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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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was Sie sind«, wiederholte der Paläontologe. »Was Sie alle sind. Sie gehören einer Rasse an, die abnormal empfindlich gegen die Hintergrundstrahlung des Planeten Erde ist. Auch die Tanu und die Firvulag, die in anderen Regionen leben, leiden aufgrund dieser Strahlung unter Anomalien bei Neugeborenen. Aber Sie Sie haben das Problem verschärft, indem Sie hier leben. Ich kann mir denken, daß Sie von den tiefen Brunnen mit ihrem jungen Wasser ebenso getrunken haben wie von den seichteren Quellen und den Bächen aus geschmolzenem Schnee. Sie wohnen wahrscheinlich in Höhlen ...« er wies auf den gelbgestreiften Steinblock -, »die voll von hübschen schwarzen Steinen wie dem hier sind.«
    »So ist es.«
    »Falls ich mich nicht sehr irre und mein alter Datenspeicher mich nicht im Stich läßt, besteht dieser Steinbock aus Nivenit, einem Erz, das Uran und Radium enthält. Auch die tiefen Brunnen werden radioaktiv sein. In den Jahren, die Ihr Volk in diesem Gebiet lebt, haben Sie Ihre Gene einem Vielfachen der Strahlungsdosis ausgesetzt, die andere Firvulag empfangen. Das ist der Grund für die Mutationen, das ist der Grund, warum Sie sich in das verwandelt haben, was Sie heute sind.«
    Sugoll drehte sich um und starrte den samtschwarzen Stein an. Er warf seinen schön geformten illusorischen Schädel zurück und heulte. Alle seine Troll- und Kobold-Untertanen stimmten ein. Diesmal war das Geräusch für die Menschen nicht angsterregend, nur unerträglich durchdringend.
    Dann beendeten die Heuler den Klagegesang ihrer Rasse. Sugoll sagte: »Auf diesem Planeten mit nur primitiver Gen-Technologie gibt es für uns keine Hoffnung.«
    »Es gibt aber Hoffnung für Generationen von ungeborenen, wenn Sie von hier wegziehen sagen wir, in nördlichere Regionen, wo keine Konzentrationen von gefährlichen Mineralen vorkommen. Was die jetzt Lebenden betrifft ... nun, Sie haben dies Talent, Illusionen zu erzeugen.«
    »Ja«, bestätigte der fremde Herrscher ausdruckslos. »Wir haben unsere Illusionen.« Doch dann ging ihm die wahre Bedeutung von Claudes Worten auf. Er schrie: »Kann es denn wahr sein? Was Sie über unsere Kinder gesagt haben?«
    Der alte Mann antwortete: »Sie brauchen Rat von einem erfahrenen Genetiker. Jeder Mensch mit dieser Ausbildung ist wahrscheinlich von den Tanu versklavt worden. Ich selbst kann Ihnen nur ein paar allgemeine Ratschläge geben. Verlassen Sie dies Gebiet, um neue Mutationen zu verhindern! Die am schlimmsten Betroffenen unter Ihnen sind wahrscheinlich steril. Die fruchtbaren Leute werden rezessive normale Gene haben. Paaren Sie die normalsten unter Ihnen, um die Erbanlagen zu fixieren. Bringen Sie normales Keimplasma in die Bevölkerung, indem Sie Ihre Streitereien mit den anderen Firvulag den normalen beenden. Sie werden Ihre illusionserzeugenden Kräfte benutzen müssen, um sich als potentielle Partner attraktiv zu machen, und Sie müssen gesellschaftlich kompatibel sein. Das heißt: Schluß mit der Schreckgespenst-Mentalität.«
    Sugoll brüllte vor ironischem Gelächter. »Das sind unglaubliche Annahmen! Wir sollen unser angestammtes Gebiet verlassen! unsere Paarungstraditionen aufgeben! Freundschaft mit unsem alten Feinden schließen! Sie heiraten!«
    »Wenn Sie Ihre genetische Struktur ändern wollen, müssen Sie so anfangen. Es gibt auch noch ein langfristiges Ziel falls es uns jemals gelingen sollte, die Menschheit von den Tanu zu befreien. Vielleicht befindet sich zufällig ein menschlicher Genetik-Ingenieur unter den Zeitreisenden. Ich weiß nicht genau, wie die Tanu-Haut funktioniert, aber es mag möglich sein, sie für die Umwandlung Ihrer stark mutierten Körper in normalere Formen zu benutzen. In der Zukunftswelt, aus der ich komme, ist uns das in manchen Fällen mit unsern Regenerierungstanks gelungen.«
    »Sie haben uns viel zum Nachdenken gegeben.« Sugoll war ziemlich kleinlaut geworden. »Einige der Einsichten sind wirklich bitter, aber wir werden sie uns durch den Kopf gehen lassen. und dann werden wir unsere Entscheidung treffen.«
    Madame Guderian trat jetzt vor und übernahm von neuem ihre Rolle als Anführerin. Ihre Stimme war fest, ihr Gesicht hatte wieder Farbe. »Mächtiger Sugoll, lassen Sie uns zurückkommen auf unsere Mission. unsere Bitte an Sie.«
    Der Fremde ballte die Fäuste, die immer noch Yeochees Botschaft hielten. Das Pergament zerknitterte. »Ah Ihre Bitte! Dieser königliche Befehl war sinnlos, wissen Sie. Yeochee hat hier keine Macht, aber zweifellos

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