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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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in welche Richtung der Wagen der Firma Reisswolf gefahren ist? Ich glaube, der Fahrer hat unbemerkt ein Auto gestreift."
Emma schüttelt verwundert den Kopf. Ihre kurze Stachelfrisur bewegt sich trotz der heftigen Bewegung keinen Millimeter.
"Nein, echt? Aber welches denn? Das habe ich gar nicht bemerkt!"
Ich muss mich zusammenreißen, um nicht genervt aufzustöhnen. Als ob unser Moppelchen von etwas anderem als dem täglich wechselnden Tagesmenü in unserer Kantine Notiz nehmen würde.
"Ähm", suchend blicke ich mich um, "das weiße dort hinten, ich glaube das gehört dem Lutz. Also welche Richtung?"
Mein energischer Ton lässt keinen Raum für weitere Fragen. Doch erneut wackelt Emmas ratloser Schopf. Dann kneift sie ihre kleinen Schweinsaugen zusammen und ich vermute, dass sie nachdenkt. Nach ein paar Sekunden, erinnert sie sich wohl an meine Frage und meint: "Ich habe nicht darauf geachtet, tut mir leid. Aber ich weiß, wo die ihr Zentrallager haben. Das muss im Industriegebiet Ostpark sein."
Na bitte, mit dieser Information lässt sich doch etwas anfangen. Es zahlt sich eben doch aus, mit seinen Kollegen ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Auch mit vermeintlich unwichtigen Leuten wie Emma. Ich gönne ihr ein: "Dankeschön" und flitze zu meinem Wagen.
Kurze Zeit später düse ich die Bundesstraße entlang und träume von meiner viel versprechenden Zukunft. Was mich wohl erwarten wird? Dass ich befördert werde und eine dicke Gehaltserhöhung erhalte, steht außer Frage. Und natürlich kann ich dann nicht länger im gleichen Büro wie Frau Grube arbeiten. Welches Bild würde das abgeben?! Herr Brunner sitzt schließlich auch nicht neben unserer Putzfrau Friederika. Trotz meines rasanten Aufstiegs, werde ich aber nicht meine alten Kolleginnen vergessen. Womöglich kann Frau Grube zukünftig meinen Kaffee kochen, bei ihrem täglichen Konsum dürfte sie genügend Erfahrung darin haben. Und die leidige Parkplatzfrage wäre auch ein für alle Mal geklärt. Mein Dienstwagen wird aus Versicherungsgründen ganz nah am Gebäude stehen müssen, so viel ist klar.
Ach, ich könnte vor Freude singen! Das Leben kann so schön sein, wenn man endlich auf der richtigen Seite des Regenbogens ist. Alles wird wieder wie früher: Das ehrfurchtsvolle Nicken der Kollegen, der gespielt freundliche Ton der Untergebenen und nicht zu vergessen die Geschäftsessen mit den Vorständen. Ich werde wieder viele Freunde haben und folglich mehrere Dinnerpartys im Jahr veranstalten. Dazu muss ich natürlich umziehen. Für die neue Wohnlandschaft brauche ich definitiv mehr Platz und außerdem ist es undenkbar, weiterhin mit einer Person wie Frau Schwarz unter demselben Dach zu leben.
Huch, da ist die Ausfahrt, das war knapp. Um ein Haar wäre ich vorbeigefahren. Jetzt muss ich mich zusammenreißen. Ein letztes Mal sind Konzentration und mein Scharfsinn gefragt, bevor ich aus den geernteten Lorbeeren eine Suppe kochen kann.
Auf dem Hof angekommen, erkenne ich sofort den LKW. Der rote Kopf des Fahrers ist unverwechselbar und so wie es scheint, sein Normalzustand.
"Huhu!", flöte ich laut über den Hof, während ich so schnell auf ihn zueile, wie es meine Absatzschuhe zulassen. "Junger Mann, so warten Sie doch bitte kurz!"
Der überhaupt nicht junge Mann blickt mich unwirsch an.
"Ja?", brummt oder vielmehr schreit er in mein Gesicht. Ein unangenehmer Geruch weht mir entgegen und ich bin versucht, ein Pfefferminz durch eine seiner Zahnlücken zu stopfen.
Sein ruppiges Verhalten verschlägt mir kurz die Sprache, der Herr sollte dringend mal sein Feng Shui überprüfen. Oder es mit Yoga versuchen. Es gibt da ganz hervorragende Kurse in meinem Fitnesscenter. Energisch schüttle ich meinen Kopf, als mir das Bild des Bärtigen auf einer rosa Yogamatte erscheint. Auf nüchternen Magen kann meine lebhafte Fantasie manchmal ein Fluch sein.
"Herr …", beginne ich in forschem Ton und suche vergeblich einen Namen auf seiner verschmutzten Arbeitskleidung. "In Ihrem Fahrzeug befindet sich etwas, was mir gehört. Also, natürlich nicht mir. Meiner Firma."
Der Fahrer starrt mich weiterhin mit unbewegter Miene an, und ich frage mich langsam ob er geistig benachteiligt ist. Ich bin sehr tolerant in solchen Dingen, aber muss man einen Quotenmenschen direkt als Fahrer anstellen?
"Iccchhh muuuss deeen Inhaaalt Ihres Waaagens duuurchsuuuucheeen", versuche ich es nun langsamer.
"Ja nüscht müssen se. Det is‘ streng jeheim, watt da drin is‘", kommt prompt die

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