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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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befreien und von hier fortzubringen. Bek hoffte nur, sie würden diesmal keine Zeit mit ihm vergeuden. Sein Entschluss stand fest. An erster Stelle stand die Rache an Serrius. Wenn er das erledigt hatte, würde er sich auf die Suche nach Calvyn oder Shanier, oder wer auch immer er in Wahrheit sein mochte, begeben.
    »Komm schon, Thrandorier! Du bist dran. Wach auf.«
    Die Wache stand direkt vor ihm, und Bek wurde auf einmal bewusst, dass er so in Gedanken gewesen war, dass der Mann ihn wahrscheinlich bereits mehrmals angesprochen hatte. Bek stand auf und strich an dem Mann vorbei, als sei er gar nicht da. Das Tor öffnete sich in diesem Moment und Bek schritt geradewegs hinaus auf den hell erleuchteten Sandplatz.
    Bek hatte beschlossen, alle Regeln der Arena genauestens zu befolgen. Das Letzte, was er jetzt brauchte, war eine Disqualifizierung aufgrund eines technischen Fehlers. Deshalb schritt er in die Mitte des Kampfplatzes und salutierte hinauf zur kaiserlichen Loge. Tabernar stand etwa einen halben Schritt hinter ihm und genau dort wollte Bek seinen Gegner auch während des Kampfes halten.
    Nach Abschluss der Formalitäten begannen Bek und Tabernar, sich zu umkreisen. Beide Kämpfer hatten sich entschieden, nur ein Schwert und keinen Schild zu tragen, und so wurde keiner von ihnen durch einen zusätzlichen Ausrüstungsgegenstand behindert. Wenn man die beiden so sah, konnte man sie in Bezug auf die Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen kaum auseinanderhalten. Tabernar war etwas
größer und etwas muskulöser gebaut, aber ansonsten wirkten die beiden, als hätte dieselbe Gussform sie hervorgebracht.
    Der Kaiser sah fasziniert zu. Diese Begegnung würde äußerst spannend werden. Er erinnerte sich noch gut, wie rasch der Thrandorier den viel beachteten Kämpfer Barrock getötet hatte. Doch Barrock war überheblich gewesen. Tabernar jedoch konnte Beks Fähigkeiten einschätzen und ihn wirklich auf die Probe stellen. Zum ersten Mal, seit Serrius gleichzeitig gegen die fünf jungen Kämpfer angetreten war, hatte der Kaiser nicht die leiseste Ahnung, wie der Kampf ausgehen würde. Diese Unsicherheit ließ sein Blut durch die Adern rauschen.
    Einer der Höflinge bot lauthals eine Wette an: einhundert Goldsen auf Tabernars Sieg, mit einer Chance von zwei zu eins.
    »Die Wette gehe ich ein«, erklärte der Kaiser, ohne den Blick von den sich umkreisenden Kämpfern abzuwenden.
    Alle in der kaiserlichen Loge sahen sich entsetzt an. Der Kaiser hatte seit zwei Jahren nicht gewettet. Und jetzt wählte er gerade diesen Kampf, um wieder damit anzufangen, und setzte ausgerechnet auf den Thrandorier! Auf einmal entwickelten die Höflinge enormes Interesse an der Begegnung. Wusste der Kaiser etwas über diesen Thrandorier, was sie nicht wussten? War der Thrandorier Teil irgendeines Komplotts, das der Kaiser geschmiedet hatte? Oder hatte der Kaiser dafür gesorgt, dass der Thrandorier in die Arena kam, und manipulierte seine Kämpfe? Der Herrscher war ein derart undurchschaubarer Mensch, dass jede dieser Möglichkeiten zutreffen konnte.
    Im Übrigen beachtete der Kaiser kaum, welche Aufregung er unter seinen Speichelleckern hervorgerufen hatte – kaum! Er erlaubte sich jedoch ein verstohlenes Lächeln, denn sämtliche dieser Kriecher von Beratern und Höflingen würden in den nächsten Wochen alles Mögliche versuchen, um eine
Verbindung zwischen dem Kaiser und dem Thrandorier aufzudecken. Das sollte sie genug beschäftigen, damit der Kaiser wichtigere Dinge unbemerkt an ihnen vorbeischleusen konnte.
    Tabernar ging zum Angriff über, sprang Bek entgegen und probierte verschiedene Hiebe in rascher Abfolge. Bek wich zurück, wehrte die Schläge aber ohne größere Schwierigkeiten ab.
    Mit stahlhartem Blick fixierte Bek den Oberkörper seines Gegners und studierte Statur, Balance und Muskelspiel. Instinkt und Erfahrung gaben das ihre dazu, und schon tanzte Bek den tödlichen Tango der Schwertklingen mit einer Präzision und Schnelligkeit, die er selbst noch nicht erlebt hatte. Was bisher eine Fähigkeit gewesen war, die er bei Bedarf nutzte, wurde nun zu einer natürlichen Eigenschaft seiner Person. Die verschiedenen Muster, die die beiden Klingen beschrieben, waren makellos und fügten sich in eine seltsame Symmetrie, die sich nicht in Worte fassen lässt. Es offenbarten sich zwar auch Stärken und Schwächen, aber Bek nutzte die Schwachpunkte nicht aus, um seine neu entdeckte Leichtigkeit noch etwas auszukosten.
    Tabernar löste sich

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