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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Bedingung: die Hälfte deines persönlichen Vermögens.«
    Kadakithis sprang auf, gleichzeitig schossen seine Brauen hoch, und er umklammerte die Armlehnen seines Throns, um sich zu stützen. »Wa-as?«
    Daphne schnalzte mit der Zunge. »Ist es dir das nicht wert, mich loszuwerden? Außerdem, denk doch nur an das viele Gold auf den beysibischen Schiffen! Ich bin überzeugt, deine Braut bringt eine Mitgift, die eines Mannes wie dir würdig ist.«
    Der Prinz sank auf seinen Thron zurück. Schließlich winkte er ab. »Gut, verdammt! Selbst darauf werde ich eingehen. Wie du sagst«, fügte er ätzend hinzu, »ist es das wert, dich loszuwerden.« Er funkelte von seinem erhabenen Sitz auf sie hinab. »Du bist nicht mehr das süße Weibchen, das du einst warst.«
    Die Bemerkung traf sie völlig unerwartet, und sie stieß ein barsches Lachen hervor. Zu ihrer eigenen ungeheuerlichen Überraschung verspürte sie plötzlich Mitgefühl für Shupansea.
    »Dritte Bedingung«, fuhr sie fort, als sie sich wieder gefaßt hatte. »Ich behalte meine sämtlichen Titel und allen Besitz in Ranke, den Theron nicht mit dem Thron an sich gerissen hat.«
    »Einverstanden«, erwiderte Kadakithis uninteressiert. »Was sonst?«
    Sie legte die Hand auf den Knauf ihres Schwertes und stieß einen kaum hörbaren Seufzer aus. »Ursprünglich gab es noch eine Bedingung.« Sie musterte Walegrin, bis er sein Gewicht unbehaglich von einem Fuß auf den anderen verlagerte. »Ich wollte das oberste Glied Eures rechten kleinen Fingers, um es an einer Kette um meinen Hals zu tragen«, wandte sie sich an den Standortkommandanten. Sie beobachtete die Gesichter aller, als sie es sagte, und ihre Reaktion enttäuschte sie keineswegs. »Schaut sie an«, sagte sie direkt zu ihm. »Sie hätten es mir auch gegeben.«
    Molin trat an den Rand des Podests, aber Kadakithis faßte ihn am Ärmel und zog ihn zurück. »Du bist wahnsinnig!« schrie ihr Gemahl sie an.
    »Stimmt«, entgegnete sie. »Das wurde ich, als du mich den sanften Söldnern auf der Aasfresserinsel überlassen hast!«
    Nur Shupansea bewahrte etwas Haltung. Sie beugte sich vor und blickte Daphne mit plötzlichem Interesse an. »Warum unser Kommandant?«
    Daphne wandte sich wieder Walegrin zu. »Ihr habt Lady Chenaya verraten«, beschuldigte sie ihn, »und Zip laufen lassen, nachdem sie Euch den kleinen Hundesohn übergeben hatte. Jetzt lobpreisen die einfachen Bürger dieser Stadt ihren Namen und schmücken ihr Tor mit Blumen, während Molin und die Drahtzieher von Freistatt sich den Mund über ihren sogenannten Verrat zerreißen. Doch niemand spricht von Eurem Verrat, Walegrin. Ihr habt mit ihr das Lager geteilt und sie dann verraten. Ihr habt ihr geholfen, den Plan auszuarbeiten, und Ihr habt an unserer Seite Vobfs getötet.«
    Dann deutete sie auf Fackel und Kittykat. »Auf ihren Befehl habt Ihr den Mann freigelassen, der Eure kleine Nichte ermordet und Eure Schwester mit einer Axt aufgeschlitzt hat.« Sie bedachte ihn mit einem eisigen Blick, doch es gab ihr keine Genugtuung, als er ihm auswich. »Ihr habt Eure Ehre weggeworfen, Kommandant. Molin und seine Kumpane mögen Euch für Euren Gehorsam und Euer Pflichtgefühl loben. Doch die einfachen Leute dieser Stadt kennen Euch jetzt. Blickt ihnen in die Augen, wenn Ihr das nächste Mal durch die Straßen geht. Außer Verachtung werdet Ihr nichts finden.«
    Sie wandte sich nun Molin zu, der aussah, als wäre er bereit, sich auf sie zu stürzen wie ein Aasgeier, dem er so ähnlich sah. »Behaltet Euren Spielzeugsoldaten, Fackel. Aber haltet ihn mir fern. Er verpestet die Luft!«
    »Ich bin neugierig«, gestand Shupansea und beugte sich wieder vor. »Wenn Ihr des Kommandanten Finger wolltet, warum habt Ihr es Euch dann anders überlegt?«
    Daphne gestattete sich ein schwaches Lächeln. »Das ist etwas, das Ihr wohl nie verstehen würdet«, erwiderte sie. »Aber ich fand vergangene Nacht wahre Ehre in dieser Stadt unter einigen Huren in einem dreckigen Park, wo Frauen sich jeden Moment ihres Lebens abrackern für eine Existenz, die Ihr und ich niemals ertragen würden. Trotz all ihres Elends sorgen sie füreinander wie eine gute Familie.« Sie zögerte. »Ich fand eine ähnliche Art von Ehre in Landende, aber auch das würdet Ihr nicht verstehen. Walegrin mag seinen Finger behalten.« Sie legte den Kopf schief und erinnerte sich an die Nacht im Tunnel und den Gestank, den sie noch nicht vergessen konnte. »Er hätte ohnehin einen übelriechenden Anhänger

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