Das Versprechen des Opals
gesagt hat: Bei einer Schlammschlacht bleibt immer etwas hängen.«
»Trotzdem, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste«, knurrte Leo. »Chloe und ich fahren nach Hause, um das Finanzielle zu regeln – für alle Fälle.« Er sah Louise an. »Und was wirst du tun, mein Schatz?«
Louise schüttelte den Jammer ab. »Ich bleibe hier«, sagte sie entschlossen. »Brisbane ist der letzte Ort, an dem ich sein möchte.«
»Ich muss leider auch zurück«, sagte Fiona. »Ich habe übermorgen ein wichtiges Vorstellungsgespräch, das ich völlig vergessen hatte. Ich darf es nicht versäumen – es könnte ein wirklich guter Job sein.« Sie langte über den Tisch und nahm Miriams Hand. »Es tut mir Leid, Mim«, sagte sie. »Ich komme mir mies vor, wenn ich dich jetzt allein lasse, aber es ist wirklich wichtig.«
Miriam tätschelte ihre Hand. »Ich hab gar nichts dagegen, Liebling. Das Leben geht weiter, und wenn es wichtig ist, musst du fahren. Solange du nicht vergisst, am Montag ins Gericht zu kommen und mich zu unterstützen.«
»Na, zumindest wird Louise hier bleiben.« Jake griff nach seinem Aktenkoffer. »Ich möchte nicht, dass Mim allein bleibt.«
»Wo fahren Sie denn hin?«, fragte Fiona. »Zurück zu Ihrer Frau?« Sie biss sich auf die Lippe. Das war eine giftige Bemerkung gewesen, und sofort schämte sie sich dafür.
Er sah sie scharf an und zog fragend die Brauen hoch. »Ich werde im Büro gebraucht«, sagte er. »Nachdem Dempster Gegenklage eingereicht hat, gibt es eine Menge Papierkram zu erledigen.« Er nahm drei der Bücher vom Tisch. »Die hier könnten noch ein wenig Licht auf ein paar Dinge werfen. Ich werde sie lesen, sobald ich Zeit dazu habe.« Er sah Miriam an.»Tut mir Leid, dass ich einfach so davonlaufe, Mim. Aber wenn wir vorbereitet sein wollen, kann ich nicht länger bleiben. Der arme alte Bill hält die Stellung schon lange genug.«
Eine Stunde später stand Miriam auf der Veranda und verabschiedete ihre Familie. Leo fuhr gemächlich vom Hof, und Chloe wischte sich die Tränen ab und winkte betrübt aus dem Fenster. Fiona startete ihr lärmendes Motorrad, warf Miriam eine Kusshand zu und donnerte dem Wagen hinterher. Jeder hatte ein Tagebuch mitgenommen und würde unverzüglich anrufen, falls sich darin etwas finden sollte.
»Anscheinend hab ich Eric verloren.« Jake kam hinter der Scheune hervor. »Dieser verdammte Kater! Nie ist er da, wenn man ihn braucht.« Er sah auf die Uhr und fuhr sich durch die zerzausten Haare. »Ich muss los«, brummte er genervt. »Wo zum Teufel steckt er bloß?«
Miriam setzte sich in ihren gewohnten Sessel und lächelte. »Lassen Sie ihn hier«, schlug sie vor. »Er fühlt sich hier offensichtlich zu Hause.«
»Aber er ist mein Kater«, wandte er ein. »Ich kann Sie damit nicht belasten.«
Miriam und Louise wechselten einen wissenden Blick. »Er wird schon auftauchen, wenn ihm danach ist«, sagte sie. »Ich bringe ihn mit nach Brisbane.«
Jake warf einen letzten Blick über den Hof und die Koppeln ringsum. »Geht wohl nicht anders«, sagte er. Dann lächelte er und rieb sich das Kinn. »Danke, Mim. Tut mir Leid, dass ich ihn einfach hier ablade, aber ich muss wirklich ins Büro und mich auf Montag vorbereiten.«
Als Jake seine Sachen holte und in den Geländewagen stieg, setzte Louise sich zu ihrer Großmutter und sagte leise: »Er sieht wirklich gut aus.« Sie winkten ihm nach. »Und nett ist er auch.Da fragt man sich, wo der Haken ist – es ist ungewöhnlich, dass ein Mann so vollkommen ist.«
Miriam bemühte sich, nicht zu lachen. Jake verstand es wirklich, die Frauen in ihrer Familie zu begeistern. »Er hat seine Probleme wie jeder andere auch. Ich glaube, er ist schrecklich unsicher, wenn es um irgendetwas außerhalb seines Berufes geht. Er hatte eine schlimme Kindheit, weißt du. Nach dem Tod der Mutter fing der Vater an zu trinken, und die Kinder waren eine Zeit lang in alle Winde verstreut, bis die Großmutter sie zu sich nahm.« Sie lächelte. »Ich schätze, er hat auch schon vor seiner Scheidung leidvolle Zeiten durchmachen müssen«, sagte sie. »Aber er hat etwas Ruhiges an sich, das mir gefällt, eine gewisse Standhaftigkeit, die ich tröstlich finde.«
»Ich finde es rührend, wie gern er diesen verdammten Kater hat«, sagte Louise. »Schade, dass er für Fiona nicht das Gleiche empfindet.« Sie kicherte. »Sie ist offensichtlich verknallt.«
Miriam behielt ihre Gedanken für sich. Wenn Jake und Fiona bis zum Ende des
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