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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Laurens Handgelenk. »Sofort.«
    Verzweifelt streichelte Delanie die bleiche Wange ihrer Schwester. Die Bastarde hatten sich anstrengen müssen, um eine geeignete Stelle für die Nadel zu finden. Am ganzen Arm zeigten sich violette, gelbe und grüne Flecken. Von Zorn und abgrundtiefem Hass erfüllt, starrte sie die bewusstlose Frau an, die neben dem Bett lag. Durch einen Tränenschleier beobachtete sie, wie Kyle ihre Schwester in die Satindecke wickelte.
    »Hallo, Dare? «, rief er über die Schulter.
    Der Mann sprang die Stufen herab und erfasste die Situation mit einem Blick. »Lebt sie? «,fragte er niemanden im Besonderen, kauerte an Laurens Seite nieder und berührte ihr Gesicht.
    Instinktiv neigte sich Delanie vor.
    »Sie ist ohnmächtig«, erklärte Kyle, stieg über Isabella hinweg und trat neben seinen Freund. »Mit Drogen voll gepumpt. Schon seit langer Zeit. Da, siehst du die Einstiche an ihrem Arm? Offenbar wollte sie nicht, was man von ihr verlangt hat. Deshalb wurde sie bis zum Kragen mit diesem verdammten Zeug abgefüllt. «
    »Armes kleines Ding …« Dares Finger glitt über Laurens Wange. »Da hast du einiges durchgemacht, was? «
    Die Stirn gerunzelt, starrte Delanie ihn an.

    Dare bestand darauf, Lauren aus dem Bunker zu tragen, und Kyle unterdrückte ein Grinsen. Während sein Kumpel Rhett Butler spielte, Scarlett auf den Armen, warf er Isabella wie einen Sack über die Schulter. Delanie folgte ihm mit unheilvoller Miene.
    Um die Mittagszeit dampfte der Dschungel wie eine Sauna. Über den Wipfeln hing flimmernder Dunst. Damit vermischten sich die Rauchwolken der Brände auf dem Anwesen, der Dampf des Regenwassers, der aus dem Dickicht emporstieg. Moskitos schwirrten umher und stürzten sich auf jedes Fleckchen nackte Haut, das sie fanden.
    Sorgsam wischte Kyle mit der freien Hand ein winziges rotes Insekt von Delanies Wange, einfach nur, weil es ihm so viel Freude bereitete, sie zu berühren. Sie lächelte ihn geistesabwesend an.
    Dann richtete sie ihre Argusaugen wieder auf Lauren. Genüsslich hatte sie Isabella das Halsband angelegt, bevor sie die Treppe des Bunkers hinaufgestiegen waren. Und nun hielt sie die Fernbedienung in der Hand. Mochte der Himmel dieser Bestie gnädig sein, wenn sie auch nur blinzelte.
    »Wohin geht’s jetzt? «, überschrie Delanie den Lärm der Hubschrauber, die über den Dschungel hinwegflogen.
    »Vom San Cristóbal International nach Miami. Und dann wohin immer du willst.«
    Sie streichelte das Haar ihrer Schwester, das über Dares Arm herabhing. »Heim, nach Sacramento. Ich muss für Lauren …« Offenbar bemerkte sie den Blick, den Kyle und Dare über ihren Kopf hinweg wechselten, denn ihre Augen verengten sich. »Habe ich irgendwas nicht mitgekriegt? «
    »Ich bringe Ihre Schwester nach Montana in die TFLAC-Klinik«, verkündete Dare.
    Empört hob sie die Brauen, und Kyle seufzte. Vorhin hatte er versucht, Darius zu warnen.
    »Den Teufel werden Sie! «, fauchte Delanie. »Wieso bilden Sie sich ein, Sie könnten entscheiden, was mit meiner Schwester geschieht? Wir leben in Sacramento. In Kalifornien. Nicht in Montana. Natürlich fliegt sie mit mir nach Hause. «
    Dare schaute Kyle an, dann wandte er sich zu Delanie. »Bei uns wird sie bestens versorgt. Ich habe schon alles arrangiert. In Florida erwartet uns einer unserer Männer, der wird sie nach Montana bringen. « Die Narbe in seiner Wange färbte sich weiß. »Keine Bange. Sie wird wieder gesund. Das verspreche ich Ihnen. «
    Noch nie hatte Kyle seinen Freund so viele Worte auf einmal sagen hören. »Wir müssen uns nicht nur um Laurens Drogensucht kümmern, Dschungel-Girl. Auch um ihre Seele. Offenbar ist sie durch die Hölle gegangen. Was sie erleiden musste, hast du in Isabellas Klauen nur ansatzweise erlebt. Allem Anschein nach hat sie sich mit Zähnen und Krallen gewehrt. Deshalb wurden ihr immer höhere Dosen von dieser infernalischen Droge verabreicht. In einem einfachen Entzugs-Center wird man ihr nicht helfen. Sie braucht eine intensive Therapie …”
    »PTSD«, warf Dare ein.
    »Ja, ihr posttraumatischer Stress muss behandelt werden 一 das ist am wichtigsten. In der T-FLAC-Klinik wird sie erstklassig betreut. Dort weiß man, was zu tun ist. «
    In zehn bis fünfzehn Minuten würden sie die Hazienda erreichen. Über ihren Köpfen tanzten Kolibris umher.
    Beim Anblick des Maschendrahtzauns, etwa sechzig Meter weiter vorn, entspannte sich Kyle ein wenig.
    »Und danach«, betonte Dare, »will sie

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