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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sich von Vigilantes Worten zu vergewissern. Offenbar hatte er eindringlich genug gesprochen, um wenigstens eine Spur überzeugend herüberzukommen.
    »Ich hoffe, Sie binden mir jetzt keinen Bären auf. Seitlich im Sitz befindet sich eine Dose Pfefferspray.«
    Also keine Schusswaffe , dachte Vigilante. Wäre auch zu einfach gewesen.
    Das Spray war besser als gar nichts. Er zückte seine Brieftasche, zog zwei fünfzig Euroscheine heraus und reichte sie dem Fahrer. »Für die Fahrt und das Spray. Ich steige hier aus. Sobald ich die Tür öffne, gehen Sie in Deckung und legen sich über die Sitze.«
    Der Fahrer nickte und nahm die Scheine. Angesichts der Summe verschwand auch jeder letzte Rest Zweifel aus seinem Blick, denn der Taxameter zeigte gerade einmal 17,30 Euro an. Er schob sich die Geldscheine in die Brusttasche seines Hemdes und löste mit der anderen Hand den Sicherheitsgurt.
    Vigilante behielt indes den Spiegel im Auge und vertraute darauf, dass sich die drei Männer auf gleicher Höhe vorarbeiteten. Der einzelne Kerl auf der Seite des Standstreifens verließ gerade den Schatten des hinter dem Taxi stehenden Wagens.
    Vigilante spannte sich an. Er entsicherte die Spraydose und warf den Splint fort.
    Der Verfolger passierte den hinteren Kotflügel.
    Noch eineinhalb Meter.
    Vigilantes Hand tastete nach dem Türgriff.
    Ein Meter.
    Der Mann blieb stehen. Im Spiegel konnte Vigilante zunächst nicht sehen, was er tat, doch dann bemerkte er die Hand, die in die Jackeninnentasche griff und eine Pistole zu Tage förderte.
    »Bereit halten«, sagte er zum Taxifahrer, der sich wieder nach vorn gedreht hatte und so tat, als zähle er die Autos, während er dabei leise vor sich hin pfiff. Vermutlich aus Angst, aber er spielte zumindest gut mit.
    Der Verfolger setzte sich wieder in Bewegung.
    »Jetzt!«
    Vigilante stieß die Tür auf und rammte sie dem draußen stehenden Mann gegen den Körper. Er prallte zurück, taumelte über den Standstreifen und fing sich kurz vor der Tunnelwand wieder. Vigilante war aus dem Wagen gesprungen, die Spraydose im Anschlag. Er verschwendete einen wertvollen Sekundenbruchteil darauf, zu warten, dass der andere ob des Schmerzes, den er von dem Türschlag davongetragen hatte, mit dem Blinzeln aufhörte. Dann sprühte er ihm eine volle Ladung Pfefferspray ins Gesicht. Gleichzeitig schnellte sein Fuß vor und machte Bekanntschaft mit den Weichteilen des anderen. Bevor der Kerl überhaupt wusste, wie ihm geschah und ein Jaulen ausstoßen konnte, hatte Vigilante ihm bereits den Ellbogen ins Gesicht gerammt und ihm die Pistole aus der Hand geschlagen. Eine CZ75, ein tschechisches Modell.
    Na, wenn das kein Zufall ist.
    Auf dem Lauf war ein Schalldämpfer montiert. Der konnte jedoch nicht mehr verhindern, Aufmerksamkeit zu erregen. Fahrer und Beifahrer des hinteren Wagens, hatten den Kampf beobachtet und begannen zu hupen. Die Männer auf der anderen Seite waren bereits in Aktion. Einer von ihnen setzte über das Heck des Taxis hinweg, während der andere über das Dach einen Schuss abgab. Die Kugel fetzte in die Fliesen der Tunnelwand und sprengte Splitter heraus, die auf Vigilante und den Kerl am Boden niederregneten.
    Es blieb keine Zeit, sich auf einen Zweikampf mit dem anderen Mann einzulassen. Vigilante erwiderte das Feuer und erwischte den Verfolger, der von der Kofferraumhaube des Taxis rutschte und auf dem Standstreifen landete, mit zwei Kugeln in die Brust. Er wurde von der Wucht der Einschläge zurückgeschleudert und landete mit starrem Blick auf der Motorhaube des hinter ihnen stehenden Wagens.
    Vigilante schwang herum und lief geduckt los. Scheiben zerplatzten, und die Geräusche übertönten die schallgedämpften Schüsse, die sie bersten ließen. Menschen kreischten. Einige waren nicht so schlau, sich in ihren Wagen zu ducken, sondern öffneten die Türen und sprangen heraus, um davonzulaufen. Auch auf Vigilantes Seite stoben Leute ins Freie, allerdings erst ein halbes Dutzend Wagen vor ihm. Er rannte drei, vier Autolängen weiter, glitt dann am Ende eines Pickup in die Hocke und bog von der Wagenseite um die Front. Er kroch auf allen Vieren bis zur anderen Seite und lugte um die Ecke. Der schießwütige Killer befand sich noch auf dieser Seite und kam langsam in Vigilantes Richtung. Offenbar vermutete er ihn noch hinter einem der hinteren Wagen.
    Vigilante prüfte das Magazin der erbeuteten Pistole. Halb voll. Die CZ75 war eine gute Waffe, ausbalanciert, treffsicher. Mit grimmigem

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