen Gebrauch einen glänzenden Schimmer erhalten hatten. Die grob verputzten und weiß getünchten Wände ließen den Raum kalt und nüchtern wirken. Selbst wenn sich drei andere die Unterkunft mit ihm geteilt hätten, wäre Bek weitaus mehr Platz geblieben, als er als Rekrut und Gefreiter in Baron Keevans Heer zur Verfügung gehabt hatte. Als Korporal hatte er das Zimmer mit nur einem ranggleichen Soldaten geteilt, aber selbst damit ließ sich das Ausmaß dieser Unterkunft nicht vergleichen.
    »Das ist dein Zimmer, solange du ein Anfänger bist«, erklärte Maasich, der gemerkt hatte, wie erstaunt Bek über die
Größe des Raums war. »Wenn du irgendwann zu den ersten dreißig in der Rangfolge gehören solltest, bekommst du ein Einzelzimmer mit mehr Einrichtung. Garvin arbeitet gern nach dem Belohnungsprinzip.«
    »Funktioniert sicher prima«, meinte Bek und zwang sich, möglichst begeistert zu klingen. Insgeheim hielt er es für unwahrscheinlich, dass die Kämpfer sich durch die Größe ihrer Unterkunft motivieren ließen. Ehrgeiz, Ruhm und Gold waren nach seiner Erfahrung die besseren Anreize, aber wenn diese Dinge Hand in Hand mit einer komfortableren Unterkunft gingen, würde es möglicherweise doch seine Wirkung erzielen.
    »Dein thrandorischer Freund wird wahrscheinlich mit dir hier untergebracht, und du kannst damit rechnen, dass auch die anderen Betten in den kommenden Wochen vergeben werden«, erklärte Maasich. »Du hast ja nichts, was du in den Schrank räumen könntest, also können wir auch gleich weitergehen und dir eine Ausrüstung besorgen.«
    Maasich schloss die Tür wieder und führte Bek durch einen weiteren Gang, der immer wieder von Türen unterbrochen wurde. Sie bogen an der nächsten Biegung rechts ab, wandten sich gleich darauf nach links und folgten dem Korridor bis ans Ende.
    Ein Lagerverwalter überreichte Bek mit steinerner Miene eine Schutzausrüstung für das Training, jedoch keine Waffen.
    »Wie alle Neulinge erhältst du Waffen direkt vor dem Training aus der Waffenkammer«, erklärte der Lagerverwalter widerwillig.
    »Danke«, antwortete Bek und bemühte sich, der unfreundlichen Art des Mannes keine Beachtung zu schenken. »Ich werde die Ausrüstung sorgsam behandeln.«
    »Das hoffe ich doch. Ohne guten Grund gibt es keinen Ersatz.«

    Ein gedämpftes Brüllen, das ganz sicher nicht von einem menschlichen Wesen stammte, hielt Bek davon ab, die feindselige Haltung des Lagerverwalters zu kommentieren.
    »Bei Tarmin! Was war das?«, fragte er und starrte mit großen Augen auf die Wand, hinter der das Gebrüll zu hören gewesen war.
    Maasich setzte ein kleines gemeines Grinsen auf.
    »Nicht alle Gegner, denen wir in der Arena gegenüberstehen, kämpfen mit Schwertern«, sagte er, und seine Augen blitzten

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