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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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herab.
    »I… i… ich komme in Fr… Frieden, um meinen Br… Brüdern zu d… dienen«, stammelte Calvyn.
    »Als Diener fangen wir alle an«, antwortete der Mann. »Sollte ich dich kennen? Ich erinnere mich nicht an dein Gesicht.«
    »Ich bin hier, weil ich eine Botschaft für jemanden namens Akhdar habe.«
    »Aha? Und um welche Botschaft handelt es sich?«
    »Seid Ihr Akhdar, Sir?«, erkundigte sich Calvyn zögernd.
    »Nein. Aber ich bin sicher, dass es ihm nichts ausmacht, wenn ich ihm deine Botschaft überbringe.«
    »Tut mir leid, Herr, aber Perdimonn hat gesagt, ich soll Akhdar die Botschaft überbringen.«
    »Perdimonn, aha. Dann bist du Calvyn, nehme ich an?«
    »Das stimmt, aber woher …?«
    »Du solltest lieber hereinkommen, junger Mann. Dann kann ich dich sogleich zu Großmagier Akhdar führen.«

8
    Wenn jemand ganz wie ein Großmagier aussah, dann Akhdar. Sein langes Haar, der Bart und der Schnurrbart waren schneeweiß. Seine strahlend blauen Augen sahen mit durchdringendem Blick unter buschigen weißen Brauen hervor und die langen, schmalen Finger des Magiers schienen trotz seines offensichtlich fortgeschrittenen Alters ihre Behändigkeit bewahrt zu haben. Wenn man einem Künstler freie Hand ließe, seine Vorstellung von einem Zauberer zu Papier zu bringen, würde er wahrscheinlich genau dieses Gesicht malen, ohne Akhdar jemals gesehen zu haben.
    Calvyn war gewiss mehr als überwältigt, zum ersten Mal einem Magier zu begegnen, der ganz offensichtlich eine hochrangige Stellung innerhalb der Akademie einnahm. Der riesenhafte Portier, der sich Calvyn übrigens als Lomand vorgestellt hatte, war auf seine Weise ebenfalls beeindruckend gewesen. Akhdar jedoch strahlte Macht und Magie aus, als bestünde er aus nichts anderem, und erweckte so einen natürlichen Respekt, den Calvyn in dieser Stärke nicht einmal beim König von Thrandor empfunden hatte. Es war die Ehrfurcht vor der Macht, die Akhdar in einer Welt besaß, wovon ein Teil zu werden sich Calvyn über mehrere Jahre hinweg verzweifelt gewünscht hatte.
    »Bruder Akhdar, das ist Bruder Calvyn. Er bringt eine Nachricht von Bruder Perdimonn«, verkündete Lomand, nachdem ihnen Zutritt zu Akhdars Schreibstube gewährt worden war.
    » Bruder Calvyn, sagst du?«, fragte Akhdar. Eine seiner
buschigen Augenbrauen hob sich fragend und seine hellen blauen Augen schienen direkt in Calvyns Seele zu blicken.
    »Nun, mein Herr … äh … Ich weiß nicht, ob man mich als Bruder bezeichnen kann«, stieß Calvyn hervor. Seine Wangen glühten.
    »Bruder Perdimonn hat mich bei seinem letzten Besuch bei uns gefragt, ob er einen aufgeweckten jungen Lehrjungen der Akademie empfehlen dürfte«, unterbrach Lomand ihn. Seine dunkle Stimme steckte voller gerollter r-Laute und dröhnender Vokale. »Und der Lehrjunge, den Perdimonn meinte, ist dieser junge Mann hier. Ich denke, die Empfehlung unseres Bruders verleiht ihm genug Ansehen, um ebenfalls als Bruder angesprochen zu werden.«
    Akhdar lächelte und seine strahlenden Augen blitzten vor Vergnügen über Calvyns Unbehagen.
    »Nun gut«, stimmte der Großmagier wohlwollend zu. »Wenn er aber ein Bruder im wahren Sinne des Wortes werden will, muss er lange und hart arbeiten, um sich diesen Titel zu verdienen. Doch was bringt dich in mein Studierzimmer? Selbst junge Schüler, die von so geschätzten Brüdern wie Perdimonn empfohlen werden, werden den Meistern nicht ohne Grund vorgestellt.«
    »Ich bringe eine Botschaft, Herr«, erwiderte Calvyn schnell. »Ich fürchte, es sind keine guten Neuigkeiten.«
    »Aha? Dann nur heraus damit, junger Bruder. Was gibt es Neues von Perdimonn?«
    »Nun, Herr, Perdimonn trug mir auf, Euch zu berichten, dass Selkor den Feuerschlüssel hat …«
    »Was? Bist du sicher?« Akhdar schnappte nach Luft.
    »Ja, Herr. Er hat es sogar wiederholt, aber er sagte außerdem, Arred habe überlebt.«
    »Das sind wahrlich Neuigkeiten«, murmelte Akhdar und begann, durch das Zimmer zu schreiten, wobei er eine Strähne seines Barts um den rechten Zeigefinger zwirbelte.

    »Hat er sonst noch etwas gesagt? Hat er Rikath oder Morrel erwähnt?«
    »Nein, Herr.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, Herr. Absolut sicher. Perdimonn hat mir deutlich zu verstehen gegeben, wie dringlich die Botschaft ist, sodass ich eine wichtige eigene Mission unterbrechen musste, um sie zu überbringen. Er sagte irgendetwas davon, der Hohe Rat bräuchte Zeit, sich vorzubereiten.«
    »Irgendetwas davon? Das ist nicht sehr eindeutig. Wie

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