Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
Vom Netzwerk:
Schmieden. Was wir hier haben, ist Stahl mit mittlerem Kohlenstoffgehalt, geschmolzen auf beste antike Methode. Wir haben uns einen mit Holzkohle zu feuernden Ofen gebaut und einen Druckluftstrom mit sechs Blasebälgen aus Häuten und Dekamol-Düsen erzeugt. Den Ofen haben wir mit Erde bedeckt, so daß wir zurückkehren und mehr Eisen machen können, wenn wir Lust dazu haben.«
    Burkes Augen glitzerten. »Ah, mechaieh! Gut gemacht, Khalid! und ihr anderen auch Sigmund, Denny, Langstone, Gert, Smokey, Homi. Gut gemacht, ihr alle. Das könnte der Durchbruch sein, von dem wir geträumt um den wir gebetet haben! Ob die anderen nun am Schiffsgrab Erfolg haben oder nicht, dies Eisen gibt uns zum ersten Mal eine Chance, die Tanu zu besiegen.«
    Uwe paffte seine Meerschaumpfeife, und sein Blick wanderte über die zerlumpten und rußigen Schmelzer. »und was ist«, fragte er, »den anderen dreien zugestoßen?«
    Das Grinsen der Männer verschwand. Khalid erklärte: »Bob und Vrenti blieben eines Abends zu lange am Erzschacht. Als wir nachsehen kamen, waren sie weg. Wir haben nie wieder eine Spur von ihnen gefunden. Prinz Francesco wurde von den Heulern erwischt, als er für den Kochtopf jagte.«
    »Aber sie haben ihn uns zurückgegeben«, ergänzte Smokey, der dünne Mann mit den scharfen Gesichtszügen. »Am Tag darauf taumelte der arme Frankie zurück ins Lager. Sie hatten ihn geblendet und kastriert und ihm die Hände abgehackt und waren dann erst mit heißem Pech richtig an die Arbeit gegangen. Er hatte über den Qualen den Verstand verloren. Geringe Hoffnung, daß die Heuler ihn abschalteten, bevor sie sich ihren Spaß mit ihm machten.«
    »Leiden Christi!« murmelte Uwe.
    »Ein bißchen haben wir es ihnen heimgezahlt«, berichtete
    Denny. Sein schwarzes Gesicht verzog sich kurz zu einem schiefen Lächeln.
    »Du hast es ihnen heimgezahlt«, berichtigte der O-beinige kleine Singhalese namens Homi. Er erklärte Häuptling Burke: »Auf unserm Heimweg oh, vielleicht von hier aus vierzig Kilometer moselabwärts griff uns ein Heuler bei hellem Tageslicht an. Er hatte sich mit seinem verdammten Monster-Anzug verkleidet, sah aus wie ein großer geflügelter Naga mit zwei Köpfen. Denny gab ihm einen Pfeil mit Eisenspitze in den Bauch, und er fiel um wie eine verfaulte Weide. und würdet ihr es glauben? Alles, was von ihm übrigblieb, war ein buckliger Zwerg mit einem Gesicht wie ein Hermelin!«

Die Männer grunzten in der Erinnerung daran, und zwei von ihnen schlugen Denny auf den Rücken. Denny sagte: »Wenigstens wissen wir jetzt, daß Eisen bei beiden Arten von Fremden wirkt stimmt's? Ich meine, die Heuler sind nichts anderes als verpfuschte Firvulag. Wenn nun unsere edlen Spuk-Verbündeten jemals vergessen, wer ihre Freunde sind ...«
    Es wurde zustimmend gemurmelt und ein paarmal leise gelacht.
    Häuptling Burke sagte: »Das müssen wir uns merken obwohl Gott weiß, daß wir Firvulag-Hilfe brauchen, um Madames Plan gegen Finiah zu verwirklichen. Die Kleinen Leute waren mit dem ursprünglichen Plan einverstanden. Aber ich fürchte, wenn wir der Gleichung Eisen hinzufügen, könnten sie es sich noch einmal überlegen.«
    »Wartet nur, bis sie sehen, wie wir ein paar Tanu mit dem Eisen auslöschen!« meinte Smokey zuversichtlich. »Wartet nur, bis wir die Rechnung mit diesen Hundehalsband-Hurensöhnen begleichen! Diese verdammten Firvulag werden uns die Füße küssen! Oder den Arsch! Oder sonst was!«
    Alles brüllte vor Lachen.
    Eine aufgeregte junge Stimme rief aus der Menge der Dorfbewohner: »Warum sollen wir uns von den Tanu bis Finiah zurückhalten? In zwei Tagen zieht eine Karawane zur Torburg. Wir könnten ein paar Pfeilspitzen schärfen und uns einen Durchlauchtigsten gleich holen!«
    Ein paar der anderen stimmten laut zu. Aber Häuptling Burke tauchte wie ein wütender Alligator-Bulle aus seiner Wanne auf und donnerte: »Kühlt euch ab, ihr Truthahnlist-Shlangers! Ohne meine Erlaubnis rührt niemand dies Eisen an! Es muß geheimgehalten werden. Wollt ihr, daß wir die ganze Tanu-Kavallerie auf den Hals bekommen? Velteyn würde einen Schrei aussenden wie ein gespießter Elch, wenn wir vorzeitig loslegten. Er könnte Nodonn herbeirufen und Verstärkung aus dem Süden!«
    Es wurde gemurrt. Der aggressive junge Mann rief: »Wenn Wir Eisen bei dem Angriff auf Finiah benutzen, erfahren sie es doch. Warum nicht gleich?«
    »Weil«, erklärte Burke in dem sarkastischen Ton, den er früher einmal benutzt hatte, um den

Weitere Kostenlose Bücher