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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Schmatzen klang aus dem Telefon. »Aber jetzt halt dich fest. Aus reiner Gewohnheit habe ich den Namen deiner Suche in den Beobachtungsmodus versetzt, falls er doch mal irgendwann auftaucht. Du errätst nicht, was gerade eben passiert ist.«
    »Du hast einen Treffer.«
    »Einen? Fast zwei Dutzend! Innerhalb von wenigen Stunden.«
    »Internet?«, fragte Vigilante und rang der Bierflasche den letzten Tropfen ab, während er überlegte, ob er sich noch eine vierte aus dem Kühlschrank genehmigen sollte. Er entschied sich dagegen und klappte den Deckel des Pizzakartons zu.
    »Nein. Zulassungsstellen. In verschiedenen Staaten taucht der Name bei Zulassungsstellen auf. Ganz plötzlich. Das kann doch kein Zufall sein.«
    Vigilante rieb sich über das Kinn. »Sicherlich nicht. Nur, wenn der Typ nirgendwo auf der Bildfläche erscheint, warum sollte er jetzt Spuren legen, wo vorher keine waren? Wenn es auch falsche sind?«
    »Vorsorglich?«
    »Gut möglich. Kannst du mir die Auszüge mailen, Cole?«
    »Das kostet allerdings zwei Bier, aber auch nur wegen der alten Freundschaft Willen und weil ich weiß, dass du weiterhin für Uncle Sam im Geschäft bist.«
    »Zwei Bier«, sagte Vigilante. »Und danke.«
    Nur eine Minute nachdem er aufgelegt hatte und gerade Snipes E-Mail lesen wollte, läutete erneut sein Telefon. Diesmal war es Madame Dunoire mit gleich drei Nachrichten.
    Sie hatte einen Kontakt beim Pentagon für ihn.
    Sie würde ihm einen Computerspezialisten vorbeischicken.
    Und es gab einen Toten.
     
    *
     
    Die nächste Phase wurde etwas kniffeliger als das Anlegen von Scheinidentitäten, auf die vermutlich niemand hereinfallen würde, die aber eine nette Ablenkung darstellten. Zunächst musste Judas Kane einen unliebsamen Zeugen loswerden. Er machte den Fehler, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, statt einen Profi zu beauftragen. Mit einem Taxi ließ er sich zur U-Bahn bringen, nahm einen Zug nach Arlington und fuhr mit einem anderen Taxi drei Blocks, ehe er den Fahrer anwies, anzuhalten. Zu Fuß legte er den Weg zu der Straße zurück, in der sein Opfer der Datenbankrecherche nach wohnte.
    Kane sah auf die Uhr. Es musste schnell gehen. Nicht gründlich. Nur schnell.
    Als die Zielperson den Hausflur betrat, wartete Kane bereits auf ihn, trat aus den Schatten und stieß ihm eine Messerklinge in den Hals. Zweimal. Noch während der Mann röchelnd zu Boden ging, eilte Kane aus dem Haus, warf das Messer in die Büsche und ging mit strammen Schritten in die entgegen gesetzte Richtung, aus der er gekommen war. Drei Blocks darauf, rief er ein Taxi, ließ sich wieder nur bis zur nächsten U-Bahn Station fahren und nahm einen Zug in den Norden der Stadt.
    Phase Drei war, eine Drohung wahrzumachen. Sein Wurm war bereits aktiv und arbeitete für ihn. In einem Internetcafé loggte er sich in einen fernen Server ein und wertete die bisher gesammelten Ergebnisse aus. Er bekam eine Liste mit Namen, die er über eine anonyme E-Mailadresse an zwei Empfänger weiter leitete. Der erste saß in Nordkorea und würde vermutlich aus Dankbarkeit vor ihm auf die Knie fallen. Der zweite saß in Washington und würde sich gleich nach dem Lesen der E-Mail an den Kragen fassen, die Krawatte lockern und nach Luft schnappen, während ihm der kalte Schweiß ausbrach.
    Nur wenige Stunden darauf sollte die CIA den Kontakt zu ihren Agenten in Nordkorea verlieren.
    Kane lächelte und kehrte nach Hause zurück.
     
    *
     
    »Der Tote heißt Dessler«, sagte der Detective der Mordkommission und warf einen prüfenden Blick auf Vigilantes Marke und ID, die ihn als Bundesagenten einer Behörde auswiesen, von der der Polizist noch nie in seinem Leben gehört hatte, geschweige denn je wieder hören würde.  WLEC. Washington Law Enforcement Command. Eine Briefkastenbehörde, die der Stabschef des Weißen Hauses für Vigilante abgesegnet hatte, um ungehindert in seinem Fall recherchieren zu können.
    »Eric Dessler. Achtundzwanzig. Ledig. Studiert an der American University und jobbt nebenbei in der Telefonzentrale des Pentagon.«
    Vigilante nahm den Ausweis zurück und sah zu dem Toten zu seinen Füßen hinab. Der Mann war am Fuß der Treppe gestorben, der Menge getrockneten Blutes und der hässlichen Stichwunde im Hals nach zu urteilen, war ihm sprichwörtlich der Saft ausgegangen. Der Gerichtsmediziner beugte sich über ihn. Leute der Crime Scene Unit begannen mit der Spurensuche. Noch während Vigilante ihnen zusah, rief jemand seinem Supervisor zu, dass

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