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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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Dach, ist alles vertreten. Zusätzlich soll es unzählige Überraschungen geben, und außer einem Tanzwettbewerb und einer Misswahl ist auch mir nichts bekannt. Worauf habe ich mich da bloß eingelassen? Aber nun ist es zu spät, ein Rückzieher kommt nicht mehr in Frage. Die Vorstände waren von meinen Zwischenberichten der vergangenen Woche sehr angetan und Herr Kreutzer hat mir mehrmals ans Herz gelegt, dass diese Nacht der krönende Abschluss der Kampagne werden muss. Als bei HitStorm die Schulung für Führungskräfte "Druck – zu viel Angst ist ungesund" stattfand, war mein Chef wohl nicht anwesend. Vermutlich war er zu sehr damit beschäftigt, einen Anonymen Alkoholiker zu einem Glas Sekt zu zwingen.
Nach kurzer Überlegung entscheide ich mich für die sportlich-schicke Variante: Eine weiße, eng anliegende Jeans, ein sexy Oberteil und darüber meine braune Lederjacke. Zufrieden schaue ich in den Spiegel. Nicht zu viel und nicht zu wenig, lautet mein Resümee. Das gleiche Prinzip wende ich auch bei meinem Make-up an, nun soll Martin meine lässige Seite kennenlernen.

Meine Begleitung hat sich ebenso für ein zwangloses Outfit entschieden, stelle ich fest, als ich ihm kurze Zeit später die Tür öffne. Seine strahlenden Augen leuchten durch das dunkelblaue Shirt noch intensiver als sonst und ich muss bei seinem Anblick schlucken.
"Alles klar, Charlotte? Bereit die Sau krachen zu lassen?", spielt er auf mein Talent, sämtliche Sprichwörter durcheinander zu würfeln, an.
Ich nicke nervös und Martin hakt sich bei mir unter. Übermütig springt er mit mir, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter und ich kreische vor Freude und Angst gleichzeitig. Unten angekommen zwicke ich ihn in die Seite.
"Mach das nie wieder", japse ich fröhlich und wische mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln.
"So, gefällst du mir viel besser", lacht auch Martin und ich muss ihm zustimmen. Die Anspannung ist ein wenig gelöst und ich freue mich fast auf den Abend. Was kann mit diesem Traummann an meiner Seite schon schief gehen?

Wieder einmal enthält die Antwort nur ein einziges Wort: Hagen.
Gleich beim Betreten des Foyers erblicke ich ihn am anderen Ende der Garderobe. Erschrocken schnappe ich nach Luft und ziehe Martin in die entgegengesetzte Richtung.
"Lass uns erst etwas trinken gehen, hier ist es so voll", flüstere ich ihm zu und bete, dass Hagen mich noch nicht gesehen hat.
Martin ist viel zu aufgedreht, um meine Anspannung zu bemerken und lässt sich bereitwillig zur Bar bugsieren. Während er interessiert das bunte Treiben beobachtet, lasse ich Hagen, den Anwalt vertriebener Käfer und Kaninchen, nicht aus den Augen.
"Was sollen wir zuerst anstellen, Charlotte? Strategisch gesehen sollten wir in die Rollschuhdisko, bevor uns die Drinks zu Kopf steigen. Für den Tanzwettbewerb hingegen sind zusätzliche Promille in unserer Blutbahn nur von Vorteil. Was meinst du?"
Erschrocken starre ich ihn an: "Du willst an dem Tanzwettbewerb teilnehmen?"
"Na, wieso denn nicht? Wir geben doch beim Salsa ein gutes Paar ab, außerdem brauchst du ein paar Highlights für deinen Bericht", versucht er mich zu überzeugen.
Verflixt! Damit gerät mein Plan, mich den Rest des Abends vor Hagen zu verstecken, in Gefahr. Zu allem Übel bemerke ich, wie dieser sich nun zielstrebig auf uns zu bewegt. Panisch ergreife ich Martins Arm.
"Ich muss kurz weg. Aufs Klo!", fiepe ich hysterisch und lasse den verdutzten Martin allein zurück.
Auf der Toilette lasse ich mich erschöpft auf den Deckel sinken und atme tief durch. Die Situation überfordert mich und so reiße ich ein Stück vom Toilettenpapier ab und nehme meinen Lippenstift. Jetzt ist es an der Zeit, eine meiner berühmten Listen zu entwerfen, um den Überblick zu bewahren
Also, warum ist Hagen hier?

1) Hagen will Martin treffen, um ihm von meiner unschönen Vergangenheit als Center-Spionin zu berichten. Dann kann ich mir Martin endgültig abschminken. Niemand will mit einer karrieregeilen Tussi zusammen sein, die sogar ihre Freunde verrät.
Ich notiere "Martin vertreiben."

2) Hagen will mich treffen, um mir ordentlich die Meinung zu geigen. Ich werde vor allen Leuten gedemütigt, verprügelt usw.
"Prügel" schreibe ich mit zitternder Hand.

3) Hagen will … oh mein Gott! Hagen will die Veranstaltung sabotieren und alles zerstören. Das ist es!

Ein Aufschrei entfährt meiner Kehle und ich stürze aus der Kabine, meine Hand rot gefärbt vom abgebrochenen Lippenstift. Die Damen an

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