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Das Versteck

Das Versteck

Titel: Das Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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die Tür und versperrte sie mit dem Vorhängeschloß – und fühlte sich kein bißchen sicherer.
    Lindsey war schon auf dem Weg ins Eßzimmer, als sie sich noch einmal zu ihm umwandte und auf die Waffe in seiner Hand deutete. »Willst du die mit an den Tisch bringen?«
    Er hatte ihr heute wohl wirklich zuviel zugemutet, also schüttelte er den Kopf und machte eine Christopher-Lloyd-Grimasse. »Ich fürchte, die Rigatoni sind immer noch lebendig. Ich mag sie nicht essen, ehe sie tot sind.«
    »Nun ja, dafür hast du ja dein Schießeisen hinter dem Wandschirm«, erinnerte sie ihn.
    »Du hast recht.« Er legte die Pistole auf den Kühlschrank zurück. »Wenn das nicht hilft, kann ich sie ja immer noch auf die Einfahrt legen und mit dem Auto überfahren.«
    Sie stieß die Schwingtür auf, und Hatch folgte ihr ins Eßzimmer.
    Regina sah ihn vorwurfsvoll an. »Deine Nudeln werden kalt.«
    Hatch zog wieder ein Gesicht. »Dann brauchen sie eben eine Wärmflasche.«
    Regina kicherte. Wie Hatch es liebte , wenn sie kicherte.
     
    Nach dem Geschirrspülen ging Regina in ihr Zimmer. »Ich muß noch was vorbereiten«, erklärte sie. »Wir schreiben morgen eine Klassenarbeit in Geschichte.«
    Lindsey zog sich in ihr Atelier zurück. Sie wollte mit ihren Bildern weiterkommen. Als sie sich hinter ihr Zeichenbrett setzen wollte, fiel ihr Blick auf die Pistole. Sie lag immer noch auf der Kommode, wo Hatch sie hingelegt hatte.
    Lindsey blickte sie finster an. Normalerweise lehnte sie Waffen als solche nicht unbedingt ab, doch war diese hier mehr als nur eine Schußwaffe. In ihr manifestierte sich ihre Hilflosigkeit angesichts einer gestaltlosen Bedrohung nur allzu deutlich. Eine Pistole in Reichweite liegen zu haben schien wie ein Eingeständnis, daß sie verzweifelt waren und ihr Schicksal nicht mehr selbst bestimmen konnten. Eine zusammengerollte Schlange auf ihrer Kommode hätte sie nicht mehr erschrecken können.
    Lindsey wollte auf jeden Fall vermeiden, daß Regina hereinkam und die Waffe sah.
    Sie zog eine Schublade der Kommode auf, schob einige Malutensilien beiseite und stopfte die Pistole dazwischen. Jetzt fühlte sie sich schon besser.
    Den ganzen Morgen und Nachmittag lang war ihr nichts gelungen. Sie hatte eine Menge Skizzen angefangen, die zu nichts führten, und verspürte nicht einmal Lust, eine Leinwand vorzubereiten.
    Oder besser: Hartfaserplatte. Wie die meisten Künstler heutzutage malte Lindsey auch auf Hartfaser, bezeichnete für sich aber noch immer jedes bemalbare Rechteck als Leinwand, als stammte sie aus einer anderen Epoche und könnte nicht umdenken. Sie verwendete auch lieber Acrylfarben als Ölfarben. Im Gegensatz zur Leinwand hielt sich eine Hartfaserplatte länger, und in Acryl gemalt behielten die Bilder ihre Originalfarben besser bei als in Öl.
    Wenn sie allerdings nicht bald damit anfing , war es ziemlich egal, ob sie mit Acrylfarben oder Katzendreck malte. Sie behauptete von sich, Malerin zu sein, dabei mangelte es ihr an einer packenden Idee und der entsprechenden Umsetzung. Entschlossen nahm sie ein dickes Stück Zeichenkohle zur Hand und beugte sich über ihr Zeichenbrett. Ihre Inspiration sollte endlich vom Sockel steigen und ihren fetten Hintern in Bewegung setzen.
    Nach einer Minute bereits wanderte Lindseys Blick im Raum umher, bis er am Fenster hängenblieb. Keine Aussicht, die sie ablenken konnte, keine Baumwipfel, die sich im Wind bewegten. Die Nacht hatte keine Konturen.
    Die Dunkelheit vor dem Fenster machte aus der Scheibe einen Spiegel. Lindsey sah sich selbst in ihrem Zimmer über ihr Zeichenbrett gebeugt. Weil es jedoch kein richtiges Spiegelbild war, wirkte sie transparent, ja beinahe geisterhaft, als ob sie schon tot war und als Geist an ihrer letzten Wirkungsstätte auf Erden herumspukte.
    Dieser Gedanke behagte ihr gar nicht, und so wandte sie sich lieber wieder dem unberührten weißen Blatt auf ihrem Zeichenbrett zu.
     
    Nachdem Lindsey und Regina in ihren Zimmern verschwunden waren, ging Hatch noch einmal durch alle Räume im Erdgeschoß und vergewisserte sich, daß die Fenster und Türen verriegelt waren. Er hatte sie vorher schon kontrolliert, was er tat, war sinnlos. Er tat es trotzdem.
    Als er vor der Schiebetür im Mehrzweckraum stand, schaltete er die Außenbeleuchtung im Patio ein als zusätzliches Licht zu der gedämpften Gartenbeleuchtung. Der Hof war jetzt so ausgeleuchtet, daß Hatch beinahe alles überblicken konnte. Es sei denn, jemand hatte sich am hinteren Zaun

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