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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Recht bin oder nicht. Ich schätze deine Kenntnisse und ich werde mich ihnen wenn nötig beugen, aber lass dir das bloß nicht zu Kopf steigen. Jetzt suchen wir uns erst einmal eine Unterkunft für die Nacht. Und, Fesha!«
    »Ja, Derrania?«
    »Morgen suchen wir uns Plätze, die möglichst weit entfernt von diesem Jarom sind. Verstanden?«
    »Sehr wohl«, antwortete Fesha so unterwürfig, wie seit dem Zeitpunkt nicht mehr, als sie die Grenze zu Shandar überschritten hatten.

    »Ah, Femke! Komm herein!« Der Kaiser machte eine einladende Geste. »Sag, was hast du herausgefunden?«

    Eine junge Frau in schlichter Kleidung, die weder reich noch ganz arm wirkte, trat selbstbewusst in die Privaträume des Kaisers. Es ließ sich wenig über Femke sagen, außer vielleicht, dass sie unauffällig war. Tatsächlich hatte sie diese Unauffälligkeit zu ihrer höchsten Kunst erklärt, denn diese Eigenschaft hatte sie zur erfolgreichsten Spionin des Kaisers werden lassen.
    »Eure Kaiserliche Majestät, Hauptmann Chorain hat mit Garvin über die Thrandorier gesprochen, aber ich habe bisher nicht herausgefunden, welche Abmachung sie getroffen haben. Ich weiß nur, dass Chorain mit dem, was er erreicht hat, mehr als zufrieden ist. Er hat auch mit dem dunkelhaarigen Thrandorier gesprochen, und ich weiß aus sicherer Quelle, dass er ihn gefragt hat, ob er jemanden gegen eine Belohnung töten würde. Wen und für wie viel, kann ich noch nicht sagen, aber ich arbeite daran.«
    Der Kaiser nickte und schürzte die Lippen, während er erneut darüber nachdachte, ob es richtig war, Chorain an der Aufklärung der Katastrophe zu beteiligen, die sich in Thrandor ereignet hatte. Der Kommandant war ein unbeherrschter Mensch, der gern sein eigenes Spiel trieb – und daher gefährlich. Doch Chorains Mitwisserschaft könnte nützlich sein, wenn der Kaiser nur stets wusste, was der Kommandant vorhatte, und ihn davon abhalten konnte, irgendwelche Schritte zu unternehmen, die seine eigenen Pläne durchkreuzten.
    »Gut, Femke. Bleib Chorain auf den Fersen. Alles, was du über seine Abmachung mit Garvin herausfinden kannst, könnte von Interesse sein, und ich bin gespannt, mehr über sein Angebot an den Thrandorier zu erfahren. Halte mich auf dem Laufenden, doch fühle dich nicht verpflichtet, mir Bericht zu erstatten, wenn es nicht notwendig ist.«
    »Ja, Eure Kaiserliche Majestät. Wie Ihr wünscht.«
    Die junge Frau zog sich zurück und ließ den Kaiser mit seinen Gedanken allein. Sie ahnte nicht, wie bedeutend ihre
Rolle im gegenwärtigen Spiel der politischen Ereignisse war. Schon verbreitete sich die Kunde von der verheerenden Niederlage in Thrandor, und es würde nicht mehr lange dauern, bis dem Kaiser unliebsame Fragen gestellt werden würden. Es blieb ihm nicht viel Zeit, die Menschen und die Ereignisse zu seinem Vorteil zu beeinflussen. Es hing vor allem von den Berichten Femkes und anderer Spione ab, wie der Kaiser seine Antworten formulieren würde.
    Lord Vallaine war nach Shandrim bestellt worden, doch im Stillen bezweifelte der Kaiser sehr, dass der sogenannte Hohe Lord des Inneren Auges der Aufforderung des Kaisers folgen würde. Wenn Vallaine jedoch nicht, wie gefordert, erschien – und das rasch -, wollte der Kaiser seine Meuchelmörder nach ihm aussenden und auf diese Art sicherstellen, dass Vallaine sich nie wieder in die shandesische Politik einmischte. Der Kaiser hatte entschieden, dass er nach dem Verlust von fünf Legionen in Thrandor auch gut und gern den Verlust des Zauberlords verschmerzen konnte, der ihm beim Auszug ebendieser Soldaten einen glorreichen Sieg versprochen hatte. Vallaine würde sich schnell entscheiden müssen: Entweder er trat vor den Kaiser, um eine Erklärung abzugeben, oder aber er würde für den Rest seines Lebens von Mördern gejagt.
    »Irgendwie«, dachte der Kaiser grimmig, »glaube ich, er wird den zweiten Weg wählen, und ich freue mich jetzt schon auf die Meldung seines Todes.«

    Unruhe erfüllte Bek. Es war seine erste Begegnung, seit er die Ausbildung zum Arenakämpfer begonnen hatte, und er war vollkommen anders gekleidet als bei seinem ersten Auftritt in der Arena. Damals hatte er die zerschlissenen Überreste seiner alten Uniform getragen und nur ein Kurzschwert
bekommen. Jetzt hielt er eine längere Waffe in der Hand, die aber immer noch nicht so lang und so schwer war wie jene der bevorzugten Kämpfer. Zudem trug Bek ein Lederwams, lederne Oberschenkelschützer, eine verstärkte Lederkappe

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