Das vielfarbene Land
Innenteilen des Schafts scheint keins beschädigt zu sein. Am schwierigsten war es, den Schaft zu säubern und das zerbissene Kabel zu ersetzen. Ein Glück, daß wir in dem Flugzeug verwendbares Material gefunden haben. Ich brauche noch einen Tag, um die Arbeit zu been-len und die Teile wieder zusammenzusetzen, und dann sonnen wir den Speer testen und mit Übungen beginnen.«
»Wie wirksam wird er Ihrer Meinung nach sein?« erkundigte sich Claude.
»Ich glaube, es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl«, antwortete die Ingenieurin. »Die niedrigste Einstellung ist die einzige, die keine Verschlußklappe hat, deshalb werden wohl damit ihre rituellen Kämpfe ausgeführt worden sein. Die Wirksamkeit schätze ich auf die einer leichten Pistole. Die vier höheren Einstellungen mit Verschlußklappen müssen besonderen Zwecken gedient haben. Die oberste macht aus dem Speer eine tragbare Photonen-Kanone.«
Richard pfiff.
»Wir dürfen ihn aber nicht mit maximaler Leistung testen, um die Energie nicht ganz zu verbrauchen«, gab Martha zu bedenken.
»Ist es nicht möglich, ihn wieder aufzuladen?« fragte Richard.
»Ich bekomme das Aggregat nicht auf«, gestand sie. »Dazu ist ein Spezialwerkzeug erforderlich, und ich hatte Angst herumzuexperimentieren. uns bleibt nichts übrig, als daß wir uns den großen Schuß für den Krieg aufsparen.«
Die knorrigen Zweige des Maquis brannten mit einem stechenden Harzgeruch. Sie knackten und sprühten Funken, die immer wieder erstickt werden mußten. Nur wenige Insekten summten in dem ausgedörrten Dschungel. Wenn es ganz dunkel geworden war, würden die in diesem Gebiet verbliebenen Vögel und kleinen Säugetiere an die Quelle zum Trinken kommen. Dann konnten Felice und ihr Bogen Essen für morgen beschaffen.
Die blonde Athletin sagte: »Ich habe Lugonns Flieger jetzt beinahe sauber. Von dem Ring keine Spur.«
Nur Martha brachte es fertig, Bedauern zu äußern.
Richard meinte: »Die Dinger sollten massenhaft herumliegen, wenn wir in Finiah siegen. Du brauchst nicht bei dem kleinen König um einen Ring zu betteln. Bück dich auf dem Schlachtfeld und heb einen auf!«
»Ja«, seufzte Felice.
»Wie willst du den Speer montieren, Richard?« erkundigte Claude sich. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir in der kurzen Zeit, die uns bleibt, eine Vorrichtung bauen sollen, mit der der Pilot ihn auslösen kann.«
»Es gibt im Grunde nur eine Möglichkeit. Ich lasse den Flieger schweben, und jemand schießt aus der offenen Bauchluke. Sicher können wir einen von Häuptling Burkes Kriegern dafür ...«
Der alte Mann erklärte leise: »Jeder Exopaläontologe weiß mit großen Photonenwaffen umzugehen. Was glaubst du, wie wir die Felsen zerschneiden, um die Funde herauszuholen? Ich habe meinerzeit nicht wenige Klippen gespalten dann und wann sogar einen Berg versetzt, um an einmalige Fossilien zu gelangen.«
Richard lachte vor sich hin. »Ich will verdammt sein. Okay, du bist angeheuert. Wir werden eine Zwei-Mann-Crew bilden.«
»Drei«, berichtigte Madame. »Mich brauchen Sie, damit ich einen metapsychischen Schirm für den Flieger erzeuge.«
»Angelique!« protestierte Claude.
»Anders geht es nicht«, stellte sie fest. »Velteyn und seine Fliegende Jagd würden Sie dort schweben sehen.«
»Sie gehen nicht!« wetterte der alte Mann. »Kommt gar nicht in Frage! Wir nähern uns Finiah in großer Höhe, fallen senkrecht hinunter und überraschen sie.«
»Das klappt nicht.« Madame war unbeugsam. »Man wird Sie in der Luft entdecken. Wir können nur dann hoffen, sie zu überraschen, wenn ich die Maschine während der einleitenden Manöver metapsychisch verberge. Ich muß mitkommen. Mehr ist darüber nicht zu sagen.«
Claude stellte sich auf die Füße und stand hochaufragend über ihr. »Doch, zum Teufel! Glauben Sie, ich ließe Sie mitten in einen Luftkampf hineinfliegen? Richard und ich haben eine Chance von eins zu hundert, mit heiler Haut davonzukommen. Wir werden jedes Gramm an Konzentration brauchen, um unsere Aufgabe zu erfüllen und zu verschwinden. Wir können es uns nicht leisten, uns Sorgen um Sie zu machen.«
»Tschah! Machen Sie sich Sorgen um sich selbst. Radoteur!
Wer ist Anführer dieser Gruppe? C'est moi! Wessen Plan ist es, de toute facon? Meiner! Ich komme mit!«
»Das lasse ich nicht zu, Sie sture alte Geiß!«
»Versuchen Sie, mich daran zu hindern, Sie seniler Yankee-Polacke!«
»Xanthippe!«
»Salaud!«
»Nervensägende alte
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