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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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findiger Mann. Um den Mangel wettzumachen, fertigte Dantillus diesen Stab. Er sollte die Wirkung seiner Sprüche verstärken. Der Stab zeigte nicht ganz den gewünschten Effekt, aber Dantillus ebnete damit unwissentlich den Weg für einen anderen Magier, dem es etwa zehn Jahre nach Dantillus’ Tod gelang, einen wirkungsvollen Verstärker magischer Kraft zu kreieren. Ahnst du schon, von wem ich rede?«
    »Ich bin mir nicht sicher, Meister Akhdar, aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, Ihr meint den Ring des Nadus«, antwortete Calvyn.
    »Sehr gut. Du hast ganz recht. Kurz darauf fertigte ein Großmagier namens Merridom einen Umhang, mit dem sich
magische Formeln der Verwandlung oder zum Gestaltenwandel, wie es manchmal auch heißt, verstärken lassen. Nachdem alle drei Magier gestorben waren, gingen der Stab, der Ring und der Umhang an den Rat der Magier und sie wurden für Studienzwecke in der Akademie aufbewahrt. Die Benutzung der magischen Gegenstände war nur für den allergrößten Notfall vorgesehen. Und nun sind zwei Objekte gestohlen worden.«
    »Von Selkor!«, schnaufte Calvyn.
    »Wieder richtig. Und weißt du auch von den Schlüsseln der Macht?«, fragte Akhdar. Seine blauen Augen funkelten jetzt besonders hell.
    »Nein, Meister. Perdimonn hat irgendetwas von Schlüsseln erzählt, aber er ist nicht näher darauf eingegangen und in den Büchern, die ich bisher gelesen habe, stand nichts davon. Ich kenne nur Perdimonns Botschaft an Euch, die mir etwas Wichtiges verraten haben: Selkor hat vor, die Schlüssel an sich zu bringen, und offenbar hat er bereits einen in seiner Gewalt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das bedeutet, aber aus Perdimonns Botschaft war herauszuhören, dass diese Wendung der Ereignisse die entsetzlichsten Auswirkungen haben kann. Ich nehme also an, dass die Schlüssel von sehr großer Bedeutung sind.«
    »Eine kluge Annahme, Calvyn. Ich glaube aber nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um dich aufzuklären. Bitte behalte dein Wissen und deine Ahnungen für dich. Sprich mit niemand anderem als den Meistern darüber, und auch nur dann, wenn du etwas Neues mitzuteilen hast. Irgendetwas sagt mir, dass du, wenn die Zeit gekommen ist, genauso viel über diese Dinge wissen wirst wie die Meister. Du bist auf irgendeine Weise in die gegenwärtige Krise verwickelt, und ich will nicht vorgeben, diese Verwicklung zu verstehen. Der Lauf der Dinge rückt dich in den Mittelpunkt, und es ist anzunehmen, dass hier höhere Kräfte am Werk sind. Ich habe
nur einen Rat für dich, und der entspringt der reinen Vernunft: Lerne, Calvyn. Lerne, wie nie zuvor in deinem Leben. Alles, was du in den nächsten Tagen, Wochen oder Monaten lernen wirst, bevor die Ereignisse dich erneut packen, wird womöglich über unser aller Schicksal entscheiden.«
    Akhdars Worte klangen sehr melodramatisch, fand Calvyn, aber der alte Magier meinte es offenbar bitterernst, daher nickte Calvyn und zwang sich zu einer ernsten Miene. Eines stimmte ja, dachte Calvyn grimmig: Die Umstände hatten ihn während der Konflikte in Thrandor tatsächlich zu einer Schlüsselfigur gemacht. Hier an der Akademie jedoch schien es eher unwahrscheinlich, dass er zu irgendetwas berufen war – außer Strafarbeiten zu machen, weil er wieder einmal eine Regel gebrochen hatte.
    Calvyn warf noch einen Blick auf sein Schwert. Wenn es sprechen könnte, würde es sicher mit seiner edlen Nachbarschaft protzen. Er grinste bei der Vorstellung, sein Schwert könne reden. Tarmin sei Dank hatte er nicht versucht, seine Waffe mit so einer verrückten Eigenschaft zu belegen.
    »Was ist los, Calvyn? Übt das Schwert auch einen Einfluss auf dich aus?«, fragte Akhdar, der sich über den Blick wunderte, den Calvyn seiner Waffe zuwarf.
    »Nein, Meister. Gar nicht. Ich hab mir nur Unsinn ausgedacht. Wenn Ihr erlaubt, sollte ich jetzt in den Unterricht zurückkehren.«
    Calvyn hoffte inständig, dass Akhdar nicht wusste, dass er von Meister Chevery der Klasse verwiesen worden war. Akhdar würde es wohl früher oder später erfahren, aber Calvyn hatte im Moment keine Lust auf eine weitere Standpauke. Zu seiner großen Erleichterung erwähnte der Großmagier den Vorfall mit keinem Wort und entließ Calvyn stattdessen. Diesen glücklichen Moment nutzend, eilte Calvyn, so schnell es die Höflichkeit duldete, zur Tür. Doch bevor er den Raum verlassen konnte, hielt ihn Akhdar noch einmal zurück.

    »Warte einen Moment, Calvyn«, befahl er gebieterisch. »Ich

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