Das Vortex Fiasko
hatte, wäre noch weit genug geöffnet, um der Welt ein Ende zu bereiten, wie Die Schwingungen es Davey auch gezeigt hatten.
1:30 …
Nur noch zwei der Waben waren übrig; Chilgers mußte nur noch eine Eingabe machen. Die Finger des Colonels erhoben sich über die Mitte der Tastatur, schickten sich an, eine Zahlenkolonne einzugeben. Chilgers erbebte förmlich. Mit letzter Kraft zwang er sich, die Hand von der Tastatur zu nehmen. Die Arbeit einer Generation drohte, für immer verloren zu sein, vernichtet zu werden; und Davey konnte den Teil seines Verstandes, der sich daran erinnerte, nicht auslöschen. Der Junge kniff die Augen zusammen und mobilisierte seine letzten Reserven. Chilgers' Mund öffnete sich zu einem Schrei, der jedoch nicht kam. Dann bewegten sich seine Finger wieder.
Er hatte die Zahlenkolonne fast vollendet, als eine plötzliche Explosion die Gewölbetür weit genug aufriß, daß man den Lauf eines Maschinengewehrs hindurchschieben konnte. Eine ungezielte Kugelsalve zerstob in dem Gewölbe. Davey prallte zurück; hinter seiner zerrissenen Schulter zog Blut ein unregelmäßiges Muster über die Wand. Er sackte zusammen, und sein Blick trübte sich.
Chilgers brach ebenfalls zusammen, benommen, aber frei.
Als sich die Öffnung verbreiterte, sprang Bane zur Tür. Er stieß die Uzi durch den Spalt und feuerte eine Salve ab. Die Wachen dahinter sprangen zurück. Bane ließ die Uzi fallen und warf sich gegen die Tür des Gewölbes, faßte die aufgesprengte Klinke mit beiden Händen und versuchte, sie wieder an Ort und Stelle zurückzuschieben. Seine Finger fuhren über eine scharfe, fünfzehn Zentimeter lange Metallscherbe, die sein Fleisch aufschnitt. Bane schrie auf, und die Scherbe flog durch den Raum in die Seite der Computerkonsole.
:59 …
Den Schmerz ignorierend, schob Bane die Überreste der Klinke wieder an Ort und Stelle. Als er herum wirbelte, rammte Chilgers ihm eine Schulter in den Magen und stieß ihn gegen die Gewölbetür zurück. Dann umklammerte der Colonel seinen Hals mit einem schraubstockähnlichen Griff, der aus Zorn und Schmerz geboren war. Bane gelang es, den Griff zu lösen, doch Chilgers versetzte ihm eine Reihe Stöße und Schläge in den Magen, deren Heftigkeit ausreichte, Bane ins Schwanken und schließlich zu Boden zu bringen. Dann legte Chilgers die Finger beider Hände zusammen und schlug sie gegen den Nacken des Wintermannes.
:45 …
Körperlich war er Bane kaum gewachsen, und er würde den Kampf nicht lange durchstehen können. Doch das mußte der auch nicht. Die Sekunden vertickten auf der roten Uhr, der letzte Augenblick von Vortex kam immer näher, und vielleicht würden seine Männer von außen vorher noch die Tür öffnen können …
:35 …
Er ließ von Bane ab und griff nach der Uzi, doch der Wintermann kam ihm zuvor und trat das Gewehr beiseite. Chilgers kämpfte sich wieder auf die Füße und richtete sich gerade auf, als Bane ihm ein Knie unter das Kinn rammte und ihn gegen die Wand zurückwarf. Er schlug schwer mit dem Kopf an und glitt langsam zu Boden.
Bane stürmte zu der Konsole. Chilgers hatte seine Finger über der Mitte der oberen Zahlenreihe der Tastatur gehabt, vielleicht über der 6, oder der 5 oder der 7. Auch die 4 oder 8 könnten in Frage kommen.
Er hörte, wie Metall über die Bodenfliesen scharrte, und wirbelte herum, als Chilgers gerade die Uzi hob. Die Instinkte des Profis übernahmen in Bane, und er griff nach dem Stahlsplitter aus der aufgesprengten Tür, der auf dem Konsolentisch lag.
Der Colonel legte den Finger auf den Abzug.
Bane war schon in der Luft, sprang auf Chilgers zu, die scharfe Waffe in der Hand. Seine Füße berührten den Boden, als Chilgers' Finger den Abzug durchzog. Er schlug die Uzi beiseite und trieb dem Colonel den Stahlsplitter in den Leib.
Die Uzi feuerte eine harmlose Salve in die Wand ab.
Chilgers stöhnte auf; sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, der sich in der Atemluft verlor, die seine Kehle hinauf strömte. Seine Augen wölbten sich vor, trübten sich dann und starrten ins Nichts. Er gab sein Leben viel leichter auf als zuvor die Kontrolle über Vortex.
Bane stieß den Leichnam zurück und stürmte zu der Konsole. Er war sich bewußt, daß man die Gewölbetür jetzt jeden Augenblick aufsprengen würde.
:15 …
Sein Tod – und der des Jungen – war nun unausweichlich. Es führte kein Weg darum herum. Es würde jedoch ein gnädig schneller Tod sein, und zumindest hatte er noch die
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