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Das vertauschte Gesicht

Das vertauschte Gesicht

Titel: Das vertauschte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Applaus ertönte.
    Der Fahndungsassistent sah Vejehag an.
    »Noch ein Vetter von dir?«
    »Wir sammeln gerade die Familie ein. Es geht ja auf Weihnachten zu.«
    »Haha.«
    Bartram kam mit dem Jungen in Handschellen heran. »Gute Arbeit«, sagte der Fahndungsassistent.
    »Kannst zugucken und was lernen«, sagte Vejehag.
    »Gibt's da noch mehr davon?«
    »Was?«
    »Falls du noch ein paar mehr einsammeln willst, brauchst du vielleicht Deckung. Gegen gewaltsamen Widerstand.«
    »Wir rechnen nicht mit mehr gewaltsamem Widerstand.«
    »Aha.«
    »Normale Randalierer bringen wir verbal zu Fall.« »Was?«
    »Wir versuchen, mit den Leuten zu reden. Auch mit Randalierern. Bei unserer Arbeit rechnen wir nicht mit gewaltsamem Widerstand.«
    »Das seh ich.«
    Vejehag tat so, als hätte er nichts gehört. »Falls es einem daran liegt, sich bei seiner Arbeit mit gewaltsamem Widerstand zu beschäftigen, sollte man vielleicht noch mal überlegen, ob man den richtigen Job hat.«
    »Bis dann, Opa«, sagte der Fahndungsassistent, und der Streifenwagen rollte davon. Die Häuser der Richertsgatan spiegelten sich in den Scheiben.
    »So 'n blöder Verein«, sagte Vejehag. »Sechs Männer, die nicht ohne einander können. Verstecken sich hinter schwarzen Scheiben.« Er sah Morelius an. »Irgendwie pervers, oder?«
    »Vielleicht«, sagte Morelius.
    »Die ganze Einsatzbereitschaft ist irgendwie pervers«, fuhr Vejehag fort. »Die mit ihrem Machogehabe sollten lieber einen Rhetorikkurs machen. Es kommt zwar äußerst selten vor, dass die Polizei von Göteborg eine Boeing 757 stürmen muss. Trotzdem scheinen die vom Fahndungsdienst dauernd den Großeinsatz zu üben.«
    »Manchmal bringen wir Randalierer anders als verbal zu Fall«, sagte Bartram.
    »Ja, aber jetzt wollen wir mal dafür sorgen, dass diese Jungs es schön warm kriegen.«
    Maria Östergaard for. Sie hatte es so eilig gehabt, von zu Hause wegzukommen, dass sie ihre Handschuhe vergessen hatte. Nur kurze Zeit später, nachdem sie das Cafe verlassen hatten, fühlten sich ihre Hände wie Eisklumpen an.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Patrik.
    »Ich wär ja noch gern geblieben«, sagte Maria.
    »Ich mochte die Typen nicht«, sagte Patrik. »Können wir nicht zu dir nach Hause fahren?«
    »Mama ist total durchgedreht. Können wir nicht zu dir?«
    »Mein Alter ist auch total durchgedreht.« Patrik lachte nicht.
    Die Vasagatan war leer. Straßenbahnen schepperten über den Vasaplatsen. Eine Frau stieg aus einem Wagen, der die Aschebergsgatan heruntergekommen war, und ging auf eins der Häuser zu. Als sie die Haustür öffnete, fiel Licht von der Treppenhausbeleuchtung auf ihr Gesicht.
    »Die kenn ich«, sagte Maria. »Die da grade reingeht.«
    »Ach? Na und?«
    »Sie ist hübsch.«
    »Und?«
    »Sie ist mit diesem Typ von der Kripo zusammen, Mama arbeitet jede zweite Woche bei der Polizei.«
    »Haben die denn Pastoren bei der Polizei?«
    »Offenbar. Er heißt Winter, der Kriminalbeamte. Heißer Name, was?«
    »Och.«
    Sie überquerten den Vasaplatsen.
    Ein Streifenwagen kam die Aschebergsgatan von Johanneberg herunter. Morelius saß am Steuer.
    »Die Jugendlichen da kennen wir doch«, sagte er. »Die beiden, die an der Haltestelle warten.«
    »Jedenfalls das Mädchen«, sagte Bartram. »Die Stadt ist klein.«
    »Da drüben links wohnt übrigens Winter«, sagte Morelius. »Der Star der Fahndung. Der Eingang da.« Er wedelte mit der Hand, als sie an dem Haus vorbeifuhren.
    »Woher weißt du das?«, fragte Vejehag.
    »Ich hab ihn mal nachts nach Hause gebracht.«
    »Winter?«, sagte Bartram. »Ach so, der. Da wohnt der also?«

8
    Als Winter aufstand, war das Quadrat vom Himmel, das er durch sein Badfenster sehen konnte, grau. Als er aus der Tür trat, stellte er fest, dass der ganze Horizont grau war. Aber es war warm. Er trug ein kurzärmeliges Seidenhemd, eine kühle Leinenhose und Sandalen ohne Strümpfe.
    Er ging an der Küche am Ausgang vorbei, wo die Wirtsleute ihre Tage unter dem Sonnenschirm zu verbringen schienen, oder unter dem Zelttuch, das gestern nach Winters Ankunft über den halben Patio gespannt worden war. Gestern. War das nicht schon länger her?
    Als er vorbeiging, sprach die Frau ihn an. Sie hielt einen Finger hoch, als ob sie ihm vorsichtig damit drohen wollte. Er meinte das Wort »chicas« gehört zu haben. Er hörte sie »no chicas« sagen. Dabei zeigte sie auf sein Zimmer am anderen Ende und fügte noch etwas von »en el habitaciön« hinzu. Ihr Mann lächelte, vielleicht

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