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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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belustigt.
    Wieder ertönte das Brüllen, ein tiefkehliger Ausbruch unterdrückter Blutgier.
    »Einen schönen Tag noch«, wünschte der Lagerverwalter süffisant lächelnd, aber immer noch mit eisig kalter Stimme.
    Bek schauderte.
    Wenigstens wurde er als neuer Arenakämpfer mit einer Schutzausrüstung und einer ordentlichen Waffe versorgt, bevor er in den Kampf ging. Ihn überfiel Mitleid, als er an die Gefangenen unten in den Kerkern dachte, denen jegliche faire Chance versagt blieb.
    Als Maasich und er mit seiner neuen Ausrüstung im Arm zu der Unterkunft zurückkehrten, war Jez bereits dort. Er lag ruhig auf dem Bett. Seine Brust war verbunden und zum Teil von einem vorne offenen Hemd bedeckt. Er sah blass aus, aber als er Bek erblickte, lächelte er.
    »Jez! Wie geht es dir? Haben sie dich gut versorgt?«, fragte Bek, ließ die Ausrüstung auf das nächste Lager fallen und trat zu seinem Freund.
    »Mir geht es gut. Der Wundarzt könnte ein paar Nähstunden gebrauchen, aber er hat die Blutung gestoppt. Dann kam dieser Kämpfer Chanis und hat mich zu anderen Ärzten gebracht, die weitaus fähiger wirkten. Sie haben brummend und murmelnd meine Wunde begutachtet, aber sie meinten, ich könnte mit ausreichend Ruhe schon in drei oder vier Wochen
wieder auf den Beinen sein. Ich darf aber nicht kämpfen oder hart trainieren.«
    »Und hat Chanis dir erzählt, warum du hierher gebracht wurdest und nicht zurück in die Zelle?«
    »Ja. Er meinte, ich soll zum Arenakämpfer ausgebildet werden. Aber er war nicht gerade mitteilsam, was dich angeht. Ich bin ja so froh, dass du die Arena überlebt hast. Sag, wie ist es gelaufen?«
    Bek setzte zu einer Schilderung der Begegnungen an, doch Maasich unterbrach ihn.
    »Macht ihr zwei mal weiter. Ich komme dann später und hole dich zum Training ab, Bek.«
    »Danke, Maasich. Nur eine Frage: Bekommen wir heute noch etwas zu essen? Ich hab seit einer Woche nichts Ordentliches mehr zwischen den Zähnen gehabt.«
    Maasich nickte. »Ich schicke etwas herunter, sobald ich kann. Die Küchen werden gerade viel zu tun haben, aber ich tue, was ich kann.«
    Damit ließ Maasich die Freunde allein. Das Einrasten des Schlosses und der dumpfe Aufprall des zugeschobenen Riegels taten unmissverständlich kund, dass Bek und Jez, obgleich sich die Bedingungen für sie verbessert hatten, immer noch Gefangene waren. Dies spornte die beiden an, Fluchtpläne zu erörtern und sich gegenseitig zu berichten, was sie bisher über ihr Gefängnis in Erfahrung gebracht hatten. Bek hatte die bessere Vorstellung vom Aufbau der Arena und zeichnete ihren Grundriss mit dem Finger auf das Bettlaken.
    »Nach dem, was ich gesehen habe, ist das Gebäude insgesamt rechteckig, auch wenn der Kampfplatz und die Ränge sich über ein weites Oval erstrecken«, erläuterte er und zog mit dem Zeigefinger Linien in den Stoff. »Die Gefängniszellen befinden sich unter der Tribüne im Norden des Ovals und dieser Raum hier liegt dann unter der Südseite. Soweit ich erkennen konnte, ist das Bauwerk symmetrisch angeordnet,
mit acht Sitzblöcken, die jeweils durch eine Treppe unterbrochen sind. Die Loge des Kaisers ist hier auf der Nordtribüne. Es scheint, als wäre das die einzige Seite der Arena, die keinen eigenen Haupteingang und Ausgang hat. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn es einen privaten Zugang zu der Loge des Kaisers gäbe.«
    Bek hielt inne, sah auf die Bettdecke und dachte nach. Die Umrisse, die er gezeichnet hatte, waren fast gleich wieder verschwunden, aber beide hatten das Bild im Kopf, und während Bek verschiedene Dinge hinzufügte, zog er immer mal wieder das umgebende Rechteck nach, um allem einen Zusammenhalt zu geben.
    »Das Rote Zimmer – so haben die anderen Gefangenen den Raum genannt, in dem du verarztet wurdest – muss irgendwo im nordöstlichen Bereich der Arena liegen.«
    »Ja, das kann gut sein«, bestätigte Jez. »Und die besseren Ärzte sind da drüben an der südöstlichen Ecke.«
    »Die behandeln wohl die Arenakämpfer, während sie den Metzgern im Roten Zimmer die Gefangenen überlassen.«
    Jez nickte. Die Gesamtübersicht ergab immer mehr Sinn. »Und was ist mit dem Westteil der Arena? Was ist da unter der Tribüne?«
    »Ich glaube, das will ich gar nicht so genau wissen«, erwiderte Bek mit unheilvoller Stimme.
    Jez sah ihn fragend an.
    »Das Ausrüstungslager, zu dem ich vorhin gebracht wurde, muss hier an der südwestlichen Ecke liegen«, fuhr Bek fort und deutete auf den

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