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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Orientierungssinn kehrte zurück, und er lief den Gang entlang. Er befand sich ein Stockwerk über der Garage, in der Chilgers' Limousine wartete – im Augenblick seine einzige sichere Fluchtmöglichkeit.
    Er stellte fest, daß die Kugel Daveys rechte Schulter durchschlagen hatte; es war ein glatter Durchschuß. Der Junge verlor viel Blut, und wenn Bane nicht schnell Hilfe fand, könnte sich die Verletzung in seinem sowieso schon geschwächten Zustand als tödlich erweisen.
    Die Limousine … sie war seine einzige Hoffnung.
    Bane fand eine Treppe und lief sie hinab; er bemerkte zum ersten Mal, daß der Notalarm wieder gellte, wenngleich er auch in regelmäßigen Abständen durch die Explosionen des King unterbrochen wurde. COBRA war außer Kontrolle, die Befehlskette war durchbrochen worden, niemand wußte genau, was vor sich ging. Überall schwärmten Menschen aus, um Antworten zu finden, Ausrüstungsgegenstände zu retten oder einfach zu fliehen. Rauch von beschädigten Kabeln quoll durch die Treppenhäuser und Gänge. Feuerlöschanlagen sprangen aufs Geratewohl an und taten das ihre zu dem Durcheinander.
    Du hast dich diesmal selbst übertroffen, King.
    Bane verschmolz völlig mit dem Chaos. Er polterte mit Davey auf den Armen die Gänge der fünften unterirdischen Etage entlang, ohne von COBRA-Personal aufgehalten zu werden. Er schwang sich um die letzte Ecke und machte in der Halbdunkelheit den verschwommenen Umriß des verborgenen Knopfes aus, mit dem er die Garage öffnen konnte. Er lief weiter, drückte den Knopf zweimal, ohne daß sich etwas tat, und begriff, daß der Strom ausgefallen war. Schritte näherten sich ihm, polterten über den Boden. Befehle wurden gerufen. Bane mußte ein Risiko eingehen.
    Da es keine Möglichkeit gab, die Tür elektronisch zu bedienen, mußte er sie manuell öffnen. Das Türpaneel bestand jedoch lediglich aus einem Schlitz in der Wand – wo seine Finger nirgendwo ansetzen konnten – und er bezweifelte sowieso, daß er es allein zurückschieben konnte.
    Drei Männer in weißen Kitteln stürmten heran, schienen seine Anwesenheit gar nicht wahrzunehmen.
    »Schnell! Helfen Sie mir!«
    Sie warfen einen Blick auf seine blutverschmierte grüne Chirurgenkleidung und dann auf die leblose, bleiche Gestalt auf dem Boden. Sie liefen wortlos zu Bane hinüber und bemerkten sein Gewehr erst, als er es von der Schulter nahm und mit einer einzigen Salve eine Reihe Einschläge im verborgenen Türpaneel schuf, die den Fingern der Männer einen Angriffspunkt bieten würden.
    »Helfen Sie mir, die Tür aufzubekommen!« schrie er den Technikern zu, und seine Augen flammten mit solch einem Zorn, daß die drei Männer gehorchten.
    Zuerst widerstand die Tür ihren Bemühungen, gab dann jedoch nach. Die Männer hatten mittlerweile begriffen, daß hier etwas nicht in Ordnung war. Das war schließlich der Wagen des Colonels, des Colonels persönlich!
    Bane richtete die M-16 auf sie. »Und jetzt verschwindet gefälligst!«
    Die drei Männer eilten davon. Bane durfte keine Zeit mehr verschwenden. Wenn man ihm nicht sowieso schon auf der Spur war, würden sie ihm bestimmt die Wachen auf den Hals jagen. Und noch schlimmer war, daß man nun genau wußte, wo er sich befand und was er beabsichtigte. Und von King Cong durfte er auch keine weiteren Wunder mehr erwarten, die ihm die Flucht erleichtern würden. Er hob Davey schnell, aber vorsichtig hoch, eilte zu der schwarzen Limousine und legte den halb bewußtlosen Jungen auf den Rücksitz.
    »Josh«, murmelte er, »Josh …«
    Bane hörte, wie jemand »Dort drüben! Dort drüben!« rief. Er warf sich hinter das Steuerrad, schlug die vordere Tür hinter sich zu und stellte fest, daß der Zündschlüssel noch steckte. Er hatte nicht einmal die durchaus reelle Möglichkeit in Betracht gezogen, daß er sich noch in den Taschen der Uniform befand, die er dem toten Chauffeur abgenommen hatte.
    Bane ließ den Motor an und drückte dann einen Knopf auf dem Armaturenbrett, von dem er hoffte, er würde das hydraulische Hebewerk unter der Parkbucht aktivieren.
    Nichts geschah. Er betätigte den Schalter noch einmal. Wieder nichts.
    In Banes Magen schien sich eine Faust zusammenzuballen. War er so weit gekommen, nur um nun feststellen zu müssen, daß auch hier die Stromversorgung ausgefallen war? Nein, das konnte nicht sein. Chilgers würde alle Möglichkeiten berücksichtigt haben, um sich bei einem Notfall einen Fluchtweg offenzuhalten. Die Hebebühne mußte an

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