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Das Versprechen des Architekten

Das Versprechen des Architekten

Titel: Das Versprechen des Architekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Braumüller <Wien>
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wussten. Und so schnappte er, während er, darauf wartend, dass ein übergeordnetes Organ ihn empfangen würde, mit dem Fuß ungeduldig auf dem Gang aufstampfte, zufällig etwas auf von den vorbeigehenden Bullen. Und witterte seine Chance. Dem Organ erzählte er dann brühwarm alles, was er über mich wusste, sogar wie er mich wegen jener Zirkusaffäre seiner Frau engagiert hatte. Und siehe da, er reüssierte damit. In der Kriminalabteilung erinnerte sich Genosse Kristl an die Saphirschlange, an jenen blendenden Ruf, der mich noch kurz nach dem Krieg begleitete, und der Leiter vom Elektrohaus hatte gewonnen. Die Staatsinspektion rückte ab mitlanger Nase, und er war wieder für einige Zeit unantastbar. Er half ihnen dann, die Falle für mich aufzustellen, eine Falle mit dem Decknamen „Damenhütchen“, und ich hab’ auf diese Weise einen Fall bekommen, an dem ich mich austoben kann. Es ist zwar kein Fall mit einem gehörnten Ehemann und einer untreuen Ehefrau oder umgekehrt mit einer betrogenen Ehefrau und einem untreuen Ehemann, nichts in der Art, also nicht eine meiner süßen Operetten, aber ich bin wiederum nicht so eng spezialisiert, um nicht einen Abstecher in die gewöhnliche Kriminalistik machen zu können. Übrigens ist der Fall der Saphirschlange, bei dem ich mir Sporen verdiente, ein Fall von Verschwinden und Mord gewesen. Und jetzt stell dir vor, Meli, auch eine Uniform habe ich ausgefasst, die ich jedoch, weil Kriminalisten nicht uniformiert sind, nicht werde tragen müssen oder vermutlich nur zu feierlichen Anlässen, und zu der Uniform gab’s gleich auch den Rang eines Unterleutnants.
    Also bist du kein Privatdetektiv mehr? Ich muss gestehen, dass du mir als privater Schnüffler besser gefallen hast. Dem Militärdienst hast du dich geschickt entziehen können, aber den Sternchen bist du trotzdem nicht entkommen.
    Entschuldige, was für ein Schnüffler? Ich war doch Verkäufer in einer Konsum-Fleischerei, und wenn ich dabei ein bisschen Detektiv gespielt habe, dann schwarz, wofür sie mich am Ende eingebuchtet hätten. Mädchen, in dir lebt der Mythus des großen Privatdetektivs. In Wirklichkeit ist es aber so, dass man eine ordentliche kriminalistische Arbeit jetzt nur noch im Team machenkann, wo die Aufgaben verteilt sind, und ich mich somit nicht mehr mit jedem Furz von dem und dem Fall abgeben muss, dazu sind die niedrigeren Chargen da, die die Informationen für mich zusammenklauben, ich gehe nur noch in medias res.
    Aha. Auf einmal. Aber trotzdem hat’s mir besser geschmeckt, als mich ein Privatdetektiv gevögelt hat, als wenn mich jetzt ein Unterleutnant des Korps der Nationalen Sicherheit vögeln wird. Aber noch was wollte ich fragen. Du hast den Namen von dem Leiter vom Elektrohaus noch immer nicht gesagt. Willst du behaupten, dass er keinen Namen hat?
    Selbstverständlich hat er einen, Meli. Aber das wollte ich dir ersparen. Sein Name ist sehr unappetitlich. Wünsch dir nicht, ihn zu kennen. Es ist sogar so, dass, wurde wer zum ersten Mal mit diesem Namen konfrontiert, ja, wenn ihm der Leiter vom Elektrohaus schamlos und komplett vorgestellt wurde, der Betreffende nachher stolz drauf war, wie bei den Pfadfindern den „Biber“ in Geschmacklosigkeit bestanden zu haben.
    Na, das wollen wir uns mal anschauen, worum du mich hast bringen wollen. Her mit dem „Biber“, ich will ihn auch bestehen!
    Und so holte Dan nach kurzem Zögern Luft und sprach den Namen aus. Und in diesem Moment wurde Meli heftig gebeutelt, ihre Wangen blähten sich auf, und sie sprang schnell aus dem Bett und stürzte durchs Zimmer in den Vorraum, um dort für einige Zeit in dem gewissen Örtchen zu verschwinden. Dann kam sie zurück, als hätte sie sich die Seele aus dem Leib gekotzt.
    Über ihnen, einen Stock höher, in einem identischen Zimmerchen in dem Eckerker, arbeitete geräuschvoll das Holz eines alten Schranks, und Dan legte sich die Finger auf die Lippen, um gleich darauf mit ihnen auf die Decke zu zeigen. Volle fünf Minuten saßen sie da und lauschten jenem sprechenden Schrank über ihren Köpfen. Und während dieses Lauschens kehrte Melis Seele wieder in sie zurück. Erst da nahm sie all ihren Mut zusammen und fragte, ob sie noch eine Frage stellen dürfe. Obwohl ich nicht weiß, ob ich, sobald du mir antwortest, mich davon nicht wieder übergeben werde.
    Frag ruhig, Meli, es sollte jetzt nichts mehr geben, wovon du erbrechen müsstest.
    Fein, ich riskier’s. Erzähl mir denn, Dani, was ist das für ein

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