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Das Vortex Fiasko

Das Vortex Fiasko

Titel: Das Vortex Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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einen eigenen Stromkreis und einen eigenen Generator angeschlossen sein. Das Problem war nur, den Knopf zu finden; wo war er?
    Banes Finger tasteten das Armaturenbrett ab und fanden den richtigen Schalter an einem separaten Paneel unter dem Handschuhfach. Die Hebebühne hob sich, und ihr Knirschen war das schönste Geräusch, das er jemals gehört hatte. Als sich die Parkbucht auf halber Höhe zur vierten Etage befand, erreichten einige grünuniformierte Sicherheitsleute von COBRA die Garage. Bane duckte sich unter das Steuerrad, und ein schneller Feuerstoß zerriß auf der Beifahrerseite das Fenster. Kugeln schlugen gegen die Motorhaube des Wagens, und Bane konnte nur hoffen, daß sie nicht tief genug eingedrungen waren, um einen ernsthaften Schaden anzurichten.
    Der Motor stotterte kurz, ging aber nicht aus. Bane gab im Leerlauf Gas, sah über die rechte Schulter zurück und bereitete sich darauf vor, rückwärts hinauszupreschen, sobald sich die Parkbucht auf ebener Erde öffnete.
    Der Lift kam knirschend zum Halt. Bane drückte den Knopf, der sich beim ersten Versuch als nutzlos erwiesen hatte, und unglaublicherweise glitt eine verborgene Tür auf.
    Bevor sich die Tür vollständig geöffnet hatte, kam ein Jeep – nein, zwei – kreischend vor der Garage zum Halt, um ihm jeden möglichen Fluchtweg abzuschneiden und ihn in der Parkbucht festzuhalten. Bane zögerte nicht. Als die Scheinwerfer der Jeeps das Innere der Limousine erhellten, legte er den Rückwärtsgang ein und drückte das Gaspedal durch. Die Reifen drehten durch, faßten dann. Der große Wagen machte einen Satz zurück, Bane riß das Steuerrad herum, und die hintere Stoßstange prallte gegen die beiden Jeeps. Der Zusammenstoß erschütterte Bane; seine Zähne schlugen zusammen, und sein Kopf schnellte zurück. Er hielt den Atem an und fragte sich, was der Aufprall bei Davey angerichtet haben mochte.
    Das scheppernde Geräusch des Zusammenstoßes klingelte noch frisch in seinen Ohren, als er den Wagen schon wieder zurücksetzte, das Steuerrad rasch herumriß, den Vorwärtsgang einlegte und losfuhr. Die Wachen in den beschädigten Jeeps versuchten, mit ihren Waffen auf ihn zu zielen, doch ihre Schüsse schlugen harmlos in den Bäumen ein, während die große Limousine dem Vordertor zustrebte.
    Bane hielt den Fuß auf dem Gaspedal. Er fuhr fast achtzig, als das schwere Stahltor in Sicht kam; er konnte nur hoffen, daß die Geschwindigkeit ausreichen würde, um ihn hindurchzubringen. Während er die letzten Meter vorwärtsraste, erfaßten ihn zwei Scheinwerferstrahlen von einem Wachturm. Bane wußte, was jetzt kommen würde. Einen Augenblick, bevor ein Kugelhagel die Überreste der Windschutzscheibe zerfetzte, nahm er unter dem Armaturenbrett Deckung. Glassplitter regneten auf ihn hinab. Ein Querschläger brannte sich in seine Seite, nur ein Kratzer, aber genug, um ihn zu einer Reflexbewegung zu veranlassen. Er fuhr hoch, und eine zweite Kugel durchschlug seine Schulter und riß ihn vor. Er fühlte, wie seine Lippen zitterten, hielt mit der unverletzten Hand das Steuerrad umklammert und bemühte sich, nicht die Beherrschung über den Wagen zu verlieren.
    Ein weiterer Feuerstoß zersplitterte die Heckschutzscheibe, und anhand des Winkels, aus dem die Schüsse gekommen waren, wußte Bane, daß er das Tor beinahe erreicht haben mußte. Es war zu gefährlich, den Kopf zu heben, doch Bane war zuversichtlich, die Spur gehalten zu haben. Er fühlte, wie warmes Blut durch seine Chirurgenkleidung sickerte, und kämpfte den Drang nieder, mit der gesunden Hand seine Verletzung zu belasten, er mußte sie am Steuerrad halten.
    Bane sah die Spitze des Zaunes erst, als die Limousine fast mühelos durchbrach. Der Aufprall hatte den großen Wagen jedoch ins Schleudern gebracht, und nun verlor Bane doch die Kontrolle über ihn; kreischend, mit qualmenden Reifen und Staub aufwirbelnd, schlitterte der Wagen weiter. Erst jetzt hob Bane den Kopf ein Stück über das Armaturenbrett, immer auf einen Feuerstoß von dem Wachtturm gefaßt. Der Wagen war auf der Straße abgekommen und hielt direkt auf einen Baum zu. Er riß das Steuerrad herum, aber zu scharf, und die Reifen sanken in dem weichen Rasen ein. Er gab gerade soviel Gas, um zu verhindern, daß der Wagen steckenblieb, und befand sich dann wieder auf der offenen Straße, die ihm die Freiheit der Lichter von San Diego verhieß. Einige Kilometer entfernt konnte er die Scheinwerfer eines Militärkonvoys ausmachen, der auf

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