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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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Projektion an der Wand. Inzwischen hat sein Kollege Alessandro Bommel das Wort ergriffen und Paul stockt der Atem.
Das kann doch nicht …? Woher …?
Verwirrt schüttelt Paul seinen Kopf und erntet abermals musternde Blicke. Dieses Mal stört er sich jedoch nicht daran, verwirrt blickt er auf die großen verglasten Gebäude auf den Bildern. Es besteht kein Zweifel, bei näherer Betrachtung der Pläne, die soeben mit den großspurigen Worten seines Kollegen präsentiert werden, handelt es sich eindeutig um Pauls Arbeiten. Gebannt und irritiert zugleicht verfolgt er den Vortrag, registriert die gelegentlichen Ausrufe des Erstaunens und der Anerkennung an den dafür vorgesehenen Stellen und den Applaus am Ende der Rede. Eine Mischung aus Stolz, Erleichterung, aber auch Wut über sein Hintergehen, taucht Paul in ein Wechselbad der Gefühle. Erst als die Abschlussphrasen von Herrn Kreisig an sein Ohr dringen, löst sich Paul aus der Starre.
Die Konferenz ist beendet und erleichterndes Gemurmel füllt den Raum. Keiner nimmt Notiz von Paul, der noch immer steif auf seinem Stuhl sitzt, zwischen Scham und Empörung hin- und hergerissen. Einerseits beruhigt ihn das Wissen, dass das Meeting positiv verlief und in keiner Katastrophe endete, aber mit ansehen zu müssen wie ein anderer die eigenen Entwürfe vorträgt, ruft ein merkwürdiges Gefühl. in ihm hervor. Wenn die Einfälle und Bilder, an denen man tagtäglich feilte, mühelos über die Lippen eines anderen gehen, dieser Zustand hat etwas von Hilflosigkeit.
"Bommel, Büttner, in mein Büro! Sofort!"
Herrn Kreisigs harte Worte lassen Paul aufschrecken, der Zorn in seiner Stimme ist unüberhörbar. Hastig sprintet Paul den Flur entlang, während er Alessandros Worte vernimmt.
"Na, das lief doch ganz gut. Ich kenne den Projektleiter von Aerotec aus früheren Gesprächen und er schien heute mehr als zufrieden zu sein. Da haben wir die Entwürfe noch mal aus dem Feuer holen können. Hahaha.”
Bommel lacht, wie immer laut und künstlich, doch Herr Kreisig bleibt stumm. In unheilvoller Ruhe betritt der Chef sein Büro und setzt sich hinter den massiven Eichentisch. Mit starrem Blick fixiert er Paul, der als Letzter hereinschleicht und die Tür so vorsichtig schließt, als wäre sie aus Glas. Dann platzt Herrn Kreisig der Kragen und Paul schier das Trommelfell.
"Büttner, was zum Geier haben Sie sich dabei gedacht? Einfach so mir nichts dir nichts über eine Stunde zu spät einzutrudeln? Ohne Info, ohne jemanden die Unterlagen zu übergeben, ohne …"
Der dicke Mann bricht erschöpft ab und schnauft atemlos nach Luft. Kleine Schweißperlen bilden sich auf dem vor Anstrengung gerötetem Gesicht des Vorgesetzten.
"Ich", fiepst Paul kleinlaut und bricht, erschrocken über seine klägliche Stimme, ab. Er räuspert sich. "Herr Kreisig, ich hatte keine Ahnung von diesem Treffen. Ich habe erst heute Morgen davon erfahren, sonst wäre ich natürlich pünktlich gewesen. Das können Sie mir glauben."
So überzeugend wie möglich blickt er in die reptilienartigen Augen seines Gegenübers.
"Papperlapapp", poltert dieser weiter. "Bommel hat die ganze Nacht versucht, Sie zu erreichen, aber Herr Büttner ist temporary not available. Mann, Büttner, wozu haben Sie denn ein Handy, wenn Sie im Notfall nicht drangehen? Wir sind keine Landschaftsgärtnerei, hier geht es um Großes, hier geht es um die Firma! Das ist nicht ohne übermäßiges Engagement machbar. Ich dachte Sie hätten das begriffen!"
"Aber ich habe keinen Anruf …", setzt Paul verteidigend an, während er zum Beweis das Handy aus der Tasche kramt. Als sein Blick erneut auf das schwarze Display fällt, schweigt er betroffen. Unterdessen beobachtet Herr Kreisig die Bewegungen argwöhnisch, dann holt er tief Luft.
"Büttner, ich bin enttäuscht. Versuchen Sie jetzt bitte nicht, sich aus der Verantwortung zu stehlen, das macht die Sache nicht besser. Zum Glück hat Bommel Zugang zu Ihren Arbeiten. Das ist auch der Grund, warum es so wichtig ist, dass immer zwei Mitarbeiter gemeinsam an einem Auftrag arbeiten."
Mit strengem Blick bedenkt er Paul und dieser versteht die Anspielung sofort. Noch vor wenigen Wochen erbat sich Paul mehr Eigenverantwortung in seinen Projekten, da die Zusammenarbeit mit Alessandro des öfteren Unbehagen in ihm auslöst. Manchmal fühlt sich diese an, als würde ein Kaninchen mit einer Schlange Karten spielen. Sein damaliger Wunsch wurde allerdings abgeschlagen und der heutige Auftritt bestärkt die

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