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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Davey seine Bemühungen. Chilgers grub seine Schuhe in den gefliesten Boden. Blut tropfte ihm wieder aus der Nase. Sein Gesicht verfärbte sich scheußlich purpurrot, als hielte er den Atem an. Schließlich drehte er sich abrupt zur Gewölbetür um und griff mit den Fingern danach, als würden unsichtbare Hände seine Bewegungen führen.
    Ein paar Männer vom diensttuenden Personal, die sie beobachtet hatten, kamen näher; sie spürten, daß etwas nicht in Ordnung war. Ein paar hatten das Blut auf Banes und Daveys Kleidung bemerkt und musterten sie mißtrauisch.
    Chilgers schob mit einer zitternden Hand, der die Bewegung widerstrebte, einen Schlüssel in einen Schlitz. Schließlich faßt der Schlüssel, Chilgers drehte ihn, und eine Metallplatte fuhr hoch und enthüllte eine Zahlentastatur, auf der jeweils drei Ziffern nebeneinander lagen.
    Zwei Computerfachleute von COBRA erhaschten einen Blick auf die Uzi an Chilgers' Seite und liefen zur Tür, um die Wachen zu alarmieren.
    Chilgers gab den richtigen neunstelligen Zahlenkode ein, wobei sein Zeigefinger über der letzten Ziffer kurz zitterte.
    Ein paar Wachen stürmten durch den Haupteingang. Bane schickte ihnen eine Kugelsalve entgegen, die sie von den Beinen riß.
    Die Gewölbetür schwang elektronisch auf.
    Bane feuerte eine weitere Salve ab, packte Davey, schob ihn durch die Öffnung und zerrte Chilgers mit sich. Kugeln prallten von dem Stahl ab. Eine schlug dort auf, wo Banes Hand sich bemühte, die Tür wieder zu schließen. Er verlor das Gefühl in seiner rechten Handfläche und dem Daumen, doch es gelang ihm, die Tür zuzuschieben. Das Schloß rastete ein. Bane wirbelte herum.
    Chilgers stand in der Mitte des kleinen Raums, das Gesicht noch immer rot, die Augen vorgewölbt und erzürnt. Er machte keine Anstalten, das Blut von seiner Nase zu wischen und verwandte seine gesamte innere Kraft darauf, die Beherrschung über seinen Körper zurückzuerlangen.
    Das Computerterminal befand sich in der Mitte des Gewölbes. Abgesehen von einer Uhr, auf der der Countdown in hellroten Ziffern abblitzte, wirkte es völlig harmlos.
    2:59 …
    In nicht einmal drei Minuten würden die Sprengköpfe der MX-Raketen über ihren Zielpunkten in das Raum-Zeit-Kontinuum zurückkehren. Vortex näherte sich seiner Vollendung.
    »Programmieren Sie den Computer um, Colonel«, befahl Bane klar und deutlich. »Reduzieren Sie die Raumfalten auf unendlich kleine Schlitze.«
    Chilgers ging auf die Konsole zu und prallte dann zurück, eine Puppe, die in zwei Richtungen gezogen wurde. Schließlich stand er über dem Terminal und schaltete es ein. Seine Zähne bissen auf seine Zunge. Blut floß nun auch aus seinen Ohren.
    Davey trat ein wenig näher und richtete den Blick starr auf Chilgers. In seinem Kopf pochte es nun wieder; der vertraute Schmerz kehrte zurück. Doch er würde ihm nicht nachgeben. Er würde Das Schaudern so lange aufrechterhalten, wie Josh es wollte. Er biß die Zähne zusammen und konzentrierte sich noch mehr.
    2:45 …
    Chilgers' Finger bebten über der Tastatur und senkten sich dann darauf. Er gab eine Reihe von Zahlen und Buchstaben ein, und ein geometrisches Muster erschien auf dem Bildschirm, das die Raumkoordinaten angab, an denen die Sprengkörper ihren Wiedereintritt vollziehen würde, also die Vortexe selbst. Obwohl es nun 360 voneinander unabhängige Vortexe gab, stand dieses Modell für alle davon. Es war kegelförmig und erstreckte sich mit der Illusion von Bewegung und Dreidimensionalität über den Bildschirm. Sein Inneres war mit länglichen Waben ausgefüllt. Bane vermutete, daß es sich um 360 dieser Waben handelte, jeweils eine für einen Sprengkopf.
    2:15 …
    Bane hörte, wie sich draußen jemand an der Gewölbetür zu schaffen machte.
    Chilgers hatte damit aufgehört, Daten einzutippen. Sein Blick suchte den Daveys. Der Junge zuckte nicht einmal zusammen. Der Colonel wandte sich wieder dem Terminal zu und tippte wieder Anweisungen ein. Zahlen und Buchstaben, die für Bane keine Bedeutung hatten, erschienen unter und über dem Vortex-Kegel. Chilgers' Finger flogen nun über die Tastatur, und der Computer reagierte augenblicklich. Die Waben verschwanden nacheinander aus dem Inneren des Kegels. Bane wußte, daß die Raumfalten unendlich klein sein würden, sobald sich alle Waben aufgelöst hatten. Solange jedoch auch nur eine einzige Wabe bestehen blieb, würden ein oder mehrere Sprengkörper hindurchschlüpfen können. Das Tor, das von Goss beschrieben

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