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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Prozent davon überzeugt -, war Selkor auf dem Weg zu Arred. Perdimonn war sich jedoch nicht sicher, ob Selkor wusste, wo er Arred suchen sollte. Wenn Selkor sein Ziel kannte, kam Perdimonn wahrscheinlich bereits zu spät. Doch er wollte auf keinen Fall aufgeben, bevor er überhaupt etwas unternommen hatte. Selkor
durfte nicht die Kontrolle über die Schlüssel zu den Elementaren Kräften erlangen, und Perdimonn war entschlossen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um diesen Albtraum zu verhindern. Das hieß, alles, außer seinen eigenen Schlüssel als Waffe einzusetzen – dies würde und konnte er nicht tun.
    Alle Hüter waren aufgrund ihrer Friedfertigkeit ausgewählt worden. Die ihnen anvertrauten Kräfte durften nicht im Kampf eingesetzt werden – dafür waren sie einfach zu stark. Würde eines der Elemente im Kampf aufgeboten, hätte dies ein Ausmaß der Zerstörung zufolge, weit über alles hinaus, was die Welt bisher erlebt hatte. Sogar der »Krieg der Götter« würde im Vergleich dazu harmlos wirken. Dieses Szenario wollte Perdimonn unter allen Umständen verhindern.
    Wenn sie ihren Eid nicht brechen wollten, mussten die Hüter sich zurückziehen und auf Geheimhaltung setzen. Doch um sich zurückziehen zu können, mussten die Hüter erst einmal vor der Gefahr gewarnt werden. Dieser Aufgabe widmete sich derzeit Perdimonn.
    »Wenn ich doch nur der Hüter der Luft oder des Wassers wäre«, dachte Perdimonn trübsinnig. »Dann würde ich jetzt einen günstigen Wind oder eine schnelle Strömung herbeirufen, um diesen Kahn in Bewegung zu bringen. Stattdessen aber hüte ich das Element Erde und befinde mich so weit von ihrer Kraftmitte entfernt, dass ich hilflos wie ein Baby bin.«
    Das Schiff geriet erneut ins Schlingern, senkte sich in ein Wellental und eine Gischtwolke spritzte vor dem Bug auf. Die nächste Welle erhob sich vor dem Schiff, doch anstatt sie elegant zu durchschneiden, polterte der Kahn dagegen. Wer auch immer auf die Idee gekommen war, dieses Fass »Wellenkönigin« zu nennen, hatte entweder einen ziemlich schrägen Humor oder keinerlei Ahnung von Schiffen.
    Gerechterweise musste man aber sagen, dass die Mannschaft der Wellenkönigin seit dem Setzen der Segel unermüdlich geschuftet hatte, um Kaldea so schnell wie möglich
zu erreichen. Für Kapitän Ferdand war verlorene Zeit verlorenes Geld, daher trieb er seine rauen, seeerfahrenen Männer so hart an, wie er es verantworten konnte. Angesichts seiner behäbigen Form kam das Schiff also eigentlich recht schnell voran. Perdimonn hoffte nur, dass Selkor kein Boot aufgetrieben hatte, das für ihr Wettrennen besser geeignet war.
    »Felsen zehn Grad an Backbord!«, rief eine Stimme von oben.
    Perdimonn blickte hinauf zum Krähennest, in dem der wachhabende Matrose Ausschau hielt. Der Mann hatte keine beneidenswerte Aufgabe – besonders nicht, wenn die See so aufgewühlt war wie an diesem Tag. Doch wie seine Warnung bewies, war sie lebenswichtig.
    Perdimonn stolperte – das Schlingern des Schiffes, so gut es ging, ausnutzend – nach Backbord, klammerte sich ans Dollbord und suchte zwischen den Wellen nach den Felsen. Er war zwar kein Segler, aber er verstand nur zu gut, wie gefährlich Riffe und Sandbänke werden konnten. Er hatte nicht diesen langen Weg in Kauf genommen, um einige Tage vor Erreichen seines Ziels Schiffbruch zu erleiden. Also suchte er im Geiste nach Zaubersprüchen, die sich womöglich als nützlich erweisen konnten.
    Das Schiff war viel zu groß, als dass er es auf die sichere Seite translokalisieren könnte. Hätte er dies für möglich gehalten, hätte Perdimonn den magischen Spruch längst eingesetzt, um ihre Reise zu verkürzen, indem er sie jeden Tag ein Stück nach vorn springen ließe. Er dachte kurz darüber nach, eine Zeitverzerrung zu versuchen, aber ohne Ruderer war diese Aktion sinnlos. Der magische Spruch würde die Wellen rund um das Schiff anhalten, sodass es die Felsen ungehindert umrunden könnte, aber gleichzeitig würde auch der Wind abbrechen und sie hätten keinen Antrieb, der sie an dem tödlichen Hindernis vorbeilenkte.
    »Ich muss doch irgendetwas tun können«, dachte er und überschlug im Geiste seine Möglichkeiten.

    »Steuermann, stark Steuerbord. Klar zur Wende!«, rief der Kapitän. Seine Stimme klang besorgt, aber nicht panisch. »Lotse, was sind das für Felsen? Ich dachte, wir würden uns den ganzen Tag über in tiefen Gewässern bewegen.«
    Der blasse, schmächtig wirkende Mann starrte

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