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Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant

Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant

Titel: Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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sich und die anderen ebenso, und mein Kopf barst fast durch sie. Jetzt kann ich sie nicht mehr erwecken.«
    »Hast du die Tür verschlossen?«
    »Ja. Manacle besitzt einen Schlüssel. Mir fällt nichts Hilfreiches dazu ein. Laß uns lieber an Himaggery und Windlow denken. So wie es aussieht, haben wir bei allem, was wir vorhatten, fürchterlich versagt.«
    Ihre Stimme klang etwas schroff, als sie antwortete. »Wer hätte auch gedacht, daß die Rettung der beiden einschließt, daß wir sie zusammensetzen müssen? Es ist schon schwierig genug, in so etwas wie das hier hereinzugelangen, um eine Person zu befreien, die imstande ist zu laufen und zu denken und ihre Rettung zu unterstützen. Ähnliches habe ich in ein paar Spielen bereits getan. Es ist weitaus schwieriger, wenn diese Person bewußtlos oder verwundet ist, und auch so etwas habe ich bereits erlebt. Aber einen Gefangenen zu befreien, dessen Teile man erst einmal zusammensetzen muß, ist bar jeglicher Logik und entzieht sich dem gewöhnlichen Vorstellungsvermögen. Ich habe jedoch trotzdem versucht, unser Vorhaben zu beschleunigen. Die Hälfte der beiden habe ich bei mir.« Sie griff in eine Innentasche und zog zwei Blaue heraus, Himaggery, den Zauberer, und Windlow, den Seher, winzig klein und makellos, kalt und hart. Es waren nur Muster, wie Manacle gesagt hatte. Muster einer Persönlichkeit. Mavin bedeutete mir, die beiden zu nehmen. »Den ganzen Weg zurück habe ich nachgegrübelt, wie man sie wohl wieder zusammensetzen kann. Es könnte sein, daß die Maschine, die sie getrennt hat, dieselbe ist, die man zum Zusammensetzen verwendet. In diesem Fall bräuchten wir nur die Körper in dieses Labor zu schaffen.«
    Ich erinnerte mich an etwas, was Manacle gesagt hatte. »Das brauchen wir nicht. Die Körper werden mit einer Maschine gebracht, Mavin. Nicht zu den Laboren, sondern zur ›Basis‹, wo die Zeremonie abgehalten wird. Dort befindet sich eine weitere Maschine. Sie werden so tun, als benutzten sie diese, um diejenigen, die die Rolle der Reisenden spielen, wieder zusammenzufügen. Dieses Schiffdings ist auch dort, Mavin. Manacle nannte es einen Schiffsturm. Auf jeden Fall werden die Körper dorthin gebracht werden, und dort sollten wir auch auf sie warten.«
    Als sie mich fragte, wann das Ganze stattfinden würde, schüttelte ich den Kopf. Ich konnte Didir nicht bitten, Antworten zu suchen. Wir wußten aber, daß Manacle dorthin gehen würde, und ihn konnten wir leicht finden – wir wußten, wo sich seine Räume befanden. »Manacle«, bemerkte Mavin, während wir uns auf den Weg zu ihm machen. »Die Technik hassen ihn. Ich glaube, so etwas wie Meuterei braut sich zusammen, mein Sohn, eine lang fällige Meuterei.«
    Ich dachte an Laggy Nicker und seine Macht über die Stiefel. »Vielleicht ist die Vorrichtung, die die Stiefel kontrolliert, kaputtgegangen und kann nicht mehr repariert werden. Oder die Techniks, von denen man erwartet, daß sie die Dinge reparieren, die aber gleichzeitig durch die Stiefel kontrolliert werden, haben einen Weg gefunden, die Stiefel außer Kraft zu setzen.«
    »Wie ich sagte«, murmelte sie, »irgend etwas braut sich zusammen.«
    Obwohl ich Huld nicht mehr gesehen hatte, seitdem er mit den Verteidigern an uns vorbei aus dem Raum gestürmt war, lastete seine Anwesenheit immer noch wie ein Gewicht auf meinen Lungen. Ohne Didir, die mich beschützen konnte, mußte ich noch listiger und heimlicher sein als vorher. So brauchten wir eine Zeitlang, bis wir uns zu Manacles Räumen vorgetastet hatten und sein polterndes Jammern durch die offenstehende Tür hörten. Riß kam heraus, ging wieder hinein. Der Vorgang wiederholte sich mehrmals. Flogshoulder lief ebenfalls hinein und hinaus, in den Händen zeremonielle Gewänder. Dann erschienen sie gemeinsam, um zu einem Platz zu gehen, wo es Essen gab und wo Mavin und ich später etwas davon stahlen, das von weitaus besserer Qualität war als das, was den Langmännern gegeben wurde.
    »Wie lange dauert es noch bis zu dieser Zeremonie?« beschwerte ich mich. »Wie lange müssen wir hier noch lauern?«
    »Wir sind so weit unter der Erde, daß Zeit hier nichts mehr bedeutet«, sagte Mavin. »Manacle sagte aber, noch ›zwei Tage‹, als wir hierherkamen, also kann es nicht mehr lange dauern. Wir treiben uns mindestens schon fast zwei Tage hier unten herum. Die Zeit naht, und ich bin froh darüber. Lange könnte ich das nicht mehr ertragen.«
    Ich fühlte genauso, so ganz ohne Sonnenlicht und

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