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Das Versprechen der Kurtisane

Das Versprechen der Kurtisane

Titel: Das Versprechen der Kurtisane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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Finger darum. Er wusste, dass sie wach war.
    Irgendwann heute Vormittag würde sie sich den Konsequenzen dessen stellen müssen, was sie getan hatte. Aber noch nicht jetzt. Sie hatte jemanden zur Ablenkung im Bett, eine wundervolle bereitwillige Ablenkung. Er war niemand anderem versprochen, und sie würde sich in seinen Armen völlig vergessen. Sie zog seine Hand auf ihre Brust, die Warze in der Mitte seiner Handfläche.
    Er seufzte, so wie ein Mann seufzt, der nur darauf gewartet hat, dass eine Dame aufwacht und ihre Brust in seine Hand legt. »Wie geht es deinem Kopf heute Morgen?« Er sprach leise, um ihr Schmerzen zu ersparen. Seine Hand übte leisen, süßen Druck aus, und ihre Brustwarze zog sich zusammen.
    »Nicht so gut.« Er würde doch nicht beschließen, dass er sie in Ruhe lassen musste? »Anderen Teilen von mir geht es wesentlich besser.«
    Sie spürte ein Rumpeln in seiner Brust, ein Lachen so tief und intim, dass es gar nicht an die Luft zu dringen brauchte. »Wieder anderen Teilen von dir könnte es noch viel besser gehen, wenn du möchtest.« Sein Handteller schlitterte über ihre Brust und schlug Funken.
    Ja!
Es war ein Gebet, eine Lobpreisung.
Ja ja ja ja ja!
»An welche Teile hast du gedacht?«
    »Ich muss alle durchgehen und es mir überlegen.« Eine sanfte, unerwartete Berührung: seine Lippen, direkt hinter ihrem Ohr. »Dreh dich um.« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Lass dich ansehen.«
    Sie rollte sich auf den Rücken und er stützte sich auf einen Ellbogen. Sein Gesicht im blassen Morgenlicht verschlug ihr den Atem. Diese dichten, dunklen Brauen, die ihn so ernst aussehen ließen, die Augen von der Farbe starken Kaffees, die Wangen rau von Bartstoppeln, und alles überzogen von einer unübersehbaren Absicht. Seine Hand verließ ihre Brust, um die Decke zurückzuziehen, und entblößte sie bis zur Mitte ihrer Schenkel. Ihn ebenfalls: Sie konnte die dunklen Haare auf seiner Brust sehen, sein Schlüsselbein, und die Stelle, an der seine Rippen den flachen Muskeln Platz machten, die seinen Bauch hinabführten. Diese unauffälligeren Details waren ihr letzte Nacht entgangen.
    Seine Hand kehrte zu ihrer Brust zurück und nahm die Brustwarze zwischen Daumen und Mittelfinger. Er sah ihr in die Augen. Er wollte sehen, wie sie es genoss.
    Sein Mund verzog sich zu einer dünnen Linie strengster Konzentration, während er seinen Daumen langsam vor und zurück wandern ließ. Als sie schluckte, zuckte sein Blick zu ihrem Hals. »Magst du das?«, murmelte er.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Diesen Tonfall hatte er gestern für eine ähnliche Frage angeschlagen.
Ist es das, was du willst?,
hatte er gefragt, als er in seiner ganzen aufgeknöpften Pracht vor ihr gestanden hatte. Eine katholische Nonne hätte nicht Nein sagen können.
    »Ja?« Er flüsterte, und seine Finger verstärkten ihren Druck ganz leicht.
    »Ja. Fester!« Ihr Atem wurde hastiger.
    Er schüttelte den Kopf, und ein Mundwinkel zuckte. »Mein Wille diesmal, weißt du noch? Kein Rumkommandieren! Ich lege ein Veto gegen das Wort
fester
ein.« Sein Daumen streichelte weiter, noch langsamer als vorher, und fast ohne Druck.
    Es würde sie umbringen. »Und wenn ich bettle? Statt zu kommandieren?«
    Seine Brauen zogen sich zusammen; sein Blick verriet ihr, dass er es sich bildlich vorstellte. »Das wird keinerlei Wirkung haben«, sagte er dennoch. »Ich habe einen Plan, dem ich zu folgen gedenke.«
    Wie Nadelstiche fühlte sich die aufsteigende Panik an. Sie wusste, wie man sich zurücklehnte und sich mit allem arrangierte, was ein Mann tat. Es gab Mittel und Wege, sich tief in sich selbst zurückzuziehen, unerreichbar zu werden, und es gab Mittel und Wege, auch der Erniedrigung Lust abzuringen. Letzte Nacht noch hatte sie ihn gelenkt wie jeden anderen Mann, hatte sich genommen, was sie haben wollte, und ihn dennoch auf Distanz gehalten.
    Doch sie war in seinen Armen aufgewacht, müde und warm, und weit offen für ihn. Sie hatte ihren Schutzschild in der Nacht verlegt, und womöglich war es nun zu spät, nach ihm zu suchen.
    »Keine Sorge.« Er spürte ihre Nervosität. »Es ist ein hervorragender Plan. Er wird dir gefallen.«
    »Da bist du dir sicher, ja?« Sie würde nicht zurückschrecken. Sie würde sich nicht winden, obwohl er seine Hand zu ihrer anderen Brustwarze bewegt hatte und dort dieselbe langsame Tortur begann. »Solltest du diese Entscheidung nicht mir überlassen?« Sie schluckte wieder.
    »Du bist so

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