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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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haben.«
    »Erland, hören Sie zu. Nicht mehr lange, und Sie müssen mir nie mehr zuhören. Aber wenn Sie das jetzt nicht tun, ist mein nächster Anruf maßgeblich dafür, ob Sie durch meinen Nachlass Geld scheffeln oder nicht, klar? Ich gebe Ihnen einen Bonus von fünfhunderttausend Dollar, aber dafür muss das hier innerhalb von fünf Minuten erledigt sein, hören Sie?«
    Der Mann am anderen Ende seufzte. Falls Bud jemals hier lebendig rauskam, ja, wenn er nur eine einzige zusätzliche Woche bekäme, würde er diesem Erland V. Martin die Hölle heiß machen.
    »In zehn Minuten ruft Sie ein Mann namens Pete an, Erland. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Ihm gegenüber müssen Sie bestätigen, dass Sie die Überweisung vorgenommen haben, verstehen wir uns? Und noch eins. Geben Sie mir Doggies Telefonnummer und die eines gewissen Sheriffs T. Perkins, Highland County.«
    Pete verließ das Gefängnis, bevor sie den Mann holten, der hingerichtet werden sollte. Zwanzig Minuten, ehe es so weit war, hatte Pete sich an seinem Ende des Gefängniskorridors vor Zelle fünf übergeben. Bud wusste nicht, wie er es angestellthatte, vielleicht hatte er sich den Finger in den Hals gesteckt. Der Milizionär aus Zelle fünf verfluchte ihn jedenfalls nach allen Regeln der Kunst. Pete war es egal, seine Mission war beendet, Bud wusste das. Bud hatte das Telefon mit genauen Anweisungen erhalten, wie er es verstecken sollte und wie er eine Inspektion in seiner Zelle riskieren konnte, und Pete hatte von Erland V. Martin das hochheilige Versprechen bekommen, dass sein Bankkonto zum Bersten gefüllt war.
    Zögernd übernahm einer von Petes Kollegen die Wache. Pete war weg. Bis zur Hinrichtung zog sich die Zeit hin, denn der Arzt kam den weiten Weg von Staunton. So lange mussten sich alle mit dem Gestank von Petes Erbrochenem abfinden. Die Milizionäre protestierten wild, es herrschte ein Heidenlärm, aber die Vollzugsbeamten scherten sich einen Teufel um sie. Sie waren in der Todeskammer beschäftigt.
    Erst sehr viel später war wieder Ruhe. Bud hatte in der ganzen Zeit das Handy an sich gedrückt und überlegt, wie er die Dinge am kürzesten ausdrücken konnte, um den Akku zu schonen.
    Kurz nach sechs am Samstagmorgen wurde der Leichnam abgeholt. Petes Ablösung war eingenickt, er saß auf dem Fußboden, der Kopf hing zwischen den angezogenen Knien. Da wagte Bud, das Handy einzuschalten und im Büro des Sheriffs im Highland County anzurufen.
    Er hatte sich gut vorbereitet. Wusste, was er mit wenigen Worten sagen musste. Wusste, wie er T. Perkins ein Leben im Luxus in Aussicht stellen konnte, wenn der ihm in den beiden nächsten Tagen half. Wusste, was er alles sagen wollte, damit T. Perkins darüber informiert war, wo er zu Buds Vorteil nachbohren musste.
    Im Büro des Sheriffs ging eine Frau ans Telefon, die weinte. Sie entschuldigte sich vielmals und erklärte schluchzend, in der Nacht seien zwei ihrer Kollegen erschossen worden. T. Perkins sei dorthin gefahren, mehr wusste sie nicht.
    Bud fragte, wer erschossen worden sei, er versuchte, erschüttert zu klingen. Ließ seine Stimme so zittern, dass die Frau innehielt.
    »Willie, Willie Riverdale und Stanley Kennedy«, schniefte sie.
    »O Gott nein, nicht Stanley.« Er sagte das mit so viel Nachdruck, dass er kurz fürchtete, die anderen auf dem Todeskorridor hätten es gehört.
    »Ja, kennen Sie ihn?« Sie schniefte wieder.
    Bud nahm das Handy ganz dicht vor die Lippen und tat, als sei er völlig außer sich. »O nein, Stanley. Stanley ist tot? Sie müssen mir T. Perkins’ Handynummer geben, bitte!«

24
    Es war noch früh am Samstagmorgen, aber T. Perkins kam zu spät. Über eine Stunde hatten seine Männer das Haus unter Beschuss, mindestens zwei von ihnen waren tot und das alte Holzhaus in fünfzig Metern Entfernung war durchlöchert wie ein Sieb. T. Perkins stand beim Streifenwagen und betrachtete seinen Vizesheriff, dessen aufgerissene Augen leer in den Himmel starrten. Leo Mulligan hatte ihn in den Hals getroffen. Hinter Perkins standen Janusz Kovacs und Dody Hall, jederzeit bereit zu schießen, falls der alte Leo Mulligan sich zeigte. Perkins bat seine Mitarbeiter, beim Wagen zu bleiben, und signalisierte Arredondo, der sich hinter einem alten Pflug verschanzt hatte, er solle ihm Deckung geben und schießen, sobald er losrannte.
    Das Durcheinander aus Schreien, Schüssen und Mündungsfeuer aus beiden Richtungen dauerte nur wenige Sekunden, dann hatte sich T. hinter einen

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