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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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brauchte, daran zweifelte er keine Sekunde.
    »Ja, das erste Mal«, sagte er auf Deutsch zu dem Fahrer. »Ich habe Jetlag, bitte verzeihen Sie, mir ist momentan nicht nach Konversation zumute.«
    Der Fahrer winkte ab und drehte dafür die Musik lauter. Lady Gaga verstummte. Der Werbeblock wurde eingeleitet. Aus unerfindlichen Gründen begann der Fahrer zu pfeifen, doch dann piepste sein Handy mit der Titelmelodie des A-Teams , und er war durch das Gespräch abgelenkt. Vigilante seufzte erleichtert, förderte sein eigenes Telefon zutage und rief in den Kontakten die Nummer auf, die ihm Don Crawford, der Teamleiter von Light a Fire vor einiger Zeit gegeben hatte. Er tippte eine SMS.
     
    D.
    BIN AUF DEM WEG NACH Z.
    TREFFEN?
    CU J.
     
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Kaum, dass er die Nachricht gesendet hatte, meldete sich das Smartphone bereits wieder mit dem Eingang einer neuen Mitteilung.
     
    Hi J. Sugar ist in der Stadt. Sie hat Sheik im Gepäck und wird sich mit dir um 15:30 BEI CHIC UND BEAUTY HEESLINGEN KIRCHSTR. TREFFEN.
    D.
     
    Offenbar hatte sich an der Zusammenstellung des Teams seit ihrer letzten Begegnung nichts großartig geändert. Mit Sugar war Lena Price gemeint, die Rechte Hand Crawfords. Und wenn sich Vigilante recht entsann, war Sheik ein Mann arabischer Abstammung aus Katar mit dem Namen Amir Sahwat. Ein Scharfschütze. Gut, damit stand er nicht ganz allein gegen Novák. Er hoffte, dass die beiden Order hatten, ihn zu unterstützen und nicht nur mit Waffen zu versorgen.
    »Kleine Planänderung«, sagte Vigilante so laut, dass der Taxifahrer sein Telefonat unterbrach. »Fahren Sie nach Heeslingen. Kirchstraße 11.«
    »Null Problemo.« Der Fahrer beendete das Gespräch und folgte der Schilderbeschriftung zur A7.
    Im Seitenspiegel sah Vigilante, wie ihnen der Mercedes weiter folgte. Dieses Problem sollte er loswerden, ehe sie in Heeslingen eintrafen.
    Er ahnte nicht, dass das Problem eher bemüht war, ihn loszuwerden.
     
    *
     
    Der Verkehr in Manhattan Downtown hätte nicht dichter sein können. Bereits auf der Nordseite des Elbeufers drängte sich Fahrzeug an Fahrzeug, doch sobald es in den Tunnel ging, kam sämtliche Bewegung zum Erliegen. Vigilante sah auf die Uhr und bezweifelte, seinen Termin mit den Leuten von Light a Fire einhalten zu können. Notfalls musste er ihnen eine SMS schicken und um Aufschub bitten.
    »Da haben wir den Salat«, sagte der Taxifahrer. »Da kann man nichts machen.«
    »Hätte es keinen anderen Weg gegeben?«, fragte Vigilante und blickte in den Seitenspiegel. Der blaue Mercedes war verschwunden, doch er konnte nur ein paar Wagen hinter ihnen stehen.
    »Vom Flughafen aus? Nein, über die Elbe hätten wir sowieso gemusst.«
    Vigilante kurbelte das linke Seitenfenster runter. Der Elbtunnel bestand aus vier Röhren und war mit mehr als drei Kilometern Länge eine der größten Unterwasserstraßen der Welt. Während der LKW-Verkehr in die vierte Röhre umgeleitet wurde, benutzte der Taxifahrer die dritte Röhre. Doch trotz fehlender Lastwagen, schien der Verkehr momentan vollständig zum Erliegen gekommen zu sein. Vigilante blickte durch das Seitenfenster nach hinten. Seinen Verfolgern nahm der Stau offenbar eine Entscheidung ab, auch wenn Vigilante selbst diese eher als unklug verworfen hätte. Im Stau konnte er ihnen nicht entkommen, dafür waren sie aber auch nicht in der Lage, zu fliehen, sobald sie getan hatten, was immer sie vorhatten. Als sich hinter ihm zwei Türen öffneten und zwei Männer in Lederjacken zwischen den Autos hervortraten, rechnete der Ex-Agent mit dem Schlimmsten.
    »Ganz toll, und ich habe keine Waffe«, murmelte er und rutschte hinter den Beifahrersitz. Ein Blick in den Außenspiegel verriet ihm, dass noch ein Dritter Gegner unterwegs war, der sich über den Seitenstreifen näherte.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte der Taxifahrer.
    Vigilante presste die Lippen zusammen. Im Wagen konnte er nicht bleiben. Sie erreichten ihn in weniger als eine Minute und würden die Fahrgastzelle mit Blei vollpumpen.
    »Haben Sie eine Waffe im Handschuhfach?«, fragte er.
    » Was ?« Der Taxifahrer drehte sich halb zu ihm um. »Sind Sie …?«
    »Hier geht es gleich ziemlich ungemütlich zu, Mister. Ich bin U.S. Bundesagent und im Moment kommen drei Männer auf uns zu, die nicht so aussehen, als wollten sie nach dem Weg fragen. Sehen Sie jetzt bitte nicht aus dem Fenster.«
    Das Gesicht des Fahrers erbleichte, doch er machte nicht den Fehler,

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