Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
filtern, augenblicklich analysieren. Angriffe kamen sehr oft von hinten, und immer gingen ihnen Geräusche voraus.
    Nach drei Monaten war Bane beinahe imstande, sich gegen den King zu behaupten. Seine Sinne – und zwar alle – hatten sich um tausend Prozent verbessert. Er war zu einem erfahrenen Nachtkämpfer geworden, was ihn am Tage zu einem noch fürchterlicheren Widersacher machte.
    »Darauf, weißer Knabe, kommt es an«, sagte King Cong. »Und ich glaube, es ist an der Zeit, uns mit den beiden Scheißern zu beschäftigen, wegen denen du ursprünglich zu mir gekommen bist.«
    Bane nickte nur. Sie hatten während all dieser Monate kaum über die Motive gesprochen, die Bane zum King geführt hatten. Er war der Meinung, der Riese hätte eine bestimmte Methode, und wollte sich nicht dagegen auflehnen. Man mußte Geduld lernen. Wenn man zu viel Druck erzeugte, würde der King noch mehr Gegendruck erzeugen. Also wartete Bane ab, obwohl der Gedanke, seinen Vater zu rächen, niemals sehr fern war.
    Am nächsten Tag beschäftigten sie sich mit Handfeuerwaffen, besonders mit einem dicken stubsnasigen Revolver mit einem besonderen Klebeband um den Abzug und Griff, das Fingerabdrücke schluckte. Sie übten nur auf geringe Entfernung, nicht mehr als zehn Meter und zumeist weniger.
    »So wirst du dein Ziel treffen«, erklärte der King ihm. »Und ob du es mir glaubst oder nicht, das sind die schwersten Schüsse.«
    Es dauerte eine Woche, bevor Bane mit seinen Fertigkeiten zufrieden war.
    »Ich habe eine Spur der Killer, die deinen alten Herrn umgelegt haben«, sagte der King eines Abends plötzlich. Später würde Bane erfahren, daß er sie von Anfang an gekannt, die Information aber zurückgehalten hatte, bis er sich sicher war, daß sein Schüler bereit war. »Freiberufliche Schläger der örtlichen Banden. Nicht sehr beliebt. Man wird sie nicht vermissen. Das ist eine Chance. Auf jeden Fall hängen die beiden Abend für Abend in McGilrays Bar herum. Du wirst morgen draußen auf sie warten. Ich werde dich fahren. Sie werden betrunken sein, so daß du dir keine Sorgen machen mußt, sie zu erwischen, aber es sind noch immer Profis; also paß auf deinen Arsch auf.«
    Josh knirschte mit den Zähnen. »Ich will, daß sie wissen, daß ich es bin. Ich will, daß sie wissen, wer sie umbringt.«
    Der King runzelte die Stirn. »Das Problem dabei ist, weißer Knabe, wenn sie Zeit haben, dich zu sehen, könnte dich vielleicht auch ein anderer sehen.«
    »Dieses Risiko nehme ich auf mich.«
    Der King nickte einfach.
    Am nächsten Abend regnete es. Das paßt, dachte Bane, während er sich auf einer Treppe zwei Türen von McGilrays Bar entfernt niederkauerte. Es war ein Uhr morgens, bevor die beiden Killer die Bar verließen. Sie trugen die gleichen Mäntel wie an jenem verregneten Samstag. Er erkannte sie augenblicklich und stellte fest, daß nur einer von ihnen betrunken war. Sein Herz hämmerte, doch er gestattete sich kein Zögern.
    Er bewegte sich ganz normal von der Treppe und verschmolz mit der Nacht. Die Killer standen noch immer vor der Bar, musterten das Wetter und versuchten, sich im starken Wind Zigaretten anzuzünden.
    Bane blieb zwei Meter vor ihnen stehen.
    »Das ist für George Bane«, sagte er einfach und fing an zu schießen.
    Der Betrunkene war kein Problem. Die Kugeln warfen ihn hart gegen das Gebäude, und als er zusammenbrach, war er schon tot.
    Der Nüchterne war eine andere Sache. Er stürmte mit zwei Kugeln im Leib vor und lief auch weiter, als Banes dritte ihr Ziel traf. Der Mann hatte ihn erreicht, bevor er eine vierte auf den Weg schicken konnte, und sein Griff, der aus Tod und Verzweiflung geboren war, war der stärkste, den Bane je gespürt hatte. Bane verlor seinen Revolver, versuchte, zur Seite zu treten, schaffte es nicht und spürte, wie die Finger des Mannes an seine Kehle fuhren. Die Daumen berührten sie zuerst, doch erst, als er keine Luft mehr bekam, entsann er sich wieder der nächtlichen Lektionen beim King, und sein Instinkt übernahm die Steuerung. Er schob seinen Körper zur Seite und brach den Würgegriff mit einem Hieb seines Handgelenks. Als der Mann versuchte, den Griff erneut anzusetzen, schoß Bane vor und herum, ergriff den Kopf des Killers mit beiden Händen und zerrte heftig. Das Schnappen war so laut wie die Schüsse. Der Mann versteifte sich, brach zusammen.
    Ein schwarzer Wagen kam kreischend zum Stehen. Die Beifahrertür schwang auf. Bane sprang hinein.
    »Nicht schlecht, weißer

Weitere Kostenlose Bücher