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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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anderen vier Stockwerke hoch. Und in diesen Gebäuden würde die Besichtigung stattfinden. Darunter würde mittlerweile in fünf unterirdischen Stockwerken die wirkliche Arbeit von COBRA wie gewohnt weitergehen.
    Chilgers sah auf die Uhr; es war zehn nach sechs. Um halb sieben war er mit seinen beiden obersten Abteilungsleitern verabredet, und er verabscheute es, zu spät zu kommen. Er war stolz darauf, pünktlich und zuverlässig zu sein, und verlangte das gleiche von jedem Mann und jeder Frau, die unter ihm dienten. Zu einem Gesprächstermin zu spät zu kommen, stellte eindeutig eine Rebellion gegen die Autorität dar, und für Chilgers war Rebellion in einer Firma, die Gehorsam verlangte, ein Grund zur Entlassung. Dementsprechend vergewisserten sich die Angestellten doppelt, jeden Morgen ihre Digitaluhren zu stellen, und zwar normalerweise um fünf Minuten vor.
    Chilgers beugte sich vor und sah durch die Windschutzscheibe der Limousine hinaus. Ein Unfall hatte den Verkehr praktisch zum Erliegen gebracht. Seine Haut fing an zu jucken. Er hatte kein Verständnis für jemanden, der nicht nach rechts abbiegen konnte, ohne dabei einen anderen Kotflügel mitzunehmen. Die Leute schenkten den Dingen einfach keine Aufmerksamkeit mehr; das war das Problem. Aber er hatte COBRA von solchen Leuten gesäubert. Wenn der Zeitplan schon streng war, war die Kleiderordnung noch strenger. Den Männern war es ausdrücklich verboten, selbst in der Zurückgezogenheit ihres eigenen Büros in Hemdsärmeln zu arbeiten. Einer Frau, die im Büro in Hosen erwischt wurde, wurde mit einer Frist von fünfzehn Tagen gekündigt, wenn sie Glück hatte, und andernfalls auf der Stelle gefeuert. Vor langer Zeit war Chilgers Offizier in der Luftwaffe gewesen, und er war nachdrücklich der Meinung, daß wirksames Arbeiten mit Disziplin begann.
    Chilgers selbst erschien jeden Tag mit einem anderen dreiteiligen Anzug zur Arbeit: montags einem grünen, dienstags einem blauen, mittwochs einem grauen, Donnerstags einem schwarzen, und Freitags einem braunen, wobei er sich einen weißen und einen beigen für eventuelle Verpflichtungen am Wochenende aufsparte. Diese Routine hielt er ohne Ausnahme bei. Chilgers trug seine Anzüge so steif, wie er vor Jahren seine Air-Force-Uniform getragen hatte, und wenn er ein Gebäude betrat, das Einrichtungen von COBRA beherbergte, mußte er oftmals gegen den Drang ankämpfen, die Hand zum militärischen Gruß zu heben. Sein silbergraues Haar wurde jeden Freitag um elf Uhr fünfundvierzig geschnitten, was ihm noch genug Zeit für ein schnelles Mittagessen ließ, bevor er zu seinen wöchentlichen Stabsversammlungen aufbrechen mußte.
    Der Wagen saß in dem Verkehrsstau fest. Chilgers' Uhr verriet, daß es vierzehn nach sechs war. Keine Chance, daß er es bei dieser Geschwindigkeit schaffen konnte.
    »Der Bürgersteig«, sagte er und tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Fahren Sie auf den Bürgersteig. Bringen Sie mich verdammt noch mal hier heraus.«
    Der Fahrer drehte das Lenkrad nach rechts. Die Limousine ruckte über den Bordstein auf den Bürgersteig. Hupen dröhnten protestierend auf. Erschrockene Fußgänger sprangen zur Seite. Wenn sich Chilgers daran störte, zeigte er es zumindest nicht. Er lehnte sich lediglich zurück und entspannte sich. Jetzt würde er es rechtzeitig zu seinem Termin schaffen.
    Um 18 Uhr 26 fuhren sie durch den Vordereingang von COBRA und direkt weiter zu der für Chilgers reservierten Parkbucht in der Garage. Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sank die Bodenfläche der Parkbucht fünf Stockwerke unter die Erdoberfläche hinab. Um 18 Uhr 29 glitt eine andere Tür auf, und Chilgers eilte davon, seinen Chauffeur wie üblich zurücklassend. Um Punkt 18 Uhr 30 schwang er die Tür zu dem Konferenzraum neben seinem Büro auf.
    »Schön, Sie pünktlich anzutreffen, meine Herren«, sagte er zu den beiden Männern, die in den Sesseln rechts neben dem Konferenztisch saßen. »Fangen wir an.«
    Die beiden Männer erhoben sich und warteten, bis der Colonel in seinem schwarzen Ledersessel Platz genommen hatte, bevor sie sich wieder setzten; dabei entging ihnen, wie er die Gegensprechanlage auf dem Beistelltisch neben ihm einschaltete. Es handelte sich um zwei äußerst gegensätzliche Männer. Der größere der beiden, Dr. Benjamin Teke, war ein gesetzter, selbstsicherer Mann, dessen Gewißheit, alles, was ihn betraf, unter Kontrolle zu haben, an Prahlerei grenzte, diese Grenze jedoch

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