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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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voll von dunklem Blut und Schlamm, aber um beide Knöchel zogen sich auch frische rote Flecke.
    »Sie sollten sie sich lieber einmal ansehen, Madame«, sagte Claude. »Ich gehe wieder zu Steffi.«
    Er nahm eine Mylar-Decke aus seinem Rucksack und kehrte zu der Leiche zurück. Es machte ihm Mühe, seinen Zorn, seine Verzweiflung zu beherrschen. Er hatte Stefanko nur vier Tage gekannt, aber die ruhige Tüchtigkeit des Mannes und sein warmherziges Wesen hatten ihn auf dem Treck von Hoch-Vrazel nach den Niederungen des Rheins zu einem angenehmen Reisegefährten gemacht. Jetzt konnte Claude nur sein Bestes tun, um die verzerrten Gesichtszüge wieder zu ihrem gewohnten Ausdruck zu glätten. Es ist nicht nötig, noch länger so überrascht dreinzublicken, Steffi, mein lieber Junge. Entspanne dich und ruhe aus! Ruhe in Frieden!
    Eine Horde von Fliegen hatte sich bereits auf die blutige Masse der Eingeweide niedergesenkt und entfernte sich nur langsam und widerwillig, als Claude Stefankos Körper auf die metallisierte Decke rollte. Mit dem Hitzestrahl seines Energiepacks verschweißte der alte Mann die Mylar-Decke zu einem Beutel. Er war mit der Arbeit fast fertig, da kamen Fitharn, Richard und Felice mit patschenden Schritten aus dem Dschungel.
    Felice hielt einen gerillten gelblichen Gegenstand hoch, der wie ein elfenbeinerner Marlspieker aussah. »Wir haben das Biest erwischt, auch wenn das jetzt nichts mehr nützt.«
    Richard schüttelte fassungslos den Kopf. »Ein Schwein von der Größe eines gottverdammten Ochsen! Muß achthundert
    Kilo gewogen haben. Wir brauchten fünf Pfeile, um es zu erledigen, nachdem Holzbein es in ein Dickicht getrieben hatte. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie etwas von dieser Größe uns unbemerkt hat überfallen können.«
    »Es sind intelligente Teufel«, knurrte Fitharn. »Es muß uns gegen den Wind gefolgt sein. Bei klarem Verstand hätte ich es wahrnehmen müssen. Aber ich dachte darüber nach, daß wir uns beeilen müßten, um den Fluß zu überqueren, bevor der Morgennebel sich hebt.«
    »Nun, jetzt sitzen wir hier bei hellem Tageslicht fest«, bemerkte Felice. Sie hielt das erbeutete Horn hoch. »Dieser Bursche hat dafür gesorgt.«
    »und was jetzt?« wollte Richard wissen.
    Felice hatte die Pfeile von dem Halter ihres zusammengesetzten Bogens gelöst, kniete nieder und tauchte die blutbefleckten Glasspitzen ins Wasser neben dem Pfad. »Wir müssen uns auf dieser Seite bis Sonnenuntergang verstecken und dann den Fluß überqueren. Der Mond ist heute nacht beinahe voll. Wir müßten es schaffen, den schmalen Streifen flachen Landes am Ostufer in zwei Stunden hinter uns zu bringen. Dann lagern wir für den Rest der Nacht zwischen den Felsen am Fuß des Schwarzwaldes.«
    Der Firvulag gab einen Laut der Überraschung von sich. »Sie denken doch nicht daran weiterzuziehen?«
    Felice funkelte ihn an. »Sie denken doch nicht daran umzukehren?«
    Claude sagte: »Steffi ist tot. Peo ist in sehr schlechtem Zustand. Einer von uns muß ihn zu Amerie zurückbringen, oder er wird sein Bein verlieren wenn nichts Schlimmeres passiert.«
    »Dann bleiben immer noch fünf von uns übrig.« Felice runzelte die Stirn und schlug mit dem Eberhorn gegen ihren in Wildleder gehüllten Oberschenkel. »Holzbein könnte mit dem Häuptling umkehren. Er wird unterwegs Hilfe von seinen Leuten bekommen. und bevor Sie uns verlassen«, sagte sie zu dem kleinen Mann, »erklären Sie uns, wie wir zu der Festung dieses Sugoll gelangen.«
    »Es wird nicht leicht sein.« Der Firvulag wiegte den Kopf. »Der Schwarzwald ist viel zerklüfteter als die Vogesen. Su-goll wohnt auf der nordöstlichen Flanke des Feldbergs, wo der Paradiesfluß von den Schneefeldern kommt. Ein unwirtliches Land.«
    »Die Tanu werden uns auf der anderen Seite des Rheins nicht suchen«, erwiderte Felice. »Sind wir einmal drüben, brauchen wir uns wahrscheinlich keine Gedanken mehr wegen Patrouillen von Grauringen zu machen.«
    »Da sind immer noch die Heuler«, gab Fitharn zu bedenken. »und des Nachts die Fliegende Jagd, wenn Velteyn sie anführt. Entdeckt die Jagd Sie auf freiem Land, ist es aus mit Ihnen.«
    »Können wir nicht hauptsächlich tags reisen?« fragte Richard. »Madame Guderians Metafunktionen werden uns vor feindlichen Firvulag warnen.«
    Die alte Frau war zu der Gruppe getreten, einen Ausdruck tiefer Sorge im Gesicht. »Ich bin weniger beunruhigt wegen les Criards als wegen Sugoll selbst. Ohne seine Hilfe finden wir die

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