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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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verstehen uns gut, haben Spaß miteinander und der ganze Kram. Aber Martin ergreift nie die Initiative oder wird eifersüchtig. Nie zeigt er Interesse an mir. Kapiert ihr, was ich meine?"
Liebevoll tätschelt Peggy meine Hand, während Elke ihren ungefilterten Senf dazugibt.
"Ihr kennt euch jetzt wie lange? Eine Woche?"
"Fünf Tage", schniefe ich.
"Und du bist enttäuscht, weil er noch nicht versucht hat, dich flachzulegen? Verstehe ich das richtig?", fragt sie laut.
Peggy kichert und ich laufe rot an.
"Brüll doch noch lauter, ich glaube der Barkeeper hat dich noch nicht gehört!", zische ich über den Tisch.
Schlagartig komme ich mir unglaublich dumm vor.
"Möglicherweise will er es nur langsam angehen", meint Peggy verträumt. "Wie ein richtiger Gentleman."
"Oder er ist verheiratet und hat einfach vergessen, dir davon zu erzählen", entgegnet Kordula trocken.
Bei dieser Vorstellung wird mir schwindelig.
"Was ich damit sagen will, noch ist alles offen und wenn ich die Lage richtig einschätze, hast du bisher auch noch nichts unternommen, um ihn von deinen Gefühlen zu unterrichten, oder?"
Ich nicke nachdenklich.
"Woher soll der Gute denn wissen, wie es um dein Herz bestellt ist?" bringt sie es deutlich auf den Punkt.
Dabei knallt sie schwungvoll ihr Glas auf den Tisch und erntet ein weiteres Mal die bösen Blicke der Gäste um uns herum.
"Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet", murmle ich leise. Auf einmal wird mir ganz leicht ums Herz. "Ihr meint also, er ist nur schüchtern und hat Angst vor einer Abfuhr?", frage ich hoffnungsvoll.
"Wir meinen gar nichts!", sagt Kordula scharf. "Wir wollen nur verhindern, dass du voreilige Schlüsse ziehst. Warte einfach die nächsten Tage ab, dann siehst du ja, in welche Richtung es mit euch geht."
"Genau", pflichtet Elke ihr bei, "bleib locker und setz dich selbst nicht so unter Druck."
Fragend blicke ich zu Peggy, um auch ihr Urteil zu empfangen.
"Ein Grund mehr, um sich auf die heutige Nacht zu freuen!", ruft diese fröhlich und hebt ihr Teeglas zur Mitte des Tisches.
Teils zustimmend, teils augenrollend lassen wir unsere Gläser laut zusammenklirren, was den Kellner nun endgültig dazu veranlasst, uns die Rechnung zu bringen.

Wenig später verfluche ich den Brunch mit den Mädels. Vor Nervosität habe ich mehr getrunken, als ich zu dieser Uhrzeit vertrage und mich zu Hause erst einmal auf das Sofa gelegt. Für fünf Minuten habe ich meine Augen geschlossen, nur um mich kurz auszuruhen und etwas klarer zu werden.
Warum lerne ich eigentlich nie aus meinen Fehlern? Gute drei Stunden später erwache ich durch ein lautes Scheppern. Kasimir hat die Gunst der Stunde erkannt und den Wohnzimmertisch zu einem Laufsteg umfunktioniert. Die teure Vase in der Mitte des Tisches passte dabei wohl nicht in das Bühnenbild und wurde kurzer Tatze entfernt.
Abrupt richte ich mich auf, nur um mich einen Sekundenbruchteil später wieder hinzulegen. Mein Kreislauf macht sich erst mal einen Kaffee und so begnüge ich mich mit einem bösen Blick in Kasimirs Richtung. Lange kann ich mich nicht um die frevelhaften Manieren meines Mitbewohners kümmern, denn ich habe ganz andere Sorgen. Der brunchbedingte Verlust von hundertachtzig Minuten und einigen wertvollen Gehirnzellen, hat meine Vorbereitung auf den heutigen Abend um Stunden zurückgeworfen. Im Kopf gehe ich die Liste der Dinge durch, die ich mitnehmen muss. Für Essen, Getränke und Schlafsäcke ist vor Ort gesorgt, wobei es mich nicht wundern würde, in letzterem Giftschlangen oder Reißzwecken zu finden. Wenn es nach den Veranstaltern geht, sollen die Besucher nämlich überhaupt nicht schlafen. Genügend Aktivitäten für den nächtlichen Zeitvertreib sind geboten und da es sich bei dem Hauptsponsor um einen namenhaften Hersteller von Energiedrinks handelt, gehen die Aufputschmittelchen garantiert nicht aus. Ein regionaler Radiosender überträgt die gedopte Stimmung live aus dem Center, es wurde nahezu an alles gedacht.
Der Schlafentzug hat auch etwas Gutes für sich, so muss ich keine Kosmetikartikel für die morgendliche Restauration einpacken und kann mich auf das Nötigste beschränken. Nachdem Lippenstift und Mundwasser in meiner Tasche verstaut sind, knöpfe ich mir den Kleiderschrank vor. Das Programm für den heutigen Abend ist abwechslungsreich und bunt, so dass jeder Jeck auf seine Kosten kommt. Von der Rollschuhdisko im unteren Geschoss über ein nachgebautes Autokino, zahlreiche Bars und einer Diskothek auf dem

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