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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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aus der Gefahrenzone. »Solltest du nicht endlich was unternehmen? «
    »Das muss sie selber erledigen. « Die härtesten Worte, die Kyle je in seinem Leben ausgesprochen hatte. Inzwischen waren die Frauen aufgesprungen. Anmutig schwang Delanie ihr Bein hoch, traf die Brust ihrer Feindin und warf sie auf den Rücken. Ehe sich Isabella umdrehen konnte, stürzte sich Delanie auf sie und hielt sie fest, ein Knie in ihren Bauch gebohrt, das andere auf der Hand, die das Messer umklammerte. Mit beiden Händen packte sie schwarze Haarbüschel und schlug Isabellas Kopf auf zertrampelte Zweige und harten Boden.
    »Ziemlich schlimm, wenn man seine Felle davonschwimmen sieht, was? «, fragte sie seelenruhig. Sie keuchte nicht einmal.
    »Oh, ich
liebe
es, wenn Sie über mir knien, querida. «
    Erneut schmetterte Delanie den Kopf der Frau auf den Boden.
Noch härter,
spornte Kyle sie in seinen Gedanken an.
Viel härter
.
    »Mann, sie ist fantastisch«, meinte Darius bewundernd. »Aber ich sage dir, Kumpel, mit der wirst du schon in jungen Jahren graue Haare kriegen. «
    »Klar, das habe ich vor … Lass nicht locker, Dschungel Girl … Zum Teufel! « Erschrocken beobachtete er, wie Isabella ihre Gegnerin wegstieß. Beide Frauen sprangen auf. Sofort schwang Delanie eine Faust und landete einen schmerzhaften Treffer. »Siehst du, Schätzchen? Gib bloß nicht klein bei! « Frauen kämpfen ganz anders als Männer, dachte er ungeduldig. »Um Himmels willen, du darfst nicht wie ein zartes
Mädchen
zuschlagen. Fester! Härter!«
    Die Gegnerinnen umkreisten einander, fintierten und parierten alle Fausthiebe. Zuckend umklammerten Kyles Finger den Kolben seiner Waffe.
Komm schon, komm schon’ komm schon,
ermutigte er Delanie stumm und versuchte, sie an der Seitenlinie zu coachen.
    Jetzt zückte Isabella das Messer. Delanie schlich wie eine vorsichtige Katze um sie herum. Plötzlich zog sie die kleine schwarze Fernbedienung aus ihrer Hosentasche. »Mal sehen, wie Ihnen Ihre eigene Medizin schmeckt. « Den Arm ausgestreckt, presste sie den Daumen nach unten.
    Isabella griff sich an die Kehle. »Oh, das gefällt mir,
mija
«, würgte sie hervor und schnitt eine Grimasse. »Bitte, noch einmal!«
    »Okay«, erbot sich Delanie höflich. Diesmal drückte sie viel länger auf den Knopf, und Isabella konnte unmöglich vorgeben, die Stromstöße würden ihr keine Schmerzen bereiten. »Oh, verdammt, das ist viel zu einfach. « Delanie schleuderte die Fernbedienung ins Gebüsch, wie ein Boxer tanzte sie von einem Fuß auf den anderen.
    In dieser Minute fühlte sie sich so stark wie nie zuvor, von unbändiger Energie erfüllt, als könnte sie meterhoch emporspringen. Am Rand ihres Blickfelds sah sie die beiden Männer zwischen den Bäumen stehen, und Kyle erweckte den Anschein, er würde Glassplitter kauen.
    Isabella stürzte sich auf sie, und Delanies Stiefelspitze schlug ihr das Messer aus der Hand. In hohem Bogen flog es durch die Luft. Kreischend stolperte Isabella nach hinten, stieß gegen einen Baumstamm und fand nur mühsam ihr Gleichgewicht wieder. Sofort stürmte sie wieder auf Delanie zu.
    Sobald sie nahe genug herangekommen war, trat Delanie beiseite, und Isabella stolperte schreiend weiter, von ihrer eigenen Schwungkraft getrieben.
    Delanie holte tief Luft und folgte ihr. Noch war sie nicht mit Isabella fertig. Noch lange nicht. Ein paar Schritte entfernt, blieb Isabella abrupt stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Mitten in der Oktave riss ihr Kreischen ab, ihr Körper verkrümmte sich. Wie von einer unsichtbaren Riesenfaust gefesselt, wand sie sich umher, und ihr Gesicht zeigte fassungsloses Staunen. Aus ihrem weit aufgerissenen Mund rang sich ein stummer Schrei.
    Entsetzt beobachtete Kyle die groteske Szene. »Geh nicht zu ihr! «, befahl er und rannte zu Delanie, die entgeistert in Isabellas bleiches Gesicht starrte.
    Das schwarze Haar stand nach allen Seiten vom Kopf ab, die Haut und die Kleidung verströmten Dampf. Grausig quollen die Augen aus den Höhlen.
    Eine Hand auf den Mund gepresst, würgte Delanie. Beklemmend stieg ihr der Geruch von brennendem Fleisch in die Nase. Aber sie konnte den Blick nicht von Isabella losreißen, die endlich zu Boden sank. Ein letztes Mal bäumte sich ihr Körper auf und zuckte heftig. Dann rührte sie sich nicht mehr.
    Als Delanie zu ihr laufen wollte, packte Kyle ihren Arm.
    »Was…«
    »Ein tödlicher Stromschlag«, erklärte Kyle heiser, presste sie an seine Brust, so fest,

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