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Das Versprechen des Opals

Das Versprechen des Opals

Titel: Das Versprechen des Opals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Teufel sind Sie? Was machen Sie in Mims Küche?«
    Jake hatte genug. »Ich bin hier zu Besuch«, sagte er knapp. »Außerdem ist es kalt hier drin, und ich bin noch nicht angezogen. Also, wer sind Sie, und was wollen Sie?«
    Ein leises Kichern kam durch die Leitung. »Entschuldigung. Sie müssen mich für sehr unhöflich halten. Ich bin Fiona – sagt Ihnen das was?«
    Jake merkte, dass sie prüfen wollte, wie vertraut er mit ihrer Familie war. Abwesend rieb er sich die Brust und grinste. »Sie sind Mims jüngste Enkelin. Chloes Tochter.«
    »Nicht schlecht. Und vergessen Sie auch nicht, was Sie ausrichten sollen?«
    Er zog eine Braue hoch. Mit wem glaubte sie zu reden – mit einem Schwachkopf oder einem Schuljungen? »An guten Tagen behalte ich das meiste«, sagte er in gespieltem Ernst. »Nur bei Vollmond bin ich manchmal ein bisschen benebelt.«
    Wieder hörte er ein Kichern, und Jake kam zu dem Schluss, dass Fiona zwar der ärgerlichste Mensch war, mit dem er an diesem Morgen gesprochen hatte – aber ihr Lachen gefiel ihm. Es war dunkel und sexy und hatte einen boshaften Unterton, der sein Interesse weckte.
    »Werden Sie Mim ausrichten, dass Louise und Ralph vielleicht nicht zu ihrem Geburtstag kommen werden?« Sie schwieg kurz. »Ich denke, das sollte reichen, um sie ans Telefon zu treiben, damit sie ihn herzitiert«, fügte sie dann streng hinzu.
    Jake musste schon wieder seine Pyjamahose hochziehen. »Sie werden mir vermutlich nicht verraten, worum es hier geht, oder?«
    »Nein, da haben Sie Recht. Sagen Sie Mim, ich bin unterwegs und dürfte morgen irgendwann auf Bellbird eintreffen – wahrscheinlich am frühen Abend.«
    Das war immerhin eine Neuigkeit, die den Tag zum Strahlen brachte. Es würde interessant werden, diese temperamentvolle, misstrauische Frau kennen zu lernen. »Okay«, sagte er fröhlich. »Dann sehen wir uns später.«
    »Wie lange bleiben Sie denn?«, fragte sie wachsam.
    »Bis ich abreise.« Er wusste, dass er sie damit ärgerte, aber Rache war süß.
    »Was soll das heißen?«, fauchte sie. »Wer zum Teufel sind Sie eigentlich, und was tun sie bei Mim? Was ist da los?«
    »Das verrate ich Ihnen nicht«, sagte er und lachte vergnügt.
    Am anderen Ende wurde der Hörer auf die Gabel geknallt, und Jake stand halb nackt da und grinste.
    Miriam hatte fast zwei Stunden in den Stallungen gearbeitet und war müde. Sie ging vom Hof und stapfte langsam durch das hohe Gras zu ihrem Lieblingsbaum und setzte sich dort auf die Holzbank, die Edward im ersten Jahr ihrer Ehe gebaut hatte. Sie war stark verwittert, die Farbe abgeblättert, aber hier war es schattig und still, und Miriam brauchte Zeit, um sich zu erholen und nachzudenken.
    Sie hatte eine unruhige Nacht hinter sich; die Bilder der Vergangenheit waren so lebendig gewesen, dass sie ihre Anwesenheit immer noch spürte. Trotz der Müdigkeit musste sie lächeln. Der Geist derer, die ihre Träume und Erinnerungen bevölkerten, war noch immer lebendig, und beinahe sah sie sie vor sich: Kate mit ihrer fröhlichen Tatkraft und ihren Vater mit seiner sanften Art, aber der festen Entschlossenheit, das Richtige zu tun. Doch die Sonne schien an Wärme zu verlieren,als sie an Patricks düsteren Schatten dachte, und Miriam fröstelte.
    »Alles okay, Mim?«, fragte eine leise Stimme.
    Sie blickte auf. Sie war nicht erschrocken, obwohl sie ihn nicht hatte kommen hören; sie war eher dankbar, dass er im rechten Augenblick da war.
    »Geister«, sagte sie müde. »Sie lassen sich nie wirklich vertreiben, nicht wahr?«
    Jake antwortete nicht. Er setzte sich einfach zu ihr auf die Bank, streckte die langen Beine von sich, schob sich den Hut über die Augen und vergrub die Hände in den Taschen seiner Moleskins. So saßen sie in vertraulichem Schweigen zusammen in der flirrenden Hitze.
    Miriam spürte, dass ihre Kräfte in der Gegenwart dieses stillen Mannes zurückkehrten. Er mag jung sein, dachte sie, aber er strahlt eine Ruhe aus, die Zufriedenheit bringt. Gern hätte sie ihn nach seiner Frau gefragt, nach seiner Scheidung, aber das wäre aufdringlich gewesen. Sie wunderte sich, dass so ein Mann Eheprobleme hatte haben können. Vielleicht war auch dieses stille Wasser tief. Vielleicht kannte sie von Jake Connor bisher nur eine Seite.
    Sie saß neben ihm im Schatten des Pfefferbaums und lauschte dem Summen der Bienen. Der Wind wehte die Geräusche aus den Stallungen herüber, und hin und wieder scholl das Krächzen einer Krähe durch das Gezwitscher der

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